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Seite:Die Gartenlaube (1888) 724.jpg

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verschiedene: Die Gartenlaube (1888)

Zweifel, daß dieses Blutwasser giftige Eigenschaften besitzen mußte. In Turin wurden die Versuche weiter verfolgt und das Blutwasser der Aale tödtete alle Versuchsthiere, denen es ins Blut eingespritzt wurde. Ein Kaninchen z. B., dem man 3 Decigramm Blutwasser einer Muräne unter die Haut einspritzte, erlag der Wirkung in 2½ Minuten; ein Hund, dem ½ Gramm in die Halsader eingespritzt wurde, war in 4 Minuten todt. Die Vergiftungserscheinungen waren derselben Art, wie wir sie beim Schlangengift beobachten; mit dem Unterschied, daß das Schlangengift weit energischer wirkt. Glücklicherweise wirkt dieses Fischgift nur dann, wenn es unmittelbar in das Blut gebracht wird, und wir werden darum nach wie vor Aale „nach allen Arten“ essen können; denn das Aalgift verliert auch durch die Zubereitung des Fisches in der Küche seine verderbenbringenden Eigenschaften. Besonders wichtig aber ist die Erklärung des Professors Mosso über die Art der Wirkung des Giftes, da es auch auf die Behandlung des Schlangenbisses einiges Licht wirft. Unsere Leser werden auch als Laien wissen, daß in dem verlängerten Mark sich eine kleine Stelle befindet, welche der „Lebensknoten“ genannt wird. Sie ist nur so groß wie ein Stecknadelkopf und bildet das Centrum der Athembewegungen. Durchbohrt man diesen „Knoten“ mit einer starken Nadel, so fällt das Thier augenblicklich todt zusammen, da mit einem Schlage die Athembewegungen vernichtet werden. Das Aal- und Schlangengift scheint nun in erster Linie das verlängerte Mark zu beeinflussen und durch die Hemmung der Athmung den Tod zu verursachen. Wird nun künstliche Athmung eingeführt, so kann die Wirkung des Giftes nach der bedenklichen Richtung hin gehoben werden und dem Organismus wird die Möglichkeit geboten, sich nach und nach zu erholen.

Man darf den weiteren Forschungen des berühmten italienischen Gelehrten mit Interesse entgegensehen; vielleicht gelingt es ihm, vollgültige Beweise für die Richtigkeit seiner Auffassung zu bringen und ein Mittel gegen das Schlangengift zu finden.

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Kaiser Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. In der Provinz Westfalen wurde nach dem Tode Kaiser Wilhelms I. der Gedanke angeregt, zum bleibenden Andenken an den ruhmreichen Herrscher ein einziges mächtiges Wahrzeichen für die ganze Provinz auf einer geschichtlich denkwürdigen und landschaftlich ausgezeichneten Bergeshöhe zu errichten, statt die Kräfte durch viele kleinere Denkmäler in den verschiedenen einzelnen Ortschaften zu zersplittern. Dieser Vorschlag fand Beifall, und heute tritt ein Komitee in Minden mit einem Aufruf an die Oeffentlichkeit, in welchem als geeignetster Platz für das Denkmal die Porta Westfalica empfohlen wird, jenes mächtige Felsenthor, durch welches die Weser im Nordwesten des Reiches das Gebirge verläßt und der Tiefebene sich zuwendet. Die Stätte ist reich an geschichtlichen Erinnerungen von den Zeiten Hermanns des Befreiers, Karls des Großen und des Sachsenherzogs Wittekind an bis zu den Tagen, da König Wilhelm zum blutigen Kampfe gegen den Erbfeind auszog. Die Stadt Minden ist mit einer ersten Zeichnung von 20 000 Mark vorangegangen, und es ist wohl zu hoffen, daß dieser erhebliche Betrag auch andere Städte anspornen und dazu beitragen wird, binnen kurzem einie günstige pekuniäre Grundlage für das schöne vaterländische Unternehmen zu schaffen.

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Skat-Aufgabe Nr. 11.
Von H. Schuhmacher in Hamburg.

Bei einem Vierskat sagt Hinterhand, um nicht im nächsten Spiel herumzufahren, auf folgende Karte:

(tr. B.)
(p. B.)
(c. B.)
(car. B.)
(c. 9.)
(c. 8.)
(c. 7.)
(car. 9.)
(car. 8.)
(car. 7.)

Grand an und gewinnt durch eine Finte mit Schneider.

Wie sitzen und fallen die Karten?
Auflösung der Skat-Aufgabe Nr. 10 auf S. 668:

Auf die angegebene Karte ist ein Null oder Null ouvert nur dann verlierbar, wenn der Spieler in Vorhand sitzt. In diesem Falle muß aber auch bei richtigem Gegenspiel das Spiel verloren gehen, der Spieler mag ausspielen, was er will, wenn gZ g9 im Skat liegen und der eine Gegner 6 Blatt in Schellen (car.), der andere 6 Blatt in Roth (c.) hat, also z. B. bei folgender Sitzung:

Mittelhand: eD, cK, e9, e8, sD, sK, sO, sU, sZ, s8
Hinterhand: eO, eU, eZ, e7, rD, rK, rO, rU, rZ, r8.

Die Spielführung bedarf keiner Erläuterung.

Auflösung der Damespiel-Aufgabe auf S. 708:
1. D. c. 1 – d 2   1. D h 4 – d 8 am besten
2.D e 1 – h 4 2. D d 8 – a 5 am besten
3. D d 2 – e 1 3. D a 5 – d 8 (A)
4. D e 1 – a 5 gewinnt.
A
3. D a 5 – c 7
4. D h 4 – g 3 4. h 2 – f 4 †
5. D g 1 – e 3 gewinnt.

Kleiner Briefkasten.
(Anonyme Anfragen werden nicht berücksichtigt.)

„Heimburg=Verehrer“ in Berlin. Die neueste Novelle von W. Heimburg „Onkel Leos Verlobungsring“ finden Sie im Gartenlaube-Kalender 1889. Derselbe ist zum Preise von 1 Mark elegant gebunden in den meisten Buchhandlungen zu haben.

O. P. in Klosterneuburg. Jedes Huhn, welches Läuse hat, wird an allen Stellen, wohin es mit Schnabel oder Fußkralle nicht gelangen kann, besonders an Schultern und Nacken, an einem Tag mit Insektenpulvertinktur, am andern mit verdünntem Glycerin (1 : 10) bepinselt. In Zwischenräumen von zwei Tagen wird dies drei- bis viermal ausgeführt. Inzwischen muß der Stall gründlich gereinigt werden. Alle Schlupfwinkel, irgend welche Ritzen an den Sitzstangen, Wänden etc., wo die Milben oder Hühnerläuse über Tag sich verstecken und auch ihre Brut absetzen, müssen mit heißem Wasser ausgebrüht, die Stangen, Wände und Dielen mit heißer Lauge abgescheuert, dann mit Thran ausgepinselt und darüber muß Insektenpulver geblasen werden. Nach dieser Säuberung werden alle Ritzen mit Cement verstrichen, dann die Wände mit Kalkmilch, welcher etwas Koloquintenabkochung zugesetzt ist, ausgeweißt. Den Fußboden des Stalls beschütten Sie mit Torfgruß oder Gerberlohe, welche an jedem Morgen vom Unrath gesäubert werden muß, und schließlich gewähren Sie den Hühnern irgendwo einen Haufen trockenen, saubern Sand zum Paddeln. Uebrigens sei noch bemerkt, daß die sonst gebräuchlichen Mittel: bloßes Eistreuen von Insekten- oder Schwefelpulver ins Gefieder und in die Nester nicht ausreichend sind, das Bepinseln der Sitzstangen oder gar der Hühner selber mit Petroleum, Benzin u. dergl. aber für das Geflügel selbst leicht ebenso schädlich werden kann wie für das Ungeziefer.

Dr. Karl Ruß.     

Für unsere Knaben und Mädchen!
Von der bereits seit 16 Jahren bestehenden und allbeliebten Musterjugendschrift:
„Ohne falsche Selbstberühmung dürfen wir sagen, daß kein anderes Bildungsvolk eine Jugendzeitschrift wie die ‚Deutsche Jugend‘ besitzt. Der Satz: ‚Für die Jugend ist das Beste gerade gut genug‘ ist tief wahr, und jene Zeitschrift verträgt es, an diesem Satz gemessen zu werden. Es ist gar nicht zu sagen, welchen Segen jene Blätter seit etwa zwei Jahrzehnten in die deutschen Häuser getragen haben.“
Königsberg i. Pr. Prof. Felix Dahn.
Deutsche Jugend
herausgegeben von
Julius Lohmeyer
„Lohmeyers Jugendwerk wird durch seinen dauernden Wert in der Litteraturgeschichte den Ruhm einer tadellosen Gabe, zum Nutzen der höchsten Ziele der Menschheit in Familie und Schule, empfangen.“
Potsdam. Dr. Werner Hahn, Verfasser der „Geschichte der poetischen Litteratur“.
erschien soeben das reich illustrierte erste Heft des neuen Bandes, enthaltend:

Der Prügeljunge. Erzählung aus der Zeit Friedrich des Großen, von Stefanie Keyser, illustriert von J. Kleinmichel. – Hermann von Salza’s Aufruf. Ballade von Felix Dahn, illustrirt von J. Gehrts.Erzählungen aus dem alten Deutschen Reiche von Werner Hahn.Die Schiffsmeuterer, erzählt von E. Bake, illustrirt von A. Zick.Die Schleiereule im Taubenschlag. In Wort und Bild von Thedor Flinzer. – Allerlei Lustiges zu Roß und Wagen. Silhouette von Albert Richter.Topf und Deckel. Ein neues Spiel fürs Freie. – Knackmandeln von R. Löwicke, enthaltend Rösselsprung, Damespielaufgabe, Schieberäthsel, Arithmet. Aufgabe, Füllräthsel, Ergänzungsaufgabe, Metamorphosen-Aufgabe, Königszug, Buchstabenversetzung, Magisches Kreuz, Geographischer Arithmogriph, Domino-Aufgabe, Dechiffrir-Aufgabe, verschiedene Räthsel etc.

Dieses gediegene und glänzend illustrierte Jugend- und Familien-Album zu Nutz und Lehr, das bekanntlich von hervorragenden Schulmännern und dem Preußischen Unterrichtsministerium als „Muster der Jugendliteratur“ in öffentlichen Kundgebungen allen Eltern und Lehrern wiederholt empfohlen wurde, erscheint jährlich

in 12 Monatsheften für den billigen Preis à 40 Pfg.

welche zusammen einen prachtvollen Geschenkband bilden. Die meisten Buchhandlungen nehmen Abonnements entgegen und liefern Probehefte u. Prospekte.

Alle Eltern, welchen das geistige Gedeihen ihrer Kinder wahrhaft am Herzen liegt, kann die „Deutsche Jugend“ als eine geist- und gemüthbildende Lektüre auf das wärmste empfohlen werden.

Verlag von Gebrüder Kröner in Stuttgart.
Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1888). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1888, Seite 724. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1888)_724.jpg&oldid=- (Version vom 17.1.2018)
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