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Seite:Die Gartenlaube (1885) 056.jpg

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1885)


sind ihm noch Medaillen in Wien, München, Sidney etc. zuerkannt worden. Die Werke Schreyer’s werden nicht nur in Deutschland, Oesterreich, Frankreich, England und Belgien, sondern vorzugsweise auch in Amerika hochgeschätzt, und viele derselben befinden sich dort in öffentlichen Galerien. Auch der Sultan Abdul Aziz zählte zu Schreyer’s Verehrern, er besaß fünf von dessen Bildern. Schreyer ist ein Künstler voll Energie, voll Wärme, voll Poesie und dramatischer Kraft. W. H.     



Politisches Barometer im Jahre 1785. Die Wogen der politischen Welt haben stets ihren Einfluß auf die Litteratur unseres Volkes bemerkbar gemacht; viele dichterische Werke ersten Ranges verdanken politischen Veranlassungen ihre Entstehung; aber jederzeit entstehen und vergehen neben den Erzeugnissen klassischer Litteratur große und kleine Gedichte, die nicht minder als jene die Zustände ihrer Zeit widerspiegeln. Zu dieser Art gehört ein im Jahre 1785 entstandenes, unseres Wissens bis jetzt ungedrucktes Gedicht mit obiger Ueberschrift, aus welchem wir unsern Lesern Folgendes vorführen:

„Portugal bittet um Alles,
Spanien verschafft Alles,
Genua lacht auf Alles,
Sardinien wacht auf Alles,

5
England hilft zu Alles,

Frankreich mischt sich in Alles,
Schweiz glossirt über Alles,
Vor Rußland fürcht sich Alles,
Deutschland äfft nach Alles,

10
Polen verliert Alles,

Preußen stift an Alles,
Das heilige Reich glaubt Alles,
Der Kaiser zeigt Lust für Alles,
Durcheinander geht Alles,

15
Und so ist verwirrt Alles,

Komm, Gott, erbarm dich über Alles,
Sonst kommt der Teufel und holt Alles.“

Fr.     


Wunder Fleck. (Mit Illustration auf S. 45.) Da steht er, jeder Zoll ein schuldbewußter Sünder, in glaubhafter Zerknirschung. Noch hat die Mutter nicht gesprochen, noch schwebt das Damoklesschwert über seinem Haupte, und es ist anzunehmen, daß er im Gefühl dessen so tief das Haupt senkt. Kein Zweifel, diese mühsam zusammengeflickte Unaussprechliche hat wiederum ein Loch, an bedenklichster Stelle!

„Na - was der sakrische Buab reißen thuet, das is scho goar arg! I möcht’ ihm scho eiserne machen lassen, wenn i nur g’wiß wüßt’, daß er damit nit a ferti würd’.“

Uebernehmen wir seine Vertheidigung. Erstlich ist er geständig – mildernder Umstand. Zweitens ist Hosenzerreißen eine berechtigte Eigenthümlichkeit aller Buben. Man kennt jene reizende Geschichte von zweien, welche zur Abhilfe solche von Leder angezogen bekamen, spornstreichs damit hinausliefen und verschämt in „bodenlosem“ Zustande zurückkehrten.

„Jungens, wie habt ihr das angefangen?“

„Wir haben uns auf den Schleifstein gesetzt.“

Kann die Natur überzeugender ihr Recht geltend machen? Drittens: der schwunghafte Federhut, wenn nicht die ganze Umgebung, versetzt die Scene unverkennbar in die Berge. Giebt es einen gefährlicheren Feind für Beinkleider, als die Steinsitze mit scharfen Kanten und Ecken „in den Bergen“? Wir haben gesprochen; wir plaidiren für Freisprechung oder gelinden Verweis.

Wir haben gut Advokat spielen! Wie das Urtheil auch lauten möge, die Kosten hat jedenfalls das Gericht zu zahlen - nämlich die Frau Mama.

Und die Schwester? - „Wer den Schaden hat, darf für den Spott nicht sorgen,“ sagt dies reizende Gesichtchen. Victor Blüthgen.     




Aufruf. Frau Dr. Ruge in Brighton hat mich mit Herausgabe der Korrespondenz ihres Gatten beauftragt; die Weidmann’sche Buchhandlung in Berlin hat den Verlag übernommen, und das Buch wird demnächst erscheinen. Es sind mir bis jetzt über 500 Briefe von und an Ruge zur Disposition gestellt worden, und zwar befinden sich unter den Korrespondenten Namen wie Lothar Bucher, Freiligrath, Feuerbach, Kuno Fischer, L. Bamberger, E. Lasker. Ich richte nun an alle diejenigen, welche noch Briefe Ruge’s besitzen und an die mich persönlich zu wenden mir bis jetzt unmöglich gewesen ist, auf diesem Wege die ergebene Bitte, mir dieselben zu überlassen. Ich schicke die Originale in möglichst kurzer Zeit zurück und richte mich in jeder Beziehung nach den mir etwa ausgesprochenen Wünschen.

Berlin SW., Großbeerenstr. 9.
Dr. Paul Nerrlich, Gymnasial-Oberlehrer.     



Verkehrtes Bilder-Räthsel.




Auflösung des Bilder-Räthsels in Nr. 2: Aus Knaben werden Leute, aus Mädchen Bräute.


Kleiner Briefkasten.

„Treue Abonnentin in L.“Bock’s Buch vom gesunden und kranken Menschen“ wird Sie darüber belehren, was Sie bei derartigen Unglücksfällen, wo kein Arzt gerade zur Stelle ist, thun können. - Wir verwehren es Niemand, uns seine Manuskripte zur Prüfung zu senden.

G. L. in Frankfurt am Main. Sie haben Recht: das in dem Keller-Leuzinger’schen Artikel (in Nr. 45.) erwähnte Gemälde ist nicht von Détaille, sondern von Neuville.

H. J. in Danzig, N. N. in Moskau, A. H. in Frankfurt a. M., Auguste, Prag. H. U. und R. D.: nicht geeignet.

M. O. Z. in Konstantinopel. Ihre gereimten „Fieberphantasien“ können wir unmöglich für Dichtungen nehmen.

F. Z. in Oesterreich. Die Dame lebt in Sondershausen.



1. Quittung.0 Für die Hinterbliebenen des Schaffners Claus und die anderen bei Hanau verunglückten Bahnbediensteten

gingen ein: W. Sch. in Leipzig Mark 3; L.’sche Buchhdlg. in Leipzig 3; P. R. in Leipzig 10; H. P. in Leipzig 1; Th. Th. in Leipzig 5; Ferdinand Sieland in Leipzig 50; Frau B. in Leipzig 2; H. Fritzsche sen. in Leipzig 20; Frau Anna Bergmann geb. Brzoska in Leipzig 9; Aus Halle a. S. 5;


Emil Friedrichs in Halberstadt 5; H. Gies in Hof 2; H. u. R. in Leipzig 10; M. R. in Leipzig 3; H. Forck in Berlin 1; Rechtsanwalt G. G. in Braunschweig 5; aus Martha u. Lisa Op.’s Sparbüchse, Dresden 1; Fräulein Anna Z. in Dresden 0,50M ein Abonnent in Traben 20; E. L. in Bremen 2; L. L. in Mainz 1,50; J. K. in Haan 1; B-l. in Bronzell 15; E. C. in Krefeld 5; W. in Leipzig 3; N. N. in Moritzburg 5; Tina Cy. in Straßburg i. Els. 10,05; F. W. in W. bei Liebertwolkwitz 5; Dr. Graber in Karlsruh in Ob.-Schl. 3; L. G. in Darmstadt 6; Von ein. alt. Freund der Gartlbe, R. G. in E. b. Zwickau 5; Herm. Kramer jun. in Kirchberg i. Sachs. 20; L. Bücking in Gießen 10; J. E. Lersch in Hanau 10; von G. in Baden-Baden gesandt 10; Ed. Sch. in Diez a. d. L. 10; aus Altenhessen 10; G. P., Lehrer in Dillendorf (Hunsrück) 5; F. H. Lehmann in Plagwitz 3; Gewinn aus ein. Skatpartie in Wormeln b. Warburg 2,60; Familie R. in Hochstadt 5; Dr. H. R. in Bremen 5; Fr. Th. Jäger in Bautzen 3,05; Ungenannt in Fürth i. B. 5; A. T. in Würzburg 5; Gerritzen u. Matthaeus in Huchtingen b. Bremen 5; P. H. Lemke m Bremen 10; Mieking W. in Berlin 2; W. S. in Klingenthal 3; F. Zippel in Gera 3; Sechs fidele Herren aus Staßfurt 18; Th. D. u. F. H. in Kösen 10; Georg u. Lina Maus in Koblenz 20; gesammelt vom Wirth und denjenigen Gästen im „Stern“ zu Apolda, die eine heroische That zu würdigen wissen, einges. durch Franz Ulrich 5; S. in Nürnberg 6; Ges. im Hôtel Victoria in Minden durch Georg Krück aus Leipzig 6,05; Wilhelm u. Else, junges Ehepaar in Hannover 1,50; V. W. in Weimar 30; G. v. R. in Dresden 3; Otto Hartung, Bäckermeister in Berlin, Ritterstr. 10; B. u. R. in Weimar 2,50; W. Meyer in Braunschweig, Ritterbrunnen 5; F. L. jun. in H. 20; G. N. in Braunschweig 5; Alb. Barrenscheen in Braunschweig 3; Heirats-Kammer in Berlin 20; die Postbeamten in Lüttringhausen 2,50; ein Abonnent in Barmen 25; „Wenig mit Liebe“. Auch eine Wittwe in Gera 3; Riese in Ilmenau 3; A. Kollmann, Polizei-Kommissar in Düsseldorf 5; Emil Robert Funke in Meerane i. S. 5; aus Mannheim, von des blonden Luischens treuem Verehrer 20; Otto Reichard in Berlin 10; eine Thüringerin in Camburg a. S. 2,60; ges. bei einer Tafelrunde im Hôtel Elzmeyer, Bahnhof Melle von Carl Oehren 4; Geschwister M. in E. 11; O. Kr. in Kirchen 5; Christian Euler in Rupertsburg b. Bingerbrück 5; August Will in Gießen 5; A. F. u. E. B. in Weiler b. Schlettstadt 2; Frau Neimann, Zeitzerstr. in Leipzig 3; ges. am 20. Stiftungsfeste der Insulaner-Riege in Leipzig 42,50; Tt. durch die Exp. d. Leipziger Tageblattes 10; E. K. in Leipzig 10; L. in Koburg 10; W. Ch. in Zerbst 5; aus Clara’s und Lisbeth’s Sparbüchse in Jerichow 5; R. R. in Gr. Ottersleben 3; ges. am 7./12. beim Herren- Essen der „Ressource“ in Dresden durch Franz Berthold 157; L. u. S. in Leipzig 5; ges. vom Personal einer Fabrik in Leipzig 5,35; Familie K. in Leipzig 7; Ungenannt in Heidelberg 3; Fräulein Martha Neubauer in Wiesbaden 20; E. P. u. F. P. in Eisenach 12; A. Fr. v. Liechtenstein in Wiesbaden 5; aus der Sparbüchse von Karl Oestreicher in Nürnberg, m. d. Motto: „Wenig aber von gutem Herzen“ 5; E. L. in Königslutter 5; Sdfdf. in Wandsbeck 15; Frau Stohp in Altona 3; K. in Alberschweiler in Lothrg. 5; G Hisserich, Rentner in Darmstadt 5; Ges. von einer Gesellsch. gemüthlicher Reisender im Hôtel Keller in Plauen i. V. 13; „Skat“. Hôtel Möller in Leer i. Ostfrl. 3; Krüger, Kataster-Kontroleur in Stade 3; C. E. in Essen a. d. R. 3; F. Mitteldorf in Berlin 5; F. u. St. u. U. in Frankfurt a. O. 9,80; Sara Gottschall in Schlawe i. P. 3; Ges. in einer Gesellsch. im Victoria-Hôtel in Minden 16; A. Z. in Weimar 6; Oscar Buhler in Chemnitz 5,05; Ges. in einem Bürgerhause zu Waldheim d. N. N. 5; Alex. Dierig in Freiburg i. Schl. 5; Familie J–y in Liegnitz 9; Rothschild in Wittenberge 3; Von einigen Leserinnen der „Gartenlaube“ durch L. in Riedlingen 5; Aus Ulm 2; Mathilde u. Paul U. in Magdeburg 8; Frau Ministerial-Direktor Moser in Berlin 20; Ges. bei der gesell. Zusammenkunft des „Berliner Arbeitervereins“ durch F. Nürnberger, Friedrichstr. 7; A. G. in Berlin 3,05; Ein Reisender in Magdeburg 20; Dr. H. Hofmann in Meerane 15; J. Rothmann aus Brühl z. Z. in Berlin 20; A. B. in Bamberg 6; C. L. in Kassel 10; Von der Schlotheimer Skatgesellschaft durch Amtsrichter Henkel daselbst 10; Fröhliche Geburtstagsgesellschaft in Berlin 50; C. Caspary in Berlin 30; Oberförster Grimmerl in St. Avold 3; Aus Klein-Deutschen in Ob. Schl. 50; „Wenig, aber aus Liebe“, von der Wittwe P. in Leipzig 3; C. L. in Plauen i. V. 4; Redaktion der „Gartenlaube“ 100. Summe der 1. Quittung M 1412,60 (enthält nur die bis zum 8. Dec. 1884 eingegangenen Beiträge).


Inhalt: [ Verzeichnis zu diesem Heft, hier noch nicht transkribiert. ]



Verantwortlicher Herausgeber Adolf Kröner in Stuttgart. Redacteur Dr. Fr. Hofmann, Verlag von Ernst Keil’s Nachfolger, Druck von A. Wiede, sämmtlich in Leipzig.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Gartenlaube (1885). Leipzig: Ernst Keil, 1885, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1885)_056.jpg&oldid=- (Version vom 24.2.2023)
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