ihr vorgelagerte Timorkette bezeugt schon durch ihre gestörte, wechselnde Richtung die Kollision mit dem australischen Schelf, für die H. A. Brouwer auch die geologische Beweisführung im einzelnen gegeben hat [90]. Diese Kette wird weiterhin in einer ähnlichen energischen Spirale bis Buru zurückgebogen. Eine interessante Einzelheit, der Brouwer eine Sonderpublikation widmet [112], sei hier angeführt: Die innere Kette ist im allgemeinen mit noch heute tätigen Vulkanen besetzt; nur auf der Strecke zwischen den beiden Inseln Pantar und Dammer (exklusive) ist der früher auch hier tätige Vulkanismus jetzt erloschen. Das ist aber gerade die Partie, gegen welche die äußere Kette am Nordrand von Timor durch den australischen Schelf gepreßt wird, so daß hier der sonst überall wohl noch weitergehende Biegungsvorgang aufgehoben wird. Diese Verhältnisse passen ausgezeichnet zu der Vorstellung einer Kollision mit der australischen Scholle und sind zugleich sehr lehrreich für die Frage nach der Entstehung des Vulkanismus durch den bei der Biegung der Ketten auftretenden Druck.
Eine sehr interessante Ergänzung zu diesem Kollisionsvorgang sieht man auf der Ostseite Neuguineas: Von Südosten kommend, hat dies die Inseln des Bismarck-Archipels gestreift, dabei die Insel Neupommern an ihrem früheren Südostende erfaßt und mit sich
Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn Akt.-Ges., 1929, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wegener_Kontinente_092.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)