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Seite:Die Gartenlaube (1896) 0805.jpg

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verschiedene: Die Gartenlaube (1896)

Nr. 48.   1896.
Die Gartenlaube.


Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.

Abonnements-Preis: In Wochennummern vierteljährlich 1 M. 75 Pf. In Halbheften, jährlich 28 Halbhefte, je 25 Pf. In Heften, jährlich 14 Hefte, je 50 Pf.


Die Geschwister.

Roman von Philipp Wengerhoff.

  (10. Fortsetzung.)

13.

Ein schneeloser Wintertag. In dunkeln Wolken hängt der Himmel über der dunkeln Erde, und der Wind, der durch die dürren Aeste der Bäume und über die kahlen Felder streift, klingt wie ein Aechzen.

In den Parkanlagen vor den Thoren der Stadt schreitet in der Dämmerstunde ein junger Mann langsamen Schrittes auf und nieder. Er hat die Hände auf den Rücken gelegt, den Kopf auf die Brust gesenkt und geht in tiefem Sinnen dahin, wie jemand, der sich sicher fühlt, von niemand beobachtet zu werden und niemand auf diesem Wege zu begegnen. Zuweilen bleibt er stehen, richtet sich straffer auf und seine Lippen murmeln dann leise Worte vor sich hin, heftige, zürnende, aber bald verfällt er wieder in die schlaffe, nachdenkliche Haltung und geht langsam weiter.

Die Gedanken, in welche er versunken ist, scheinen ihn so völlig von der Außenwelt abzuziehen, daß er gar nicht bemerkt, wie

Gondelfahrt in Venedig vom Bahnhof zum Hotel.
Aus dem Prachtwerk „Hochzeitsreise nach Italien“ von C. W. Allers. (Verlag der Union Deutsche Verlagsgesellschaft in Stuttgart.)


Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Die Gartenlaube (1896). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1896, Seite 805. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1896)_0805.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2024)
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