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Seite:Die Gartenlaube (1894) 261.jpg

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Verschiedene: Die Gartenlaube (1894)

Nr. 16.   1894.
      Die Gartenlaube.


Illustriertes Familienblatt. — Begründet von Ernst Keil 1853.

Abonnements-Preis: In Wochennummern vierteljährlich 1 M. 75 Pf. In Halbheften, jährlich 28 Halbhefte, je 25 Pf. In Heften, jährlich 14 Hefte, je 50 Pf.


Die Martinsklause.
Roman aus dem 12. Jahrhundert.
Von Ludwig Ganghofer.
(15. Fortsetzung.)


Mutter Mahtilt und Edelrot hatten die Nacht beim flackernden Herdfeuer zugebracht, während Wicho und die Sennen auf der Hausbank die Wache hielten. Als die Erde dröhnte und die Felsen zitterten, waren die Männer erschrocken in die Halle gesprungen, um Mutter Mahtilt mit dem Lehnstuhl unter freien Himmel zu tragen; aber sie hatte die Knechte von sich gewiesen und die stummen Lippen bewegend, hatte sie Salz auf die glühenden Kohlen geworfen und die Heilbuschen in das Feuer gelegt. Mit Wicho war Rötli vor das Hagthor geeilt, und ihre bebende Stimme klang in der Nacht „Sigenot! Sigenot!“

Als das Echo des Rufes von der Falkenwand zurückfiel, rann zum andernmal das Beben durch die Erde. Schluchzend vor Angst, klammerte sich Rötli an Wichos Arm. Hoch über dem See mußte sich ein mächtiger Felsblock gelöst haben, mit Dröhnen und Gepolter ging sein Sturz über die steilen Wände nieder, und der schwere Fall ins Wasser klang in der Nacht aus dem Weitsee


Photographie im Verlage von Franz Hanfstaengl in München.
Ringelreihen.
Nach einem Gemälde von A. Skaga.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Gartenlaube (1894). Leipzig: Ernst Keil, 1894, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1894)_261.jpg&oldid=- (Version vom 31.3.2021)
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