verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 12 | |
|
der Schichten mit Aspidoceras acanthicum“ (das., Bd. 5); mehrere geologische Aufsätze über den Orient („Denkschriften der Wiener Akademie“, Bd. 40); „Zur Morphologie des Bivalvenschlosses“ („Sitzungsberichte der Wiener Akademie“, Bd. 88); „Morphologische Studien an fossilen Echinodermen“ (das., Bd. 84); „Die natürlichen Verwandtschaftsverhältnisse der schalentragenden Foraminiferen“ (das., Bd. 95); „Über klimatische Zonen der Jura- und Kreideperiode“ („Denkschriften der Wiener Akademie“, Bd. 47); „Die geographische Verbreitung der Juraformation“ (das., Bd. 50); „Über unvermittelt auftretende Cephalopodentypen im Jura Mitteleuropas“ („Jahrbuch der Geologischen Reichsanstalt“, Bd. 18); „Kongerien- und Paludinenschichten Westslawoniens“ („Abhandlungen der Geologischen Reichsanstalt“, Bd. 7; zusammen mit C. M. Paul); „Die Ammoniten der norddeutschen Hilsbildungen“ (mit V. Uhlig, „Palaeontographica“, Bd. 27). Für weitere Kreise bestimmt ist die reich illustrierte „Erdgeschichte“ (Leipz. 1885–87, 2 Bde.).
Neu-Mecklenburg, seit 1885 offizieller Name der Insel Neuirland im Neubritannia-Archipel (s. d.).
Neumeister, Erdmann, geistlicher Liederdichter, geb. 12. Mai 1671 zu Üchteritz bei Weißenfels, war seit 1715 Hauptpastor an der St. Johanniskirche zu Hamburg, wo er 18. Aug. 1756 starb. N. nahm an den pietistischen und unionistischen Streitigkeiten seiner Zeit in unduldsamem Geist Anteil. Seine geistlichen Lieder erschienen unter den Titeln: „Geistliche Kantaten“ (Halle 1705); „Evangelischer Nachklang“ (Hamb. 1718); „Fünffache Kirchenandachten“ (Leipz. 1716–25, 2 Bde.); „Psalmen, Lobgesänge und geistliche Lieder“ (Hamb. 1755) und „Poetische Gedenksprüche“ (das. 1754).
Neumen, 1) Bezeichnung der melismatischen Verzierungen des Gregorianischen Gesanges (s. d.). –
2. Neumen ohne Linie (aus dem Antiphonar von St. Gallen; 9. Jahrh.). | |
3. Neumen mit einer Linie. | |
4. Neumen auf vier Linien. | 5. Nota quadrata. |
2) Eine Art stenographischer Notenschrift, in welcher das Gregorianische Antiphonar und überhaupt der gesamte kirchliche Ritualgesang bis in die neueste Zeit hinein notiert wurde. Der Ursprung der N. ist unbekannt, wird aber wohl italisch gewesen sein (nota romana). Die älteste bekannte Form der N. (aus dem 9. Jahrh.) zeigt zierliche Häkchen, Strichelchen, Punkte und allerlei kombinierte Gestalten, die einer sprachlichen Stenographie täuschend ähnlich sehen (Beispiel 1–3). Im Lauf der Jahrhunderte vergröberten und verdickten sich die Züge zu nagel- und hufeisenartigen Gestalten. Im 10. Jahrh. fing man an, die Tonhöhenbedeutung der N. durch eine Linie (f-Linie) zu fixieren (Beispiel 3). Nachdem Guido von Arezzo das Liniensystem vervollkommt und seine noch heute übliche Anwendung geregelt hatte, schwand der letzte Rest von Undeutlichkeit der Tonhöhenbedeutung (Beispiel 4). Zugleich aber entwickelte sich die sogen. Nota quadrata oder quadriquarta (Beispiel 5), die viereckige Note (s. Choralnote), welche nun überwiegend die N. verdrängte.
Eine vollständige Entzifferung der N. ohne Linien ist wahrscheinlich nicht möglich, weil sie nach den Zeugnissen frühmittelalterlicher Schriftsteller mehr ein Hilfsmittel für das Gedächtnis als eine genaue Notierung waren. Daher nannte man sie auch usus; man mußte die Gesänge kennen, die man aus einer Neumennotierung ablesen wollte. Die Elemente der Neumenschrift waren: 1) die Zeichen für eine einzelne Note: Virga (Virgula) und Punctum; 2) das Zeichen für ein steigendes Intervall: Pes (Podatus); 3) das Zeichen für ein fallendes Intervall: Clinis (Flexa); 4) einige Zeichen für besondere Vortragsmanieren: Tremula (Bebung), Quilisma (Triller), Plica (Doppelschlag) etc. Die übrigen sind entweder Synonyme der hier genannten oder Kombinationen derselben, z. B. Gnomo, Epiphonus, Cephalicus, Oriscus, Ancus, Tramea, Sinuosa, Strophicus, Bivirgis, Trivirgis, Distropha, Semivocalis etc. Über N. haben in neuerer Zeit gearbeitet: Lambillotte, Coussemaker, A. Schubiger und H. Riemann.
Neumessing, schmiedbares Messing.
Neumexiko, s. New Mexico.
Neumittelwalde (früher Medzibor), Stadt im preuß. Regierungsbezirk Breslau, Kreis Polnisch-Wartenberg, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Amtsgericht, Strohflechterei, Weinbau und (1885) 1378 Einw. Die Herrschaft Medzibor gehörte früher zu Württemberg, später als Teil des Fürstentums Öls zu Braunschweig-Lüneburg und ist jetzt Eigentum der freiherrlichen Familie v. Buddenbrock.
Neumond (Interlunium), s. Mond, S. 740.
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 12. Bibliographisches Institut, Leipzig 1888, Seite 92. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b12_s0092.jpg&oldid=- (Version vom 22.3.2021)