so sprechet: 4 und 3 ist 7, noch 8 darzu ist 15. Setztet die 5 unter die Einer: den 1 Zehener aber zählet zu den gegebenen Zehenern, sprechet ferner: 1 (nemlich Zehener) und 6 sind 7 (Zehener), noch 2 darzu sind 9, noch 7 darzu sind 16 (Zehener). Setzet die 6 Zehener unter die Zehener der gegebenen Zahlen, und die übrigen 10 Zehener, das ist 1 Hundert, zählet zu den Hunderten der gegebenen Zahlen etc.
Vermöge der geschehenen Rechnung enthält die gefundene Zahl in sich alle Einer, alle Zehener, alle Hunderte, alle Tausende u. s. w. der vorgegebnenen Zahlen, das ist, alle ihre Theile. Und also ist sie so groß, wie alle gegebene zusammengenommen (§. 30.): folgends sind die gegebenen Zahlen zusammen-addiret worden (§. 9.). W. Z. E.
39. Wenn ihr alle Theile der gegebenen Zahlen als lauter Einer ansehet, so werdet ihr wahrnehmen, daß ihr in die Summe nur allezeit den Ueberschuß der summirten Zahlen über 9 schreibet. Denn an statt funfzehen schreibet ihr die Zahlen 1 und 5, welche 6 machen, wenn man sie beide für Einer hält, und also der Ueberschuß der Zahl funfzehen über neune sind. Eben so schreibet ihr an statt sechzehen unter die Reihe der Zehener 6, und unter die Hunderte 1, welche beide Zahlen zusammengenommen 7 ausmachen, wenn man sie für Einer ansiehet, und demnach der Ueberschuß von sechzehen über neune sind u. s. w. Hieraus ist klar, daß man bey Summirung der Zahlen bey jeder Reihe so viel Neunen weglässet, als man Einheiten zu der folgenden Reihe zählet.
Christian Wolff: Auszug aus den Anfangs-Gründen aller Mathematischen Wissenschaften. Halle: Rengerische Buchhandlung, 1772, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Anfangsgr%C3%BCnde_der_Mathematik_I_021.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)