den Karnieß oder Rinnleisten mit dem Oberplättlein blind.
2. Richtet auf das horizontale Hauptgesimse die Höhe des Frontons ML auf. [Fig. 17]
3. Ziehet von dem Ende des Oberplättleins K in L gerade Linien, und
4. ferner mit diesen, in der Weite der Höhen aller Glieder des Karniesses, Parallellinien (§. 67. Geom.); so ist geschehen, was man verlangte.
106. In dem horizontalen Karniesse des Hauptgesimses läßt man, wenn ein Fronton gemacht wird, das oberste Glied mit dem Oberplättlein weg, weil es zu dem Ende gemacht wird, damit der Regen abrinnen kann.
107. Eine Giebelzinne ist ein kleines Postement, welches an den Ecken und der Spitze des Frontons aufgerichtet wird, damit man Statüen darauf setzen kan.
108. Die Giebelzinnen bekommen kein Fußgesimse, weil es von dem Giebel oder Fronton verdecket wird. Das obere Gesimse, welches aus wenigen Gliedern bestehen muß, damit sie nicht zu klein, und wenn sie von weitem gesehen werden in einander fallen, wird wie in anderen Postementen zu der Höhe des Würfels proportioniret.
109. Wenn man Säulen oder Pilaster über einander stellet, so müssen die oberen zärter, die unteren stärker seyn; und die oberen müssen auf den unteren fest aufstehen.
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Rengerische Buchhandlung, Halle 1772, Seite 669. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_III_669.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)