wodurch für die nordamerikanischen Stationen eine Erhöhung der Breite folgt. Aber der Betrag dieser Polwanderung ist nach den bisherigen Ergebnissen kleiner als die in Nordamerika beobachtete Breitenzunahme. Wenn sich also nicht etwa künftig die Polwanderung doch noch als größer herausstellen sollte, so käme man zu dem Schluß, daß sich Nordamerika relativ zur übrigen Erdoberfläche nordwärts verschiebt, was sehr auffallend wäre, da mancherlei Anzeichen dafür sprechen, daß es sich relativ zur Unterlage nach Süden bewegt. Die vollständige Deutung dieser Dinge wird wohl erst auf Grund längerer Beobachtungsreihen möglich sein. Und ob man zu einer klaren Deutung der älteren Veränderungen überhaupt je kommen wird, erscheint unter diesen Umständen zweifelhaft.
Die Statistik der Höhenstufen der Erdrinde führt zu dem merkwürdigen Ergebnis, daß es zwei Höhen gibt, die am häufigsten vorkommen, während die dazwischen liegenden Stufen recht selten sind. Die höhere Stufe entspricht den Kontinentaltafeln, die tiefere den Tiefseeböden. Denkt man sich die ganze Erdoberfläche in Quadratkilometer eingeteilt und ordnet diese in einer Reihe nach ihrer Seehöhe, so erhält man das bekannte Bild der sogenannten hypsometrischen Kurve der Erdoberfläche (Abb. 7), welches deutlich zwei Treppenstufen zeigt. Zahlenmäßig stellt sich die Häufigkeit der verschiedenen Stufen nach den Berechnungen von H. Wagner [28] folgendermaßen[1]:
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Diese Reihe wird am besten veranschaulicht durch eine andere Darstellung, die von Trabert [31] auf Grund etwas älterer, aber nur unwesentlich abweichender Zahlen entworfen und in Abb. 8
Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn Akt.-Ges., 1929, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wegener_Kontinente_034.jpg&oldid=- (Version vom 26.1.2019)