verschiedene: Die Gartenlaube (1898) | |
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Antons Erben. Roman von W. Heimburg (4. Fortsetzung) | 134 |
Erfinderlose. Der Geigenmacher von Absam. Von Karl Wolf-Meran | 142 |
Ein Tag in Arkadien. Von J. Braun. Mit Abbildungen von A. Schmidhammer | 144 |
Wie das erste deutsche Parlament entstand. Ein Rückblick von Johannes Proelß. Mit Illustrationen nach gleichzeitigen Lithographien und Holzschnitten. III. Märzstürme und Märzerrungenschaften (Anfang) |
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Auf dem Kynast. Historische Erzählung von Rudolf von Gottschall (Anfang) | 151 |
Die redenden Kräuter der guten alten Zeit. Von Rudolf Kleinpaul | 160 |
Blätter und Blüten: Zum zehnjährigen Todestag Kaiser Wilhelms I. (Zu dem Bilde S. 133.) S. 162. – Die Tasso-Eichen in Rom. (Zu dem Bilde S. 137.) S. 162. – Ingeborg. (Zu dem Bilde S. 157.) S. 162. – Der Untergang des amerikanischen Panzerkreuzers „Maine“ (Mit Abbildung.) S. 163. – Der Gnu-Ochse oder Takin. Von Matschie. (Mit Abbildung.) S. 163. – Ein Bildnis Wielands. (Mit Illustration.) S. 164. – Ein marokkanischer Scherif. (Zu dem Bilde S. 161.) S. 164. – Das Lied. (Zu unserer Kunstbeilage.) S. 164.
Illustrationen: Zum zehnjährigen Todestag Kaiser Wilhelms I. Von H. Hidding. S. 133. – Die Tasso-Eichen in Rom. Von R. Püttner. S. 137. – Ein lustiger Fall. Von E. Defonte. S. 141. – Abbildungen zu dem Artikel „Ein Tag in Arkadien“. Von A. Schmidhammer. Bacchus verjagt die Erinnyen. Typen aus dem Festzug. S. 145. Tänzerinnen S. 146. Vom Münchener Künstlerfest: der Aufbruch des Bacchuszuges. S. 152 und 153. – Abbildungen zu dem Artikel „Wie das erste deutsche Parlament entstand“. Initiale. S. 147. J. B. Bekk. Großherzog Leopold von Baden. Die Deputation der Mannheimer Bürger wird bei der Abreise von Damen mit schwarz-rot-goldnen Schleifen geschmückt. S. 148. K. Braun. L. v. d. Pfordten. G. Duvernoy. F. Zitz. Th. Reh. A. Hergenhahn. S. 149. Uebungen der Hanauer Turner. O. v. Wydenbrugk. Fürst Karl von Leiningen. C. Wippermann. König Maximilian von Bayern. S. 150. v. Thon-Dittmer. F. J. Willich. S. 151. – Ingeborg. Von Hans Dahl. S. 157. – Ein marokkanischer Scherif. Von A. Hennebicq. S. 161. – Der amerikanische Panzerkreuzer „Maine“. S. 163. – Der Gnu-Ochse oder Takin. Von Anna Matschie-Held. S. 163. – Ein wiedergefundenes Bildnis Wielands. Von G. O. May. S. 164.
Der Luftdrache im Dienste der Wetterkunde. Wir haben bereits wiederholt von den gelungenen Versuchen berichtet, den Luftdrachen in den Dienst der Wetterkunde zu stellen. Nunmehr hat man in Amerika beschlossen, zwanzig meteorologische Stationen zwischen dem Felsengebirge und dem Atlantischen Ozean mit diesen neuen Erforschungsapparaten auszurüsten. Die Luftdrachen sind mit selbstregistrierenden Apparaten versehen, welche den Luftdruck. die Temperatur, die Feuchtigkeit der Luft und die Geschwindigkeit des Windes aufzeichnen. Dieselben werden täglich bis zu einer Höhe von 1600 m aufgelassen. Auf diese Weise wird man sehr wichtige Aufschlüsse über die Witterungsvorgänge in höheren Luftschichten erhalten. Durch den Vergleich derselben mit den am Erdboden angestellten Beobachtungen wird man in Zukunft das Wetter sicherer voraussagen können.
Kleinbahnen in Preußen. Nach dem Stande vom 1. Oktober 1897 befinden sich in Preußen im ganzen 223 Kleinbahnunternehmungen, die indessen von sehr verschiedener Länge und Ausdehnung sind. Verschieden ist auch die Betriebsart. 4 Bahnen (in Zeitz, Ems, 2 im Wiesbadener Bezirk) haben Seilbetrieb, 47 bedienen sich ausschließlich der Elektricität, 42 benutzen Pferdekraft, 118 Bahnen verwenden nur Lokomotiven und Rowansche Dampfwagen. Gemischten Betrieb mit Pferden und Elektricität haben 7 Unternehmungen, mit Lokomotiven und Pferden fahren 2, mit Lokomotiven und Elektricität ebenfalls 2, eine Bahn hat Gasmotorenbetrieb. Zur Beförderung gelangen vorwiegend Personen, dann aber auch Güter, Pakete und Lebensmittel.
Noch immer herrscht, wie aus diesen Zahlen hervorgeht, die Lokomotive; man sieht aber auch, wie der elektrische Betrieb den Betrieb mit tierischer Kraft überflügelt hat. Nicht uninteressant ist die Spurweite der Kleinbahnen. Die meisten haben die sogenannte normale Spur von 1,435 m, dann kommen Bahnen von 1 m, 0,750 und 0,600 m Spurweite. Daneben gibt es aber noch einer Reihe von Abstufungen.
Zur Erklärung diene, daß man in Preußen dreierlei Bahnen unterscheidet, nämlich Hauptbahnen, Nebenbahnen und die obengenannten Kleinbahnen, von denen letztere meist nur den örtlichen Verkehr vermitteln und besonderen erleichternden gesetzlichen Bestimmungen unterliegen.
Praktische fertige Seidengürtel für Zierschürzen. Die bunten Seidenbänder, welche die kleinen zierlichen Thee- und Tändelschürzen als Schluß meist tragen, erfordern ein Abtrennen und Wiederannähen bei jeder Wäsche, das bei beschränkter Zeit recht lästig wird. Man thut deshalb gut, sich ein oder zwei seidene Bandgürtel für diese Schürzen anzufertigen, welche man nur einfach abzuknöpfen braucht. Man muß allerdings einmal etwas mehr Zeit zur Fertigstellung anwenden, aber man kann sie sich ja nach Belieben wählen, wenn andere, dringendere Arbeit nicht vorliegt, und hat danach die Annehmlichkeit, immer die Schürzen zum Umbinden bereit zu haben. Man näht in den Bund sämtlicher Schürzen an jede Seite ein Knopfloch, schneidet nun aus Seidenband oder Seidenschnur in beliebiger Farbe passende Gürtel und versieht sie an den Seitenenden mit einem kleinen Knopf, so daß man sie beim Gebrauch nur ein oder abzuknöpfen braucht. Diese Gürtel haben sich uns seit Jahren als ungemein praktisch erwiesen. He.
Beförderung von Häusern über Wasser. Nachdem es in Amerika geglückt ist, auf dem Landwege Wohnhäuser, Schornsteine und dergleichen von einem Ort auf einen anderen zu versetzen, machte man dort jüngst den Versuch, zu diesem eigenartigen Transport auch den Wasserweg zu benutzen. Es sollte eine kleine Villa von der Stadt Arcala nach Eureka in Kalifornien versetzt werden. Das Haus war aus Holz gebaut und enthielt zehn Zimmer. Es wurde in üblicher Weise von seinem Grunde auf ein untergebautes Holzgerüst gebracht, und man rollte es auf Walzen ans Meeresufer. Hier wartete seiner ein Floß, das während der Ebbe auf dem Trockenen lag. Das Landhaus wurde auf dasselbe „verladen“, und mit nächster Flut stieß es, von einem Schleppdampfer gezogen, vom Ufer ab. Es wurde 12 km weit über das Meer geschleppt und in der Humboldt-Bai gelandet. Dann brachte ein Dampfwagen die Villa nach ihrem neuen, etwa 3/4 km vom Meeresufer entfernten Standort. Während des Transportes fiel nur der Stuck ab, sonst blieb alles am und im Hause wohl erhalten; nicht eine Scheibe brach entzwei.
Hübsches Gelegenheitsgeschenk. Kein abscheulicheres, die Nerven störenderes Geräusch giebt es, als knarrende Thüren! Das oberflächliche Oelen hilft in den seltensten Fällen, weil der Sitz des Knarrens meist in den Thürangeln ist. So knarrt die Thür lustig weiter, bis einmal der durch das Knarren fast wild gewordene Hausvater eine Energie der Verzweiflung entwickelt und sämtliche Thüren aus den Angeln hebt. Nun kann durch das Einölen der Angeln das Knarren beseitigt werden. Aber ungemütlich genug war’s vorher, und die Hausfrau hätte gern dem Uebelstand selbst abgeholfen. Das gelingt nur durch Unterschieben eines Beils oder noch besser durch den sogenannten Thürheber, ein aus massivem Holz geschnittenes Instrument, das etwa 36 cm Länge, 2 bis 5 cm Dicke hat, und zwar an der dünnsten Stelle 2 cm, an der stärksten Stelle 5 cm dick ist, während seine Breite 4 cm beträgt. Der Heber wird in leicht geschweifter Form geschnitten und erhält unten eine kleine Eisenschiene, die 8 cm lang und 4 cm breit ist und nach vorn abgeflacht gestaltet ist. Diese Platte wird mit Schrauben an dem Holzheber befestigt. Der Heber wird gebeizt und mit Ziernägeln in gefälligem Muster verziert. Oben wird ein Loch eingebohrt und durch dieses eine starke farbige Seidenschnur gezogen, an der man den Heber aufhängt. Will man ihn gebrauchen, so schiebt man den mit der Eisenschiene versehenen Teil unter die Thüre und tritt mit dem Fuß auf das obere dickere, leicht geschweifte Ende. Doch muß man darauf achtgeben, daß nicht zu stark gehoben wird, damit die Thür nicht aus den Angeln fällt. Dieser Heber dürfte ein hübsches Gelegenheitsgeschenk für Geburtstage oder auch Weihnachten bilden. – In Haushaltungsgeschäften giebt es auch sehr praktische aus Eisen gearbeitete Thürheber.
Gute Wintersuppe für den sparsamen Haushalt. Am Abend vor der Zubereitung weicht man 75 g weiße Bohnen und ebensoviel Erbsen ein, brüht sie am folgenden Morgen einmal ab und schüttet sie nebst drei zerschnittenen Möhren, einer zerteilten Zwiebel, einer Stange Porree, einer Sellerieknolle, sechs scheibig geschnittenen Kartoffeln und etwas frischer Petersilie in 50 g Suppenfett und 50 g Butter, in denen man die Zuthaten langsam 10 Minuten dämpft. Man füllt dann 2 bis 2½ l kochendes Wasser über die Gemüse, salzt die Suppe, würzt sie mit Pfeffer und kocht sie zwei Stunden, um sie dann durchzustreichen. Die Suppe wird nun leicht sämig sein. Man giebt Fadennudeln, die man für sich gar kochte, in die Suppe, fügt einen Theelöffel voll Fleischextrakt an und giebt geriebenen Käse und geröstete Brotwürfel dazu. L.
Ein Kochbuch in Versen. Die bekannte Jugendschriftstellerin Marie Beeg hat neuerdings ein hübsches Büchlein herausgegeben, das für junge Mädchen bestimmt ist, die in der Koch- und Backkunst noch nicht geübt sind. Der Titel des Buches lautet:„Das Kränzchen in der Küche“ (München, Karl Haushalter): es giebt Rezepte für solche Gerichte, die sich leicht und billig herstellen lassen und sich für die Bewirtung von Gästen am besten eignen. Diese Rezepte sind aber nicht in trockener Prosa, sondern in Versen abgefaßt. Wir geben eins als Beispiel wieder:
Mandelhäufchen.
6 Eiweiß werden frisch zu steifem Schnee geschlagen,
500 Gramm von Zucker dran gerührt,
500 Gramm geschälte Mandeln länglich
Und feingeschnitten dann dazu geführt,
200 Gramm von Citronat inmitten,
So ist der Teig bereit. Du holst geschwind
Oblaten dir herbei, mein liebes Kind.
Und fügst den Teig in Häufchen hübsch darauf.
verschiedene: Die Gartenlaube (1898). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1898, Seite 132_d. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1898)_0132_d.jpg&oldid=- (Version vom 23.4.2024)