Verschiedene: Die Gartenlaube (1895) | |
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Nr. 10. | 1895. | |
Echt.
(2. Fortsetzung.)
Drinnen hinter den verschlossenen Thüren des Ateliers sah es inzwischen allerdings nach Kriegsfuß aus. Pereda stand mit bitterböse gerunzelten Brauen am Fenster, er rollte hastig eine Cigarette zwischen den Fingern und wandte keinen Blick nach rückwärts, wo ihn ein Paar großer zorniger Augen aus einem nervösen Gesichtchen anstarrte. Die feingliedrige, sehr elegant gekleidete Dame schien mit einem Ruck aus ihrem Sessel emporgefahren zu sein, sie stand, den Arm auf der Lehne, und wartete ein paar Sekunden auf ein Wort von ihm, als aber nichts weiter erfolgte, wandte sie sich plötzlich rückwärts nach einem fellüberhangenen Diwan, um den dort abgelegten Mantel so rasch als möglich anzuziehen. Mit hastigen Fingern rückte sie vor dem Spiegel das Hütchen, ein kleines Wunderwerk von Flügeln und schillernden Metallfäden, über den schwarzen weichen Haaren zurecht, zog aufmerksam das schmale Gazeschleierchen
Verschiedene: Die Gartenlaube (1895). Leipzig: Ernst Keil, 1895, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1895)_149.jpg&oldid=- (Version vom 16.7.2023)