an das Castel gehangen / umb dieselbe ist ein schöner tieffer Graben / und ausser demselben wie auch umbs Castel / allerhand Aussewercke und Contrescarpen, und vor denselben noch ein guter Graben.
Inwendig gegen den Bollwercken / ligen 4. grosse gemaurte Cavallier / die über die Bollwercke weit ins Feld wegsehen / die haben unten statliche grosse Gewölbe / und auf zween stehen Windmühlen. In der Stadt seynd längst zween Courtinen / stadtliche Kornbödeme / die dann die / auff dem Castel weit übertreffen / unter dem einen stehen die Handmühlen / unter dem andern seynd eitel Pferdeställe / damit man Reuterey in der Veste haben könne. Die Thore und Brücken seynd mit Zugbrücken / Schlagbäumen und corps des guardes wol versehen / auch auff den Wällen gnugsames Geschütze. In der Stadt ist eine Kirche und die Wohnhäuser zimblich gebauet. Es hat Marggraff Hanß an dem Castel angefangen solches mit Mauersteinen auffzuführen / wie Cüstrin / als er aber den vierdten Theil fertig bekommen / ist er darüber verstorben.
Es ist auch darin ein starcke Guarnison von 600. Mannen gehalten worden / derer Commendant in die zehen Jahr der Obriste George Friderich Trott gewesen / der hat auch solche sampt seinen Vorfahren / nechst Gottes Hülffe erhalten / daß sie in keines Feindes Gewalt gerathen.
Das Land herumb ist eben und meistentheils morastig / derhalben hat Marggraff Hanß von Cotbuß her / zwischen Tämmen einen Canal auß der Spree biß Peitz geführet / der bringet der Vestung frisch Wasser / und ligen darauff stattliche Mühlen / und ein Eysenhammer / auff welchem durchs Jahr eine grosse Anzahl Eysen gemachet wird / und dann werden unterschiedene grosse Teiche mit Wasser darauß versehen / auß denen der Churfürst zu Brandeburg jährlich etliche tausend Thaler vor Carpen einnimmet. Doch hindert dieser Graben nicht / daß wann er nicht vorhanden wäre / daß es der Vestung an Wasser mangeln würde / denn sie so tieff liget / daß ihr das Wasser unmüglich zu nehmen / aldieweil auch ein Flüßlein auß dem Teiche zu der Vestung / und vorbey nach der Spree lauffet / welches im heissen Sommer auch nicht also hinweg fället / wie in den grossen Strömen / etc.
Ist ein Flecken / in dem Teltowischen Cräiß / in der Mittel-Marck gelegen / mit einem Churfürstlichen Hauß und Ampt.
Ligt in der Alten Marck Brandenburg / an der Bise / zwischen Kalb / und Osterburg / ein Städtlein.
Ligt an der Havel / in der Mittel-Marck / in dem Gehöltze / nicht sonders weit von Bernau / und dem Flüßlein Fuhre / so einen zimblichen Weg unterhalb in die Havel fället / und an welchem Wasser Bisenthal gelegen ist. Hat ein Churfürstlich Hauß und Ampt.
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_112.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)