verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 10 | |
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ersten preußischen Vereinigten Landtag 1847 nahm er als Mitglied der Herrenkurie teil. Beim Ausbruch der Märzrevolution 1848 von Ratibor in die Nationalversammlung gewählt, nahm er in der Paulskirche seinen Sitz auf der Rechten, zu deren bedeutendsten Rednern er gehörte. Ein eifriger Verfechter der Legitimität und fast fanatischer Katholik, forderte er durch kühne Angriffe den Zorn der Radikalen heraus. Er fiel als ein Opfer des Frankfurter Aufstandes 18. Sept. 1848 auf der Bornheimer Chaussee nebst dem General v. Auerswald unter den barbarischen Mißhandlungen eines Pöbelhaufens und starb 19. Sept. Als Chef des Hauses folgte ihm sein jüngerer Bruder, Fürst Karl L., geb. 19. Dez. 1819; er ist Mitglied des preußischen Herrenhauses und des deutschen Reichstags und gehört zur deutschen Reichspartei.
Licht, die Ursache der Sichtbarkeit der Gegenstände; Körper, welche selbstthätig L. aussenden, wie die Sonne, die Fixsterne, Flammen, glühende feste Körper, nennt man Selbstleuchter oder Lichtquellen. Nichtleuchtende Körper können nur gesehen werden, indem sie L. zerstreut zurücksenden (s. Diffusion), welches ihnen von Selbstleuchtern zugeschickt worden. Durchsichtige Körper lassen das
Beleuchtung bei schiefem und senkrechtem Einfall der Strahlen. | |
L. durch sich hindurchgehen, undurchsichtige halten es auf. Es gibt übrigens weder vollkommen durchsichtige noch vollkommen undurchsichtige Substanzen; selbst die undurchsichtigsten aller Körper, die Metalle, lassen als sehr dünne Blättchen etwas L. durch. Das L. pflanzt sich in einem gleichartigen Mittel von einem leuchtenden Punkt aus in geraden Linien fort, welche man Lichtstrahlen nennt. Seine Fortpflanzungsgeschwindigkeit ist so ungeheuer groß, daß es die größten irdischen Entfernungen, auf welche Lichtsignale reichen, fast augenblicklich durchläuft. Der dänische Astronom Olaf Römer war (1676) der erste, welcher dieselbe durch Beobachtung himmlischer Lichtsignale ermittelte. Der größte Planet unsers Sonnensystems, Jupiter, wird von vier Monden umkreist, welche bei jedem ihrer Umläufe, indem sie in den von dem Planeten hinter sich geworfenen Schatten treten, eine Verfinsterung erleiden. Bei dem ersten (dem Jupiter nächsten) Mond beträgt die Zeit zwischen je zwei aufeinander folgenden Verfinsterungen 42 Stunden 28 Minuten und 36 Sekunden. Römer fand nun, daß, wenn die Erde ihre größte Entfernung vom Jupiter erreicht hat, die Verfinsterung um 16 Min. und 36 Sek. später gesehen wird, als sie nach der Berechnung hätte eintreten sollen, wenn die Erde in ihrer geringsten Entfernung vom Jupiter geblieben wäre. Diese Verspätung kann aber nichts andres sein als die Zeit, welche das von dem Jupitermond im Augenblick vor seiner Verfinsterung ausgesandte L. gebraucht hat zum Durchlaufen der Strecke, um welche die Erde in ihrer entferntesten Lage vom Jupiter weiter absteht als in ihrer nächsten Lage. Da diese Strecke gleich dem Durchmesser der Erdbahn ist, also ungefähr 300 Mill. km beträgt und in 996 Sek. durchlaufen wird, so ergibt sich, daß das L. in 1 Sek. etwa 300,000 km zurücklegt. Die nämliche Zahl leitete Bradley 50 Jahre später aus der Aberration (s. d.) des Lichts der Fixsterne ab. Durch ein sehr sinnreiches Verfahren hat Fizeau und später Cornu die Geschwindigkeit des Lichts auch bei irdischen Lichtquellen gemessen. Läßt man nämlich durch eine der Lücken am Umfang eines gezahnten Rades einen Lichtstrahl genau senkrecht auf einen entfernten Spiegel fallen, so kehrt derselbe auf dem nämlichen Weg zurück und gelangt, wenn das Rad in Ruhe ist, durch dieselbe Lücke zum Auge des Beobachters. Versetzt man nun das Rad in immer raschere Umdrehung, so kann man es dahin bringen, daß in der Zeit, welche das L. brauchte, um den Weg vom Rad bis zum Spiegel und wieder zurück zu durchlaufen, das Rad sich um eine Zahnbreite weiter gedreht hat, sonach das zurückgekehrte L. von dem Zahn, der nun an die Stelle der Lücke getreten ist, aufgefangen und für den Beobachter unsichtbar wird. Auch aus diesen Versuchen ergab sich die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des Lichts zu 300,000 km. Ein Lichtstrahl durchläuft also in einer Sekunde eine Strecke, welche 71/2mal so groß ist als der Umfang der Erde (40,000 km). Die Fixsterne sind so ungeheuer weit entfernt, daß ihr L. ungeachtet seiner großen Geschwindigkeit Jahre braucht, um zu uns zu gelangen; würde der Sirius in diesem Augenblick erlöschen, so würden wir ihn noch 14 Jahre lang am Himmel glänzen sehen, denn so lange würde sein letzter Lichtstrahl unterwegs sein, bis er unser Auge erreichte.
Denkt man sich einen leuchtenden Punkt nacheinander von konzentrischen Kugelhüllen von 1, 2, 3 … m Halbmesser umschlossen, so verbreitet sich das von dem leuchtenden Punkt nach allen Richtungen ausstrahlende L. auf die Innenflächen dieser Hüllen, welche sich wie die Quadrate ihrer Halbmesser, also wie 1 : 4 : 9 …, verhalten. Diese Lichtmenge wird also, in diesem Verhältnis auf die Kugeln verteilt, geschwächt, woraus sich ergibt, daß die Intensität der Erleuchtung in dem Verhältnis abnimmt, in welchem das Quadrat der Entfernungen wächst. Die Beleuchtung einer Fläche ist am stärksten, wenn die Strahlen rechtwinkelig einfallen. Die Fläche ab (s. Figur), auf welche die Strahlen unter dem Neigungswinkel α einfallen, erhält nicht mehr L. als die Fläche ac bei senkrechter Inzidenz. Es verhält sich aber ac : ab wie der Sinus des Winkels α zu 1. Die Beleuchtung bei schiefem Einfall der Strahlen verhält sich daher wie der Sinus des Neigungswinkels der Strahlen gegen die beleuchtete Fläche. Über die Methoden, die Stärke einer Lichtquelle zu messen, s. Photometrie.
Man darf sich nicht etwa vorstellen, daß das L. aus Stoffteilchen bestehe, welche von einem leuchtenden Körper mit der ungeheuern Geschwindigkeit von 300,000 km hinausgeschleudert werden; es gibt eine Menge von Lichterscheinungen, welche dieser früher gehegten Anschauung (Emanations-, Emissions- oder Korpuskulartheorie) geradezu widersprechen. Das L. ist vielmehr eine Wellenbewegung (Undulations- oder Vibrationstheorie) und pflanzt sich von einem leuchtenden Körper aus in ähnlicher Art fort wie der Schall von einem tönenden Körper. Durch die Erzitterung einer angeschlagenen Glocke wird die sie umgebende Luft erschüttert, die Erschütterung wird von Teilchen zu Teilchen weiter gegeben und pflanzt sich so als Schallwelle durch die Luft fort, ohne daß Luftteilchen oder gar Teilchen von dem Metall der Glocke in unser Ohr geworfen werden.
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