63 | Blasenpflaster — Blutdruck | 64 |
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Blasenpflaster ↑ Kantharide.
Blasenstein ↑ Harnsteine.
Blasenwurm = Echinokokkus.
Blasiert, abgestumpft, hochmütig.
Blasphemie, Lästerung von Heiligem.
Blasrohr, zum Fortblasen von Pfeilen, meist Jagdgerät primit. Völker. ↑ Taf. „Völkerkunde II“.
Blatt ↑ Taf. Sp. 73. Techn.: ↑ Holzverband.
Blatten, Rehruf nachahmen.
Blattern = Pocken.
Blattgold, dünne Goldfolien.
Blattläuse, Pflanzensauger, oft lebendgebärend, vielfach sehr schädlich; Ausscheidungen liefern „Honigtau“. Blutlaus mit roter Körperflüssigkeit, weißen Wachsausscheidungen. Ulmenlaus erzeugt auf Ulmenblättern Gallen (Abb.).
Blattlauslöwe, Larve von Marienkäfer u. Florfliegen.
Blattsilber, dünne Silberfolien.
Blaubart, Ritter eines altfrz. Märchens, Mörder seiner sechs Frauen.
Blaubeuren, württ. St., 3600 E; ehem. Benediktinerkloster (jetzt ev.-theol. Seminar).
Blaue Blume, Sinnbild des höchsten Sehnens der Romantiker.
Blaue Erde, Bernstein führende Schicht im Samland (Ostpr.).
Blaue Grotte ↑ Capri.
Bläuen, gelben Ton v. Papier, Wäsche, Zucker aufheben, meist mit Ultramarin.
Blauer Montag, Fastnachtsmontag; Montag ohne Arbeit.
Blauer Nil, Nbfl. des Nil, 1140 km, bringt Ägypten Überschwemmungswasser.
Blaues Band, Auszeichnung für schnellstes Handelsschiff auf Fahrt Europa—N-Amerika, 1930 an „Bremen“ u. „Europa“.
Blaues Blut = edle Herkunft.
Blaufelchen ↑ Renken.
Blaugas, flüssig versandfähiges Leuchtgas aus Ölgas.
Blauholz, Farbholz v. ↑ Blutholzbaum.
Blaukopf, Eulenschmetterling, Raupe auf Apfelbäumen, ↑ Taf. Sp. 697.
Blaukopie (Blaupause), Kopie einer Zeichnung, auf mit Eisenoxydsalzen behandeltem Papier, gibt weißes Bild auf blauem Grund.
Blaurake, Vogel, 30 cm, vorwiegend blau.
Blausäure (Zyanwasserstoffsäure), sehr starkes Gift, bittermandelartig riechende Flüssigkeit (↑ Bittermandelöl).
Blaustrumpf, schöngeistelnde Frau.
Blavatsky, Helene, Theosophin, 1831–91, gründ. d. Theos. Ges.
Blech, dünn ausgewalztes Metall: Grob-B. über 5, Mittel-B. 5–3, Fein-B. unter 3 mm stark. Weiß-B.: verzinntes Fein-B., Schwarz-B.: gewalztes Eisen-B.
Blech, Leo, Dirigent u. Komponist. *1871.
Blechen, Karl, romantischer Landschaftsmaler, 1798–1840.
Blei, Schwermetall (↑ Elemente), bläul.-weiß, weich, spez. Gew. 11,37, schmilzt bei 330°, dient zu B.waren. B.oxyd (Massicot), gelbes Pulver, als Farbe (B.gelb), schmilzt bei Rotglut, erstarrt schuppig (B.glätte), zu B.glas, Glasuren, Firnis, Pflaster, Kitt u. a., bildet bei 400° rote Mennige (zu rosthindernden Anstrichen). Basisches B.karbonat ist im B.weiß (Anstrichfarbe) enthalten. B.zucker (B.azetat) zu B.essig, B.wasser, B.salbe. Alle B.verbindungen, auch die meisten Legierungen, sind Gifte. B.-Antimon-Zinn-Legierungen mit etwas Arsen u. Kupfer: Lettern od. Schriftmetall, mit geringem od. keinem Kupfergehalt: Lagermetalle. B.Vergiftung: akut, tötet in wenigen Stunden; die chronische ist Gewerbekrankheit, erzeugt B.saum (bläulichgrauen Saum am Zahnfleisch), B.koliken, Nerventzündung, B.gicht, Epilepsie, Lähmung.
Blei, Fischart, ↑ Brachsen.
Bleibtreu, Karl, naturalist. Schriftst. 1859–1928.
Bleichen, färbende Körper (bes. in Gespinsten) zerstören, durch Luft u. Sonne (Ozon wirkt), Flüssigkeiten (Kunstbleiche); † Bläuen.
Bleicherde, tonähnlich, entfärbt Öle u. dgl.
Bleichkalk = Chlorkalk.
Bleichsucht, Krankheit mit vermindertem Hämoglobingehalt der roten Blutkörperchen.
Bleiglanz, Mineral, Schwefelblei, oft silberhaltig, wichtigstes Blei-, auch Silbererz.
Bleikammern, bis 1797 Staatsgefängnisse in Venedig.
Bleipflaster, durch Kochen v. Olivenöl u. Schmalz mit Bleiglätte u. Wasser erhalten.
Bleistifte (-federn), Graphitstäbchen, meist in Holzfassung. Hauptsorten: H (hart), F (mittelhart), B (weich).
Bleiverglasung, bes. im MA gebrauchl. Fensterverglasung (Abb.): Bleistreifen statt Kitt.
Blende,
- 1) blindes Fenster, Nische zur Aufstellung v. Statuen;
- 2) Opt.: Scheibe mit kreisförm. Loch (Loch-B.), vergrößert Schärfe u. Tiefenwirkung des Bildes († Objektiv);
- 3) Mineralog. = Zinkblende.
Blenden, Mineralgruppe, Schwefelverbindungen, halbmetall., durchsichtig od. durchscheinend.
Blenden, in der Färberei: Pelzwaren mit Farbbrühe überstreichen.
Blendersaumschlag, Waldabholzen in Streifen v. N her.
Bleriot, Louis, frz. Flieger, *1872, überflog 1909 Ärmelkanal.
Bleßhuhn, Rallenart, 47cm, schwarz, Stirn weiß; in Schilf.
Blessieren, verwunden.
Bleu, ein Blau in Kleiderstoffen.
Blinddarm ↑ Darm.
Blindenschrift, erhabene Punktschrift, v. Braille (1809–52).
Blinder Fleck, Eintrittsstelle des Sehnerven ins Auge, unempfindl. gegen Lichtreize.
Blinder Passagier, Fahrgast, der sich versteckt u. nicht zahlt.
Blindgänger, nicht zerplatztes Artilleriegeschoß.
Blindprägung, farblose Prägung v. Schrift od. Bildform.
Blindschleiche, schlangenähnliche Eidechse, lebendgebärend, harmlos, 1/2 m.
Blinken, Übermitteln v. Nachrichten dch. Leuchtzeich. nach Morseart.
Blinkfeuer (Leuchtfeuer), Seezeichen, das in best. Rhythmus aufleuchtet.
Blitz ↑ Gewitter. B.ableiter, geerdete Metallstangen, die elektr. Ladungen (nach Erde) ausgleichen.
Blitzgespräche, rascheste Ferngespräche (erhöhte Gebühr).
Blitzlicht, grelles Licht (verbrennenden Magnesiums) für photogr. Momentaufnahmen.
Blitztelegramme, rascheste Telegramme (erhöhte Gebühr).
Blizzard, Schneesturm im W v. N-Amerika.
Block, Führungsrolle für Tauwerk.
Block, Alex., russ. Lyr., 1880–1921.
Blockade, Absperrung feindl. Küsten durch Seestreitkräfte.
Blockieren, absperren.
Blocklehm, lehm. Ablagerung des diluvialen Inlandeises, mit nord. Geschiebe u. Blöcken.
Blocksberg, der Brocken als Versammlungsort der Hexen.
Blocksignale, Eisenbahnsignale, die die Strecke in kürzere Abschnitte (Blocks) zerlegen.
Blödsinn, Geistesschwäche, angeboren (Idiotie) od. erworben, z. B. Greisen-B.
Bloemfontein, St., Südafrik. Union, 45 000 E; Wollhandel.
Bloem, Walter, Schriftst, *1868; Dram.; Rom.: „Das eiserne Jahr“, „Wir werden ein Volk“
Blos, Wilh., 1849–1927, 1918–20 württ. Min.-Präs.
Blöße ↑ Leder.
Blücher, Gebh. Leberecht v., Fürst v. Wahlstatt („Marschall Vorwärts“), 1742–1819, 1813 Führer d. schles. Armee, entschied 1815 den Sieg bei Belle-Alliance.
B.stern ↑ Eisernes Kreuz.
Bludenz, österr. St., Vorarlberg, a. d. Ill, 6600 E.
Blues, urspr. Negertanz; auch mod. Tanz.
Bluff, Überraschung; „Dunst“.
Blum,
- 1) Léon, frz. Soz., *1872;
- 2) Rob., Schriftst., 1807–48, Führer d. sächs. Demokr., in Wien erschossen.
Blumenau, Hauptort d. dt Kol. Santa Catharina (Bras.), 72 000 E.
Blumenthal, nordhannov. St., 13 000 E.
Blumenthal, Oskar, Lustspieldichter, 1852–1917; „Im Weißen Rößl“ (mit Kadelburg).
Blunck, Hans Friedr., Dichter, *1888; Rom. aus Hamburgs Vergangenheit.
Bluntschli, Joh. Kasp., Staats- u. Völkerrechtslehrer, 1808–81.
Blut besteht aus gelbl. Flüssigkeit (Plasma) u. weißen u. roten B.körperchen u. B.plättchen, gerinnt durch Abscheidung des B.faserstoffs (Fibrin) aus dem Plasma, dessen feines Netzwerk die B.körperchen umschließen (B.kuchen) u. das B.wasser (Serum) auspreßt. Die scheibenförm. roten B.-körperchen enthalten Hämoglobin, das sich mit Luftsauerstoff verbindet; sie entstehen im roten Knochenmark u. in der Milz. Die weißen B.körperchen sind bewegl. Zellen, die feste Teilchen (z. B. Bakterien) aufnehmen u. vernichten. B.gefäße (↑ Taf. „Mensch“) durchsetzen fast alle Organe; Arterien führen sauerstoffreiches B. vom Herzen den Organen zu; Kapillaren nehmen es kohlensäurereich zurück, die Venen führen es wieder zum Herzen (gr. Körperkreislauf). Der kl. od. Lungenkreislauf führt das venöse B. v. der r. Herzkammer durch Lungenschlagader zur Lunge, v. wo es, durch Sauerstoff arteriell (hellrot), durch die Lungenvene i. l. Herzkammer u. wieder i. d. Körper geleit. wird. Das B. v. Magen, Milz, Darm geht dch. Venen u. Pfortader in Leber, von da dch. Kapillarsystem u. Lebervenen in d. unt. Hohlader (Pfortaderkreislauf).
Blutarmut = Bleichsucht.
Blutdruck, Druck der
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 63–64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0044.jpg&oldid=- (Version vom 24.7.2022)