In Cassuben / an der Oost See / gegen dem Außfluß der Weissel in dieselbe über / und in einer halben Insel / gelegen: von welchem Städtlein Philippus Cluverius die Herulen herführet. Dann also saget Er lib. 3. Antiq. German. c. 39. Vocabulum Heel oppidi in peninsula ante Vistulae Ostium occid. siti, à quo fortè dicti the Heler / Helii, fortè Graeci fecere ἑλκροὶ q. derivat, à Graeca voce ἕλη, quae paludes significat. Alii, transpositis liquidis, pro Heluri, dixere Heruli, quod apud plerosque obtinuit. Und was Er Cluverius von diesem Volck vorher / und hernach / mehrens schreibet / und vermeinet / daß die Heruli eben die Lemovii gewesen / die bis an die Cassubische Stadt Heele hinan gewohnet / und von ihr Heluri, und hernach / mit Versetzung eines Buchstabens / Heruli seyen genant worden. Anno 1572. umb Ostern / ist diß Städtlein Heel von eigenem Feuer außgebronnen. Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae: Osterode
Polnisch Melöstineck genannt / ein Städtlein in Preussen / zwischen Osterode / und Passenheim / gelegen / und umbs Jahr 1333. gebauen. Nach der Grünwaldischen Schlacht / die König Wladislaus lagello in Polen / Anno 1410. mit dem Teutschen Orden in Preussen / sighafft gehalten / hat er darauff etliche Städtlein zusampt den Schlössern / in Preussen eingenommen / namblich Hoenstein / Morang / Preismarck / Zirgen / vnd Marieburg; wiewol Er an diesem letzten Orth deß Schlosses Marieburg nicht kunte Meister werden. Darauff hat der meiste Adel in Preussen / auch im Culmischen Lande / und Pommerellein / mit den vier Preussischen Bischöffen / dem zu Culm / Ermeland / Pomesan / und Samland / sich willig dem König ergeben; wie auch folgende Städt / und Schlösser / Dantzig / Elbing / Radin / Torn / Chelm / oder Culm / Königsperg / Schwez / Gneva oder Meve / Dirschau / Novum, Brodnitz / Brandeburg / Coprivunum oder Engelsberg / Grabin / Wenceslau Golub / Graudentz / Allenburg / Osterroda / Nidborg / Zaldow oder Zialdovia (so umbs Jahr 1464. von Hertzog Conraden in der Masau / durch Ubergab / erobert worden / als dieser Orth vorhin / umbs Jahr 1454 in deß Teutschen Ordens Gewalt wieder kommen war) / Scithnum, Curetnicum, Brathianum, Couale, Hamerstein / Bythou / Lemburg / Holand / Piscaria, Rogozinum, Stum / und Tauchel; wie See offt gedachter Polnische Bischoff in Preussen / Cromerus, lib. 17. fol. 390. setzet / und nennet: deren etliche / von dem Teutschen Orden / wider eingenommen worden; theils aber derselben / als Dantzig / und Torn / für sich selbsten widerumb zu den Creutz-Herren gefallen seyn.
Ein Städtlein / in Preussischen Hockerland / auff Elbing zu / so / vorzeiten / Wesela genant worden. A. 1463. ward es von dem Teutschen Orden überfallen / das Schloß aber von den Polen erhalten / die auch das Städtlein wider bekommen haben. Als A. 1521. der Hochmeister in Preussen Marggraff Albrecht / die Stadt Elbing zu erhaschen vermeinte / seynd die Elbinger dadurch in Harnisch gebracht worden / das Sie in diese benachtbarte Stadt Holland gefallen / das Schloß daselbsten geschleifft / und die Stücke nach Elbing haben führen lassen / wie Werdenhagen part. 3. Rerump. Hanseat. cap. 24. fol. 346. a. schreibet. Anno 1543. ist Holland schier gar außgebronnen. Gehört jetzt dem Hertzog in Preussen.
Matthäus Merian: Topographia Electoratus Brandenburgici et Ducatus Pomeraniae. Eigenverlag, Frankfurt am Mayn 1652, 2. Ausgabe um 1680, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Merian_Electoratus_Brandenburgici_et_Ducatus_Pomeraniae_447.png&oldid=- (Version vom 8.5.2023)