verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 11 | |
|
„Primitiae florae Amurensis“ (1859). Nach der zweiten Reise begannen Vorarbeiten zu einer „Flora Mandschuriae rossicae“ und einer „Flora japonica“. Seit 1874 begann er die Bearbeitung der zentralasiatischen Sammlungen von Prschewalskij, Potanin u. a. mit der Absicht, eine „Flora tangutica“ und „Enumeratio plantarum Mongoliae hucusque cognitarum“ zusammenzustellen. Diese Sammlungen ergaben auch die meisten Novitäten seiner „Diagnoses plantarum novarum asiaticarum“ (Bd. 1–5).
Maxĭmum (lat., „das Größte“), der größte Wert, im Gegensatz zum Minimum, dem kleinsten Wert. In der Mathematik ist M. einer Funktion derjenige Wert derselben, welcher größer ist als jeder benachbarte, Minimum aber der Wert, welcher kleiner ist als jeder benachbarte Wert dieser Funktion. Das M. z. B. des Produkts , in welchem konstant ist, erhält man für , und zwar ist dasselbe gleich ; denn setzt man , so ist , und das Produkt wird , also stets kleiner als . Eine Funktion kann auch mehrere Maxima und Minima haben. Die Ermittelung dieser Werte erfolgt mittels der Differential-, in gewissen Fällen auch mittels der Variationsrechnung. Die ersten Spuren solcher Untersuchungen findet man bei Apollonios.
Maximum, barometrisches, s. Wetter.
Maxĭmus, 1) Marcus Clodius Pupienus, röm. Kaiser, war von niedriger Herkunft, wurde aber wegen seiner kriegerischen Tüchtigkeit Senator, Prätor und Konsul, dann Prokonsul in Bithynien, Griechenland und Gallia Narbonensis und kämpfte gegen Illyrier, Sarmaten und Germanen. Anfang 238 n. Chr. ernannte ihn der Senat zum Gegenkaiser gegen Maximinus Thrax; er wurde aber bald nachher nebst seinem Kollegen Balbinus von den Prätorianern ermordet (Mitte 238).
2) Petronius, vornehmer Römer, ließ aus Rache für die Entehrung seiner Frau den Kaiser Valentinian III. 16. März 455 ermorden, nahm den Kaisertitel an und heiratete die kaiserliche Witwe Eudoxia, ward aber nach der Landung Geiserichs bei Ostia 12. Juni vom Volk ermordet.
3) Magnus Clemens, ein geborner Spanier, Landsmann und Kriegsgenosse des Theodosius, wurde 383 von den aufständischen Legionen in Britannien zum Kaiser ausgerufen, machte dann mit denselben einen Einfall in Gallien, wo die daselbst stehenden Truppen zu ihm übergingen, und ließ den flüchtigen Kaiser Gratian in Lyon ermorden. Er behauptete dann, auch von Theodosius anerkannt, die Herrschaft über Britannien, Gallien und Spanien, überschritt 387 die Alpen, vertrieb den Kaiser Valentinian II. aus Italien, wurde jedoch 388 von Theodosius bei Siscia geschlagen und dann auf der Flucht bei Aquileja getötet. Auch sein Sohn Victor, den er zum Augustus ernannt hatte, wurde in demselben Jahr in Gallien getötet.
Maxĭmus Confessor, gleich hervorragend als theologischer Gelehrter wie als Mann standhafter Überzeugung, geb. 580, war kaiserlicher Sekretär zu Konstantinopel, dann Abt des benachbarten Klosters Chrysopolis. Später vorzugsweise als Bestreiter der Monophysiten und Monotheleten in Nordafrika und Rom thätig, starb er 662 in der Verbannung, nachdem er im Kampfe für die Orthodoxie zur Geißelung und zum Verlust der Zunge und einer Hand verurteilt worden war. Trotz seiner an Aristoteles herangebildeten Dialektik war er wesentlich Mystiker, ja der letzte Neuplatoniker in den Reihen der griechischen Väter. Seine Werke hat Migne (Bd. 91 seiner „Patrologie“) herausgegeben.
Maxĭmus von Tyrus, Philosoph, lehrte um 155 n. Chr. in Rom als Eklektiker, indem er in seinen noch übrigen 41 Dissertationen (hrsg. von Reiske, Leipz. 1774–75, 2 Bde.; deutsch von Damm, Berl. 1764) das Dasein von Dämonen daraus zu beweisen suchte, daß die Dinge in der Welt von den Pflanzen bis zu Gott eine Stufenleiter bilden und daher, wie zwischen den Pflanzen und den Menschen die Tiere, so zwischen den Menschen und der Gottheit die Dämonen als Mittelstufe eingeschoben werden müßten.
Max-Joseph-Orden, bayr. Militärverdienstorden, von König Maximilian Joseph von Bayern 1. Jan. 1806 gestiftet und mit Einkünften verknüpft, zerfällt in drei Klassen: Großkreuze, Kommandeure und Ritter. Das Ordenszeichen ist ein einfaches goldenes, weiß emailliertes Kreuz, darüber eine goldene Krone. Der hellblaue, runde Mittelschild zeigt den Namenszug des Stifters: „M. J. K.“ (Max Joseph, König), auf der Kehrseite in einem Halbzirkel mit goldenen Buchstaben die Worte: „Virtuti pro patria“. Der Orden wird an schwarzem, am Rand weiß und blau gerändetem Band in üblicher Weise getragen. Die Großkreuze haben außer dem Kreuz mit Goldstrahlen in den Winkeln einen Silberstern mit dem Kreuz darauf. Das Ordenskapitel macht die Vorschläge für den Orden, um den man sich mit Belegen der tapfern That bewerben kann. Er verleiht den persönlichen Adel und, wenn Vater und Großvater ihn ebenfalls hatten, den erblichen Adel sowie 6 Großkreuzen Pensionen von 1500, 8 Kommandeuren von 500 und 50 Rittern von 300 Gulden. S. Tafel „Orden“, Fig. 31.
Maxwell, James Clerk, Physiker, geb. 1831 zu Edinburg, studierte an der dortigen Universität und in Cambridge, ward 1856 Professor der Physik in Aberdeen, 1860 am King’s College in London und 1871 Professor der Experimentalphysik in Cambridge. Er starb 26. Nov. 1879. M. war neben Thomson der bedeutendste mathematische Physiker in England. Seine zahlreichen und bedeutsamen Arbeiten erstrecken sich hauptsächlich auf die mechanische Wärmetheorie, speziell auf die neuere Gastheorie, zu deren Ausbau er wesentlich beigetragen, und auf die Elektrizitätslehre, zu deren theoretischer Behandlung er ganz neue Wege eingeschlagen hat. Der Ausgangspunkt derselben ist die Faradaysche Anschauung, daß die Elektrizität nicht direkt in die Ferne wirke, sondern daß diese Wirkung durch die sogen. duelektrische Polarisation von Teilchen zu Teilchen in den nichtleitenden Körpern, wozu auch der den leeren Raum erfüllende Äther gehört, sich fortpflanze. Es sind dadurch eine Menge neuer Ideen angeregt, deren Verfolgung M. durch seinen frühen Tod nicht vergönnt war. Er schrieb: „A treatise on electricity and magnetism“ (Oxf. 1873, 2 Bde.; 2. Aufl. 1881; deutsch, Berl. 1883); „Essay on the stability of the motion of Saturn’s rings“ (Lond. 1859); „Theory of heat“ (4. Aufl. 1875; deutsch, Braunschw. 1878); „Matter and motion“ (1876; deutsch, das. 1881); „Elementary treatise on electricity“ (hrsg. von Garnett, Lond. 1881; deutsch, Braunschw. 1883). Vgl. Campbell und Garnett, Life, correspondence and occasional writings of J. C. M. (2. Aufl., Lond. 1884).
May (spr. meh), Sir Thomas Erskine, engl. Geschichtschreiber, geb. 1815, ward in der Bedford School erzogen, trat 1831 beim Unterhaus als Bibliotheksassistent ein und avancierte im Dienste desselben allmählich bis zum Clerk (obersten Beamten des Hauses), welche Stelle er 1871 erhielt, nachdem er für
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 11. Bibliographisches Institut, Leipzig 1888, Seite 374. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b11_s0374.jpg&oldid=- (Version vom 19.5.2022)