Verschiedene: Die Gartenlaube (1888) | |
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Sehet ihr am Fensterlein
Dort die rothe Mütze wieder?
Nicht geheuer muß es sein,
Denn er geht schon auf und nieder.
Bei der Brücke, nach dem Feld’!
Horch! das Feuerglöcklein gellt:
Hinter’m Berg,
Hinter’m Berg
Schaut! da sprengt er wüthend schier
Durch das Thor, der Feuerreiter,
Auf dem rippendürren Thier,
Als auf einer Feuerleiter!
Rennt er schon und ist am Ort!
Drüben schallt es fort und fort:
Hinter’m Berg,
Hinter’m Berg
Der so oft den rothen Hahn
Meilenweit von fern gerochen,
Mit des heil’gen Kreuzes Spahn
Freventlich die Gluth besprochen –
Dort der Feind im Höllenschein.
Gnade Gott der Seele dein!
Hinter’m Berg,
Hinter’m Berg
Keine Stunde hielt es an,
Bis die Mühle borst in Trümmer:
Doch den kecken Reitersmann
Sah man von der Stunde nimmer.
Kehren heim von all’ dem Graus;
Auch das Glöcklein klinget aus:
Hinter’m Berg,
Hinter’m Berg
Nach der Zeit ein Müller fand
Ein Gerippe sammt der Mützen
Aufrecht an der Kellerwand
Auf der beinern’ Mähre sitzen:
Reitest du in deinem Grab!
Husch! da fällt’s in Asche ab.
Ruhe wohl,
Ruhe wohl
Verschiedene: Die Gartenlaube (1888). Leipzig: Ernst Keil, 1888, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1888)_089.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)