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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 11

wo sie mehr in Streifen erscheint. Auf Baumwollenstoffen und Papier bringt man ähnliche Effekte durch gravierte Walzen hervor.

Moiré métallique (franz., spr. mŏaré metallihk, Metallmoor) s. Verzinnen.

Moirieren (spr. mŏa-, Wässern), in der Weberei, s. Appretur und Moiree.

Moissac (spr. mŏassack), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Tarn-et-Garonne, am Tarn und an einem Seitenkanal der Garonne, Station der Eisenbahn Bordeaux-Cette, hat eine ehemalige Klosterkirche mit reichem Portalbau, (1886) 5397 Einw., bedeutenden Mühlenbetrieb, Handel mit Mehl, Obst, Wein, Öl, Safran und Geflügel, einen Gerichtshof, ein Handelsgericht und ein Collège. M. war ehedem befestigt und wurde von Simon von Montfort 1212 zerstört.

Moitié (franz., spr. mŏatjeh), die Hälfte; daher M. machen, auf gemeinschaftlichen Gewinn und Verlust etwas betreiben.

Moja, angeblich Schlammlava, vgl. Vulkane.

Mojácar (spr. mochā-, Mujacar), Hafenstadt in der span. Provinz Almeria, am Mittelländischen Meer, mit Schloßruinen und (1878) 5636 Einw.

Mojāda (spr. moch-, Territorio do Sierra M.), ein 1879 infolge der Entdeckung von Gold und Silber gebildetes Territorium im mexikan. Staat Coahuila, nordwestlich von Monclova. Die eröffneten Gruben haben indes den Erwartungen nicht entsprochen.

Mojaisk, Stadt, s. Moshaisk.

Mojo (Moxo), südamerikan. Indianerstamm in der nach ihm benannten Provinz des bolivianischen Departements Beni. Mit den Cofane östlich vom Chimborazo, den Mayoruna am mittlern Ucayali, den Panos am obern Lauf desselben Flusses u. a. werden sie von F. Müller zu den Andesvölkern zusammengefaßt. S. Tafel „Amerikan. Völker“, Fig. 29.

Mojsisovics (spr. -witsch), Edmund, Edler von Mojsvár, Geolog, geb. 18. Okt. 1839 zu Wien, studierte daselbst und gründete 1862 mit Grohmann und v. Sommaruga den Österreichischen Alpenverein, den ersten Verein dieser Art auf dem Kontinent. 1864 zum Doktor der Rechte promoviert, wurde er 1870 Chefgeolog und Bergrat an der geologischen Reichsanstalt und 1879 Oberbergrat. Er schrieb: „Das Gebirge um Hallstatt“, 1. Teil: „Die Molluskenfaunen der Zlambach- und Hallstätter Schichten“ (Wien 1873–1876); „Die triadischen Pelecypodengattungen Daonella und Halobia“ (das. 1874); „Die Dolomitriffe von Südtirol u. Venetien“ (das. 1878–80); „Grundlinien der Geologie von Bosnien-Herzegowina“ (das. 1880, im Verein mit Tietze und Bittner); „Die Cephalopoden der mediterranen Triasprovinz“ (das. 1882). Auch gibt er mit Neumayr „Beiträge zur Paläontologie Österreich-Ungarns etc.“ (seit 1880) heraus.

Mokassins, bei den nordamerikan. Indianern eine Art Schnürstiefel von Pelzwerk.

Mokassinschlange (Trigonocephalus contortrix Holbr.), Reptil aus der Familie der Grubenottern (Crotalidae), 1 m lang, am Ende des kurzen Schwanzes mit einem hornigen oder spitzigen Schild, kupferbraun, mit rötlichbraunen, dunkler gesäumten, an den Seiten unregelmäßig sich ausbreitenden Querbinden, zwischen welchen ähnlich gefärbte Flecke stehen, am Bauch blaß kupferrot, am Kopf mit heller Seitenbinde, lebt in den Vereinigten Staaten nördlich bis zum 45. Breitengrad, in sumpfigen Gegenden, nährt sich von Mäusen, Vögeln, Fröschen, ist sehr beweglich und an Gefährlichkeit der Klapperschlange gleichzustellen, zumal sie sogleich angreift.

Mokieren (moquieren, franz.), spotten, sich über etwas spöttisch lustig machen; mokant, spottlustig, spöttisch; Mokerie, Spötterei, Hohn.

Mokka (Mocha), Stadt in der arab. Landschaft Jemen, am Roten Meer, mit einem durch zwei Kastelle verteidigten Hafen und 4–5000 Einw. Früher die erste Stadt der Provinz, ist sie gegenwärtig sehr herabgekommen, und der ehedem lebhafte Handel, besonders die Ausfuhr des Mokkakaffees (s. Kaffeebaum), ist zum größten Teil auf Aden, Hodeida und Lohaia übergegangen.

Mokkastein, s. Chalcedon.

Mokkathaler, arab. Münze, = 80 Cabis = 3,50 Mk.

Mokrin, Markt im ungar. Komitat Torontál, an der Bahnlinie Szegedin-Temesvár, mit (1881) 7331 Einw. (Serben und Deutsche).

Mokscha, Fluß im europ. Rußland, entspringt im Gouvernement Pensa, nimmt links den Lomow und die Zna, rechts die Issa auf, wird von hier aus schiffbar und mündet nach ca. 600 km langem Lauf im Gouvernement Tambow rechts in die Oka. Die Hauptschiffahrtszeit ist der Frühling während des Hochwassers, das bis 7 Wochen anhält, und wobei die M. so steigt, daß sie ihre Ufer weithin (bei Kadom auf 19 km) überschwemmt. Die Mokschanen sind ein Stamm der Mordwinen (s. d.).

Mokschan, Kreisstadt im russ. Gouvernement Pensa, an der Mokscha, hat 7 Kirchen, geringe Fabrikation in Pottasche und (1881) 13,028 Einw. M. wurde 1535 als Grenzfestung gegründet; auf derselben Stelle stand jedoch schon im 9. Jahrh. die Meschtscherjäkenstadt Murundsa.

Mokuk, in Aleppo Getreidemaß, = 250 Rottel = 573,8 kg.

Mokumé (franz. Métaux forgés), zu kunstindustriellen Gegenständen verarbeitete Metallmasse, besteht aus einer Mischung von Gold, Silber, Kupfer, Eisen und andern Metallen, welche derartig miteinander verbunden sind, daß jedes, sei es durch natürlichen Prozeß oder durch künstliche Mittel, selbständig patiniert. Die Masse ähnelt gemasertem Holz, meist mit braunem Grundton. Dies japanische Fabrikat wird seit 1881 von Christofle in Paris nachgeahmt.

Mol., Molin., bei botan. Namen Abkürzung für J. I. Molina, geb. 1740 zu Talca in Chile, Jesuit, gest. 1829 in Bologna. Naturgeschichte von Chile.

Mola, 1) Pietro Francesco, ital. Maler, geb. 1612 zu Coldre bei Como, Schüler des Prospero d’Orsi und des Giuseppe d’Arpino in Rom, lebte meist daselbst und gehörte eine Zeitlang zum Gefolge der Königin Christine von Schweden. Er starb 13. Mai 1666 in Rom. Die Kapelle Ravenna der Kirche al Gesù zu Rom hat von seiner Hand das Wunder des Petrus im Kerker und die Bekehrung des Petrus in Fresko, die Galerie des Quirinals die Geschichte Josephs; andre Werke Molas finden sich im Louvre zu Paris (Ruhe auf der Flucht nach Ägypten), in der Pinakothek zu München (die büßende Magdalena und die Verstoßung der Hagar) und in der Dresdener Galerie (die sterbende Dido und Hero und Leander). M. gab die allgemeinen Formen der Carraccistenschule mit Geschick, aber ohne tiefere Durchbildung mit Anschluß an Albani und Guercino wieder.

2) Giovanni Battista di Francia, franz. Maler, geb. 1616 zu Besançon, lernte bei Vouet in Paris, dann bei M. 1) in Venedig und seit 1650 zu Bologna bei Albani, in dessen Art seine Gemälde (biblische Darstellungen, Porträte, Landschaften mit Staffage) gehalten sind. Er starb 1661 in Rom.

3) Gasparo, ital. Medailleur, geboren um 1610

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 11. Bibliographisches Institut, Leipzig 1888, Seite 715. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b11_s0715.jpg&oldid=- (Version vom 8.5.2022)
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