Stets im gleichen
Heben und Senken der Flügel,
In Lagen höher und höher,
Stets wiederholt,
Prangt siegreich die Schönheit des Fluges.
Von den Wegen der Gnade singen Stimmen der Geister,
Wie Vögel, umfliegend ihre Nester,
In Zaubergärten der Metamorphosen,
Hört ihr das raunende Rauschen des Blutes? Das Kochen reifender Gährung,
Betäubend? Fieberhaft Brausen im Dunkel der Stöcke?
Schmerzhaft Ertönen der Herzen, gestimmt von Äonen, wie Saiten,
Zum Einklang der Sterne?
Und durch alle Welten fliegend den feurigen Ton
Des endlich errungenen seraphischen Einklangs?
Mystisches sich Besinnen auf die Umarmung von Millionen,
Bevor dieser sichtbare Kosmos in schwerer Herrlichkeit aufschoß
Signale der Rückkehr, erwartet von allen Wesen der Erde,
Versammelnd die Bruderschaften der Jäger,
In ironischen Labyrinthen des Urwalds des Träumens?
Im Schmerz der Scharen über blutigen Schlachtfeldern,
Im geheimnisvollen Siegen der Frauen,
Wie Flammen auf tausendarmigem Luster,
Bei jedem Öffnen der Türe, durch welche sich nähern Erwartete,
Zittern Herzen.
Otokar Březina: Hände. Moriz Frisch, Wien 1908, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BrezinaH%C3%A4nde34.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)