keineswegs auf solche Elemente beschränkt, welche eine Verbreitung über die ganze Erde hatten. Wir können auf weitere Einzelheiten hier nicht eingehen. Das Fehlen von Identitäten bei den Reptilien im Pliozän und Quartär ist natürlich eine Wirkung der Kälte, welche die alte Reptilienfauna vernichtete. Die Säugetiere zeigen vom Zeitpunkt ihres Auftretens in der Erdgeschichte ab das gleiche Bild wie die Reptilien. Im Eozän war die Übereinstimmung besonders groß. Die Verringerung der Beziehungen im Pliozän ist vielleicht auf das damals anscheinend in Amerika bereits entstehende Inlandeis zurückzuführen. Wir geben hier noch das Kärtchen wieder (Abb. 27), das Arldt für die Verbreitung derjenigen Organismen gegeben hat, welche ihm für die Frage der
nordatlantischen Brücke am meisten entscheidend zu sein schienen. Die junge Regenwurmgattung der Lumbriciden ist, wie die Abbildung zeigt, von Japan bis Spanien, jenseits des Ozeans aber nur im Osten der Union verbreitet. Die Perlmuschel kommt an den Abrißstellen der Kontinente, auf Irland und Neufundland und den beiderseits angrenzenden Gebieten vor. Die Familie der Barsche (Perciden) und andere Süßwasserfische finden sich in Europa und Asien, in Nordamerika aber nur im östlichen Teil. Vielleicht wäre auch noch das gemeine Heidekraut (Calluna vulgaris) zu nennen, das sich außer in Europa nur in Neufundland und den daran angrenzenden Gebieten findet, wie denn auch umgekehrt sich besonders viele amerikanische Pflanzen in Europa ganz auf den Westen Irlands beschränken. Wenn für die letzteren vielleicht auch der Golfstrom
Alfred Wegener: Die Entstehung der Kontinente und Ozeane. Braunschweig: Friedr. Vieweg & Sohn Akt.-Ges., 1929, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Wegener_Kontinente_104.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)