Prozessionen und festlichen Aufzügen. Um endlich dem schmählichen verschwenderischen Treiben des Grafen ein Ende zu machen, nahm Egon’s III. eigener Sohn den Vater in Gewahrsam und veranlasste ihn 1316 zur Niederlegung der Herrschaft. Erst einige Jahre später beschloss er sein für die Bürgerschaft so unheilvoll gewesenes Dasein. Er wurde bei den Klarissinnen in Freiburg beerdigt.
Auf ihn folgte sein Sohn Konrad II. Auch die Regierungszeit dieses Grafen war erfüllt von unruhigen Ereignissen und Heimsuchungen. Zu den letztern zählen die Hungersnoth und die Pest, zu den erstern die zwiespältige Königswahl. Friedrich der Schöne von Oesterreich und Ludwig der Bayer stunden sich im Kampfe um des Reiches Krone gegenüber. Das Schwert entschied für Ludwig, worauf eine herzerhebende persönliche Versöhnung folgte. Ludwig, der der Stadt sehr geneigt war, bestätigte als Kaiser 1339 durch eine goldene Bulle die Freiheiten und Rechte Freiburg’s und seiner Vorstädte, ebenso ihr eigenes Gericht. Konrad II. starb 1350. In diese Zeit fallen zwei für die Stadt merkwürdige Ereignisse, als deren Urheber die Quellen uns den Bürgermeister Ritter Johannes Schnewlin, genannt der Gresser, bezeichnen. Im Jahre 1346, unter Schnewlin’s Amtsführung, gründete der Rath das wunderbar schön gelegene Karthäuserkloster, und beschenkte es reichlich mit Grund und Boden. Im Jahre 1354 aber wurde der grossartige Chorbau des Münsters begonnen und Schnewlin
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_033.jpg&oldid=- (Version vom 12.12.2020)