verschiedene: Die Gartenlaube (1898) | |
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Die arme Kleine. Eine Familiengeschichte von Marie von Ebner-Eschenbach (1. Fortsetzung) | 230 |
Des Sachsenkönigs Jubelfest. Mit Abbildungen | 234 |
Tragödien und Komödien des Aberglaubens. Lebende Statuen und künstliche Menschen im Volksglauben und auf der Bühne. Von Felix Vogt |
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Das alte Serail in Konstantinopel. Von Ernst v. Hesse-Wartegg. Mit Illustrationen nach photographischen Aufnahmen |
242 |
Die Herstellung der Briefmarke | 247 |
Antons Erben. Roman von W. Heimburg (7. Fortsetzung) | 248 |
Wie das erste Deutsche Parlament entstand. Ein Rückblick von Johannes Proelß. Mit Illustrationen nach gleichzeitigen Lithographien und Holzschnitten. IV. Das Vorparlament (Schluß) |
254 |
Blätter und Blüten: Das Denkmal des Prinzen Friedrich Karl in Metz. (Mit Abbildung.) S. 259. – Was alles auf einen Quadratzoll geht. S. 259. – Mutterliebe. (Zu dem Bilde S. 237.) S. 259. – Eine Verhaftung. (Zu dem Bilde S. 240 und 241.) S. 260. – Nachbarschafts- und Versöhnungsfeste. S. 260. – Kipfenberg. (Zu dem Bilde S. 253.) S. 260. – Erste große Wäsche. (Zu dem Bilde S. 249.) S. 260. – Acetylengasmotoren. S. 260. – Dankopfer der Liebe. (Zu unserer Kunstbeilage.) S. 260.
Illustrationen: Abbildungen zu dem Artikel „Des Sachsenkönigs Jubelfest“. König Albert von Sachsen. S. 229. Die Ankunft des Kronprinzen Albert von Sachsen in dem eroberten Lager von Beaumont am 30. August 1870. Von O. Gerlach. S. 233. – Prinz Albert von Sachsen begrüßt am 13. April 1849 das sächsische Schützenbataillon bei Düppel. Von O. Gerlach. S. 235. – Mutterliebe. Von Ludw. Beckmann. S. 237. – Eine Verhaftung. Von Jos. Weiser. S. 240 und 241. – Abbildungen zu dem Artikel „Das alte Serail in Konstantinopel“. Die Pforte des Heils. S. 242. Der Janitscharenbaum. S. 243. Der persische Goldthron in der Schatzkammer des alten Serails. Der Bagdad-Kiosk. S. 244. Das alte Serail in Konstantinopel. Von W. Hoffmann. S. 245. Die Wohnung der kaiserlichen Witwen. S. 246. – Erste große Wäsche. Von E. Wagner. S. 249. – Kipfenberg und die Teufelsmauer. Von M. Zeno Diemer. S. 253. – Abbildungen zu dem Artikel „Wie das erste Deutsche Parlament entstand“. H. Wesendonck. W. Schaffrath. S. 254. Karl Vogt. H. K. Jaup. Der Fackelzug auf dem Roßmarkt in Frankfurt a. M. zu Ehren des Vorparlaments. Von Braun. S. 255. Franz Raveaux. J. G. Heckscher. Jacob Venedey. S. 256. A. v. Soiron. S. 257. General Friedrich von Gagern. Friedrich Hecker im Insurgentenkostüm. S. 258. – Das Denkmal des Prinzen Friedrich Karl in Metz. S. 259. – Ein fröhlicher Zecher. Von H. Knoechl. S. 260.
Die mechanische Benutzung der Meereswellen ist ein Problem, mit dem sich die Technik schon seit länger als zweihundert Jahren beschäftigt, denn bereits 1693 wurde ein englisches Patent auf eine diesen Gegenstand betreffende Erfindung genommen. Aber die Zahl der in dieser Richtung gemachten Erfindungen wetteiferte bisher mit ihrer Wertlosigkeit, bis es kürzlich dem Engländer Morley Fletcher gelang, einen Wellenmotor zu konstruieren, der die unermeßliche Energie der Meereswellen mit praktischem Nutzen in Arbeit umzusetzen vermag. Wenn man sich eine mittels einer Eisenplatte am Meeresboden befestigte Eisenstange und, an dieser gleitend, einen schweren und großen Schwimmkörper vorstellt, so wird der letztere, solange das Wasser in Bewegung ist, von jedem Wellenberg gehoben, mit jedem Wellenthal gesenkt werden, ohne jedoch die festverankerte Stange verlassen zu können. Nun ist nichts leichter, als einen derartigen Schwimmkörper zum beweglichen Pumpencylinder, die Stange aber an ihrem oberen Ende zum Kolben auszubilden, und damit ist der Fletchersche Wellenmotor in seinen Grundzügen fix und fertig. Er besteht aus einer eisernen, im Innern cylindrisch geformten Schwimmboje, die unter dem Einfluß der Wellen an einem in der Nähe des Strandes fest auf dem Meeresgrunde verschraubten Kolben auf und ab gleitet und je nach der Wellenhöhe Schwingungen bis zu 3 m und darüber ausführen kann.
Bei jeder Hebung saugt die Boje eine bedeutende Wassermenge in sich auf, um sie bei der darauffolgenden Senkung unter großem Druck wieder auszupressen. Der Druck, unter welchem die Ausströmung stattfindet, hängt von dem 200 Centner und noch mehr betragenden Gewicht der Schwimmboje ab und kommt mindestens dem Druck einer 10 bis 13 m hohen Wassersäule gleich. Diese ausströmende Wassermenge kann nun durch Rohrleitungen zum Land geführt oder aber auf der Boje selbst zur Krafterzeugung verbraucht werden. So hat man den Motor von Fletcher zur Leuchtboje ausgebildet, indem das ausgepreßte Wasser eine kleine, schnelllaufende Turbine und diese wieder eine Dynamomaschine in Bewegung versetzt, deren Strom auf der Spitze der Boje von einem System elektrischer Glühlampen verbraucht wird. Eine solche Leuchtboje wurde bereits bei Dover mit gutem Erfolge in Thätigkeit gesetzt und bedurfte zur Erzeugung eines hellen Lichtes nur einer Wellenhöhe von etwa einem halben Meter.
Die Goldproduktion der Welt in den Jahren 1896 und 1897. Nach dem von Rothwell herausgegebenen Werke „Mineral Industry“ bezw. nach den Schätzungen der bedeutendsten amerikanischen Statistiker betrug die Goldproduktion der Erde im Jahre 1896 etwa 900 Millionen, im Jahre 1897 dagegen schon 962½ Millionen Mark. Den größten Anteil an diesen ungeheuren Summen tragen natürlich die eigentlichen Goldländer, nämlich Vereinigte Staaten von Nordamerika, Australien und Transvaal, und zwar produzierten sie im Jahre 1896 216 Millionen Mark, 180 Millionen Mark und 172 Millionen Mark, im Jahre 1897 dagegen schon 222 Millionen Mark, 203½ Millionen Mark und 2213/4 Millionen Mark. Die übrigen Länder erzeugten zusammen im Jahre 1896 332 Millionen Mark, im Jahre 1897 dagegen nur 3151/4 Millionen Mark.
In früheren Jahren war die produzierte Menge Gold bedeutend geringer, sie betrug in den Jahren 1881 bis 1890 durchschnittlich nur etwa 440 Millionen Mark, also noch nicht einmal die Hälfte. Erst seit 1891, der Entdeckung des Goldreichtnms von Transvaal, datiert dieser ungeheure Aufschwung, der vielleicht schon in diesem Jahre die Milliarde übersteigen wird, falls die über Australasien und das Klondykegebiet verbreiteten Nachrichten sich nur einigermaßen bewahrheiten.
Ueber den Geruchssinn der großen Wegschnecke. Daß viele Tiere, und unter diesen namentlich die Hunde, einen außerordentlich scharf ausgeprägten Geruchssinn besitzen, ist bekannt. Neu dagegen dürfte die Thatsache sein, daß auch die große Wegschnecke (Limax maximus) mit einem für ihre Verhältnisse sehr guten Geruchssinn ausgestattet ist, der ihr bei Aufsuchung ihrer Nahrung jedenfalls ausgezeichnete Dienste leistet. Durch folgende hübsche Beobachtung erbringt L. G. Adams den Beweis dafür, daß die genannte Schnecke ihre Nahrung wirklich zu riechen vermag. Er sah eine solche Schnecke in einer Entfernung von sechs englischen Fuß auf eine Platte zukriechen, auf der sich Knochen und Bohnen, die Ueberreste einer Hundemahlzeit, befanden. Nun nahm er, nachdem die Schnecke die Platte fast erreicht hatte, letztere weg und stellte sie wiederum in gleicher Entfernung hin; ohne zu zaudern kroch das Tier darauf zu.
Nachdem es ein Stück des Weges zurückgelegt hatte, nahm Adams die Platte von neuem fort und stellte sie in einer anderen Richtung etwa acht Schritte entfernt von der Schnecke nieder. Letztere wendete augenblicklich und kroch gerade auf die Platte zu. Wiederholungen des Versuches hatten ein gleiches Resultat, immer wendete sich das Tier sofort nach den Resten der Mahlzeit hin. Bei all diesen Versuchen war die Möglichkeit, daß die Schnecke den Gegenstand erkennen konnte, ausgeschlossen, da die Schnecke im Grase kroch, so daß ihr jede Aussicht versperrt war. Sie konnte also nur durch ihren Geruch geleitet werden. Dr. –dt.
Preisgekrönte Haushaltsmaschinen. Bei der großen Fülle von neueingeführten, recht verschiedenwertigen kleinen Haushaltsmaschinen erscheint es als ein glücklicher Gedanke der Veranstalter der Berliner Nahrungsmittelausstellung im November 1897, eine Konkurrenz für die leistungsfähigsten derartigen Maschinen auszuschreiben. Eine Kommission von bewährten Technikern, Chemikern und sehr erfahrenen Hausfrauen untersuchte und probierte die von 19 Ausstellern dargebotenen 46 Maschinen und verlieh den Ehrenpreis an den Brat- und Backapparat „Lucullus“ der Firma A. C. Bautz, Breslau. Dieser Apparat ist nach dem Referat von Frau Heyl ein selbständiger Brat- und Backofen von verblüffender Einfachheit, welcher die bisherigen Uebelstände des Gasherdbratofens beseitigt und mittels eines Metallschlauches an jede Gasleitung einfach angeschlossen werden kann. Die Braten werden vortrefflich in kurzer Zeit, ebenso alle Bäckereien, für welche die Hitze aufs gleichmäßigste zu regulieren ist. Gasverbrauch in einer Stunde 4 Pfennig.
Sehr verbesserte Gasherde mit Backapparat liefert dann die Firma Kickow & Co. in Berlin. Die Bäckerei war zwar nicht so gleichmäßig, aber die Braten ebenso gut wie durch den „Lucullus“. Anderswo werden jedenfalls ähnliche Verbesserungen auch bereits angestrebt werden, es empfiehlt sich aber, weil eben hier die schwache Seite der Gasherde ist, beim Kauf von solchen durchaus auf vorgängiger Probe von Braten und Backen zu bestehen!
Als vorzüglicher Apparat wurde ferner mit Ehrenpreis ausgezeichnet die Fleischhackmaschine „Unikum“ von F. Wieneke, Berlin SW., Markgrafenstraße 20. Sie erfüllt am vollkommensten alle Anforderungen an Vielseitigkeit und arbeitet in verschiedener Feinheit.
Die Patentkaffeemühle von A. Püschner in Görlitz, Modell G. G. 2, wurde als diejenige ermittelt, welche den höchsten Prozentsatz an Kaffeeextrakt ergiebt.
Das Alexanderwerk in Remschcid stellte die beste Fruchtpresse aus und erhielt einen Ehrenpreis, dann wurden noch durch Preise ausgezeichnet die Firma Schröter & Surish, Berlin, für eine sehr sinnreiche Brotschneidemaschine und Frau Professor Böhmer in Warburg i. W. für einen vortrefflichen Kochtopf „Heureka“, welcher Gemüse, Kartoffeln etc. in Dampf siedet, aber durch ein feines Röhrchen Salzwasser darüber spritzt. Alle die letztgenannten Apparate haben sehr mäßigen Preis.
Es wird künftig in Berlin im Anschluß an die Haushaltsschule des Pestalozzi-Fröbelhauses eine dieser Jury ähnliche ständige Kommission sich bilden, bestehend aus ersten Autoritäten auf dem Gebiet der Hygieine, Technik und Chemie, um neue Erfindungen für das Hauswesen auf ihren Wert zu prüfen. Hier ist also dann die unparteiische Instanz, bei welcher sich die deutschen Hausfrauen im Zweifelfalle Auskunft und Rat erholen können.
Verstärkung der Fersen und Kappen von Strümpfen. Wer das lästige Strumpfflicken ziemlich lange hinausschieben will, der lasse sich die Mühe nicht verdrießen, gleich die neuen Strümpfe auf der Rückseite der Ferse und Kappe zu bestechen. Mit Stopfnadel und weicher Wolle, senkrecht aufwärts, immer einen Stich aufnehmen und zwei liegen lassen, dann bei der nächsten Reihe den zweiten aufnehmen, bei der dritten den dritten und immer zwei dazwischen liegen lassen, so daß ein schräges Streifenmuster entsteht. Tritt sich diese Fadenlage allmählich ab, so kann sie erneuert werden, ehe das äußere Gestrick zerreißt. Es ist diese Art der Verstärkung wegen ihrer großen Schmiegsamkeit dem Beistricken eines Fadens oder dem Musterstricken, welches beides die Ferse härter und steifer macht, entschieden vorzuziehen.
verschiedene: Die Gartenlaube (1898). Ernst Keil's Nachfolger, Leipzig 1898, Seite 228_d. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gartenlaube_(1898)_0228_d.jpg&oldid=- (Version vom 13.9.2022)