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Seite:De Merian Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae 435.png

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man die Hinder-Pommerische Fürsten begraben / wie theils melden / eine halbe / oder wie C. Schütz in der Preussischen Chronic / fol. 13. a. und andere / wollen / eine Meil Wegs / von der Stadt Dantzig / und ist noch der Zeit in seinem Stande / und unter der Cron Polen. Dann / wie oben gesagt / so hat selbige Stadt / vermög deß mit ihrem König Steffan getroffenen Vergleichs 20. tausend Gulden / zu dessen wieder Erbauung (weilen ihre Leuth Anno 1577. dasselbe geplündert / verbrennet / und zerstöret hatten) hergeben müssen. Was sonsten dieses Closter von vielem Brand / und andern Unfällen / außgestanden; das erzehlet obgedachter Hennenberger: und fielen auch 1234. oder 36. die Heydnische Preussen da ein / verbranten das Closter / und erwürgten 6. Mönche / nebenst 34. Soldaten / so zur Besatzung drinn lagen. Umbs Jahr 1432. oder 33. plünderten es die Böhm. Kriegsleuth / so den Polen dieneten / und stecketen solches hernach an.


Derschau / Dirschau / Dersavia,

Von den Polen Tscozouo, Tysciovum, und Tizovia, genant / ist eine wolbekante Stadt in Pomerellen / an der Weissel gelegen / so erstlich zu der Sau geheissen worden / und deren Erbauung man zum Jahr 1209. setzet; wiewol Sie hernach / zum Zeiten Helmerichs / deß Land-Meisters in Preussen / und in seinem Krieg wider Pommern / wieder in Grund gebrochen worden. War eine Grafschafft / und hat Fürst Mestowin der Ander in Hinder Pommern ein Closter PredigerOrdens alhie / zwischen den Jahren 1274. und 88. gestifftet. Als im Jahr 1303. der Teutsche Orden Dantzig einbekommen / ist Er darauff für Dirschau gezogen / so damaln den Polen gehörte / hat solchen Orth / durch Ubergab / erlangt / und darauff verbrant. Umbs Jahr 1432. oder 33. seyn die Polen für diese Stadt / so selbiger Zeit dem Orden zustunde / auch viel fester / und reicher / als Conitz / war / kommen / und haben gleiches vergolten; wiewol man vorgegeben / als ob Sie durch ein ungefähr entstandenes Feuer verbronnen wäre. Was nicht in den Gewölbern und Kellern / von Gütern erhalten worden / das gienge alles im Feuer auf. Die Polen sollen da über die zehen tausend Gefangene bekommen haben; die gleichwol die Weibsbilder bey Ehren gelassen; wie Cromerus schreibet. Hennenberg setzet die Geschicht ins Jahr 1433. und will daß dieser Unfall durch die Böhmen geschehen seye: wie man dann findet / daß umb solche Zeit theils Böhmen den Polen gedienet haben / und mit Ihnen in Preussen gezogen seyn. Umbs Jahr 1454. hat sich Dirschau an den Teutschen Orden willig wieder ergeben. Die Polen hatten ihr Lager ein Meil Wegs vom Städtlein Lässin / in einem Wald / und nahmen damaln nur 2. Städtlein / namlich Bischoffswerder / und Nelcisalcam, ein: daher gegen der Orden sich etlicher Orth bemächtigte. Anno 1456. bekamen die Polen Dirschau abermals; denen Sie auch dieser Zeit gehörig. Anno 1577. brante diese Stadt gantz auß. Anno 1626. hat König Gustavus Adolph. auß Schweden Sie erobert. und das folgende 27. Jahr / im Augustmonat / die Polnische Reutern vor solcher getrent / geschlagen / und in den Polnische Lager gejagt; und sollen Anno 29. vermög einer Relat. bey dieser Stadt / wieder theils Polen / von den Schweden / geschlagen worden seyn. Im übrigen sihe von Dirschau den Caspar Hennenbergern lit. D. fol. 105. seq.


Döbrin /

Eine Stadt / in dem Land Döbrin / oder Dobrzin / so / vor Jahren / ein sonderliches Fürstenthum / von Preussen / durch die Driwanz gescheiden / gewesen. Gegen Norden hat es das besagte Land zu Preussen / gegen Osten das Ländlein

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