verschiedene: Die Gartenlaube (1895) | |
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Nr. 30. | 1895. | |
Vater und Sohn.
(3. Fortsetzung.)
Das Wetter schlug um; die sonnige Heiterkeit dieser kalten Tage versteckte sich hinter Schneegewölk, das ein weicherer und wärmerer Luftstrom von Süden her heranführte. Als Rudolf am nächsten Mittag aus dem Gymnasium herauskam, um einen großen Schicksalsgang anzutreten, warf sich ihm der kleinkörnige Schnee wie eine Wolke von feinen Nadeln ins Gesicht; der Wind brach mit wildem Pfeifen aus den geschüttelten Bäumen der städtischen Anlagen hervor und schleuderte ihn fast in die Thür zurück. Von den hohen Dächern riß er den alten und neuen Schnee mit solcher Wut in die Luft, daß es sich ausnahm, als dampften die Häuser von unsichtbarem Feuer. In erbärmlicher Willenlosigkeit irrte das kleine Geflock, das vom Himmel herabfiel, umher, durch plötzliche Windstöße zu dichten Geschwadern zusammengejagt, die wagerecht
verschiedene: Die Gartenlaube (1895). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1895, Seite 501. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1895)_501.jpg&oldid=- (Version vom 19.7.2023)