fliesset / welche bey Anwesenheit gemelter Ordensleute schon gestanden / vnd sie zu ihrem Nutzen vnd besten genützet / vnd gebrauchet haben.
Nicht weniger haben auch / nach angedeuteter vorangangenen Einziehung dieses Closters / vorhochgedachtes Herrn Hertzog Ernsten Fürstl. Gn. vff deroselben Amptshoff allhie ein stattlich Vorwerck / vnd nebenst demselben noch andere vnterschiedliche Gebäude / als Zehent-Scheunen / Viehe- vnd Schaafställe auffrichten lassen / vnd ob wol dieselbe nachgehends veraltet / auch eines theils bey vorgewesenen Kriegsläufften zweymahl abgebrant / haben doch dieselbe die pro tempore regierende Landesfürsten allemahl wieder auffrichten / vnd erbawen lassen / gestalt dann erwehntes Vorwerck / sampt den neben vnd darzu gehörigen Gebäuden / in besserm Stande / als es vorhin niemals gewesen / anjetzo begriffen.
Von hiesigem Fürstl. Ampthause ist obbesagte Statt Vltzen anderthalb Büchsenschuß ins Westen gelegen / an welcher Statt das Wasser / die Elmenow genant / vnd in dasselbe nicht weit vor diesem Amptshoff / das genantes fliessend Wasser / die Wipperow / so auff demselben / wie vor gemelt / die Mühle treibet / her fliesset vnd scheusset. Dieses Wasser / die Wipperow / entspringet über dem Dorff Rosche / vnd treibet dasselbe sechs an selbigem Strom gelegene Mühlen / davon diß Ampts Hoffmühle die letzte ist.
Betreffend die Fruchtbarkeit dieses Orts / so wird daselbsten gut Winter- vnd Sommerkorn / auch herrlicher Flachs gebawet / also daß das Fürstl. Ampt an Korn- vnd Flachs-Zehenden / auch Zinßkorn / ein ansehentliches einzukommen. Nicht weniger befinden sich auch an obbesagten beyden Strömen zimbliche Wiesen / davon die Eingesessene die Notturfft vor ihre Pferde vnd Viehe haben können.
Anno 1135. hat ein Edler Banne Herr von Homburg / Sigfridus, das Closter Amelunxborn fundiret / vnd soll dasselbe nach dem Meyer / so daselbst / wo jetzo der Krug ist / gewohnet / vnd Amelunxen geheissen / vnd den Born / worauß derselbe getruncken / Amelunxborn genant haben. Das Closter ist allerseits mit Geholtzungen / auch mit vielen ordentlich gepflantzeten Eichbäumen / vnd lustigen gegenden vmbgeben / Ist sonst Cistercienser Ordens / vnd werden die Herren Abbates, so darin gewesen / folgende erzehlet:
1. Henricus Abbas in Amelunxborn, Anno 1141.
2. Warnerus Anno 1171.
3. Hoico 1190.
4. Everhardus 1204.
5. Godescalcus 1204.
6. Theodoricus 1236.
7. Arnoldus 1257.
8. Mauritius 1272.
9. Balduinus 1292.
10. Bartramus 1303.
11. Giselerus 1322.
12. Ludolphus 1353.
13. Engelbertus 1363.
14. Johannes Masken.
15. Henricus Riskolff 1400.
16. Reinerus 1417.
17. Herwicus 1427.
18. Johannes 1433.
19. Sanderus 1439.
20. Johannes 1464.
21. Henricus in Horna 1466.
22. Johannes de Dassel 1477.
23. Bernhardus de Haselen 1483.
24. Warnerus de Insula 1487.
25. Geverhardus Masken 1498.
26. Hermanus Contafusoris 1514.
27. Vitus Teckemeister 1555.
28. Andreas Steinhauer ein Engeländer.
29. Vitus Bulsius 1588.
30. Antonius Georgii 1598.
31. Theodorus Berckelman / Doctor, Anno 1625. obiit Anno 1645.
Matthäus Merian: Topographia Braunschweig Lüneburg. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1654/1658, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Braunschweig_L%C3%BCneburg_(Merian)_055.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)