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Seite:Meyers b13 s0495.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13

N. und zu beiden Seiten des Bottnischen Meerbusens, dessen größter Teil zu Lappen geworden ist.

Quango, Fluß, s. Kwango.

Quae nocent, docent, lat. Sprichwort: „was schadet, lehrt“, d. h. durch Schaden wird man klug.

Quantampoh (Kuntampoh), Stadt im westafrikan. Reich Aschanti, 120 km nordöstlich von Kumassi, mit 15,000 seßhaften und 25,000 zeitweilig dort wohnhaften Händlern, war früher einer der bedeutendsten Elfenbeinmärkte; doch wurde der Handel durch die Absperrung der zur Meeresküste führenden Straßen und hohe Zölle fortgetrieben. Noch immer aber ist Q. ein großer Sklavenmarkt; Karawanen aus Timbuktu und von den Mandingo bringen europäische Fabrikate (Baumwollzeuge, Messer, Zwirn u. a.) und nehmen große Mengen von Kolanüssen fort.

Quantität (lat.), Größe, sowohl in Rücksicht des Umfanges als der Menge; man unterscheidet deshalb Zahlengrößen von Raum- und Zeitgrößen. Die Q. eines Dinges, konkret gedacht, heißt Quantum. In der Logik bezeichnet die Q. des Begriffs seinen Umfang, d. h. die Menge von Dingen, welche unter den Begriff fallen oder in seiner Sphäre liegen, in welcher Beziehung man höhere und niedere Begriffe, von denen die erstern die letztern unter sich begreifen, unterscheidet; oder seinen Inhalt, d. h. die Menge der Merkmale, welche ein Begriff hat. Die Q. des Umfanges und die Q. des Inhalts stehen demnach in entgegengesetztem Verhältnis; derjenige Begriff, welcher seinem Umfang nach der weiteste ist, hat den geringsten Inhalt (s. Begriff). Die Q. des Urteils bestimmt sich danach, ob das Prädikat von dem ganzen Umfang des Subjekts oder nur von einem Teil desselben ausgesagt (bejaht oder verneint) wird (allgemeine und besondere Urteile; s. Urteil). Q. der Silben ist das Zeitmaß der Silben, nach ihrer Zusammensetzung aus den einzelnen Lauten bemessen, ohne Rücksicht auf Betonung; man unterscheidet lange, kurze und mittelzeitige Silben (s. Prosodie).

Quantitatīv (lat.), der Menge, Größe, Anzahl nach.

Quantitatīvum (sc. nomen, lat.), Wort, das (oder insofern es) eine Menge bezeichnet (z. B. Haufe).

Quantitätstheorie, diejenige Theorie, nach welcher der Kurs des umlaufenden Papiergeldes ausschließlich von dessen Menge, verglichen mit dem Bedürfnis des Verkehrs, abhängen soll. Außer durch die Menge wird dieser Kurs jedoch auch ganz wesentlich durch den Kredit des Ausgebers, insbesondere durch das Vertrauen zur öffentlichen Wirtschaft, bedingt.

Quantitieren (neulat.), nach der Quantität messen (besonders Silben); die quantitierenden Sprachen bilden den Gegensatz zu den accentuierenden (vgl. Prosodie).

Quantock Hills, Höhenzug in der engl. Grafschaft Somerset, zieht sich nordwestlich bis zur Küste am Bristonkanal; im Will’s Neck 386 m hoch.

Quantum (lat., „wie groß? wie viel?“), eine unbestimmte Größe, Summe, Vielheit, z. B. Pachtquantum etc.

Quantum satis (lat.), soviel wie genug ist (besonders auf Rezepten).

Quanz (Quantz), Johann Joachim, Flötist, geb. 30. Jan. 1697 zu Oberscheden im Hannöverschen, bekleidete Stellen in Warschau, Prag, dann in Dresden, unternahm 1724 eine längere Reise nach Italien, Frankreich und England und trat, nachdem er vier Jahre später, an künstlerischen Erfahrungen gereift, zurückgekehrt war, als Flötist in die Dresdener Hofkapelle ein. Noch in demselben Jahr hörte ihn der Kronprinz von Preußen, nachmals Friedrich d. Gr., und blieb von nun an mit ihm in stetem Verkehr, bis er ihn nach seinem Regierungsantritt 1741 unter glänzenden Bedingungen nach Berlin berief. Hier entfaltete Q. bis zu seinem Tod (12. Juli 1773) eine erfolgreiche Thätigkeit als Lehrer und als Komponist für sein Instrument; die Zahl seiner speziell für den König geschriebenen Flötenkompositionen beträgt über 500, darunter 300 Konzerte. Als Schriftsteller hat er sich durch sein Werk „Versuch einer Anweisung, die Flöte traversière zu spielen“ (1752) großes Verdienst erworben. Seine Biographie verfaßte sein Enkel Albert Q. (Berl. 1877).

Quappe (Lota Nils.), Fischgattung aus der Ordnung der Weichflosser und der Familie der Schellfische (Gadoidei), mit der einzigen Art Aalraupe (Aalquappe, Rutte, Trüsche, Leng, L. vulgaris Cuv.), 30–60 cm lang und bis 8 kg schwer, mit gestreckt cylindrischem, mit sehr kleinen Schuppen besetztem Körper, kleinem Kopf, breitem Maul mit vielen Hechelzähnen, einem Bartfaden am Kinn, seitlich zusammengedrücktem Schwanz mit abgerundeter Flosse, zwei Rückenflossen, von denen die zweite sehr lang ist, und mäßig langer Afterflosse, am Rücken, an den Seiten ebenso wie an den Brustflossen und den unpaarigen Flossen olivengrün, schwärzlich marmoriert, an den Kehlflossen, der Kehle und dem Bauch weißlich. Dieser einzige im Süßwasser lebende Schellfisch bewohnt Flüsse und Seen, namentlich die tiefern und klarern Gewässer Mitteleuropas und Mittelasiens, findet sich aber auch im Meer, z. B. in der Nordsee, hält sich bei Tag in der Tiefe unter Steinen etc. verborgen und geht nachts auf Raub aus[WS 1]. Er ist ungemein gefräßig, und in Behältern fallen sie sich gegenseitig an. Man hat beobachtet, daß die Pärchen sich durch ein fingerbreites ringförmiges Band fest aneinander schließen, vielleicht, um in solcher Weise die Begattung auszuführen. Das Band, welches vollständig der Haut der Fische gleicht, dürfte durch Ausschwitzung entstehen. Die Quappen laichen je nach den Verhältnissen zwischen November und März, sammeln sich dann oft zu großen Gesellschaften an und winden sich aalähnlich untereinander. Die Vermehrung ist, obwohl das Weibchen gegen 130,000 Eier birgt, nicht sehr bedeutend, weil die langsam heranwachsenden Jungen von Raubfischen und ältern Quappen vertilgt werden. Das Fleisch ist wohlschmeckend, die Leber gilt als Leckerbissen und liefert einen sehr feinen Thran. In Sibirien benutzt man die Haut zu Kleidern, auch zu Fensterscheiben. Nahe verwandt ist der Lengfisch (L. Molva C., Molva vulgaris Flem.), bis 2 m lang und 25 kg schwer, auf dem Rücken und an den Seiten grau, an Bauch weiß, mit dunkeln, hell gerandeten Flossen, lebt im Eismeer, in der Nord- und Ostsee, jagt in großen Tiefen Fische und Krebse, laicht im Frühling an der Küste, wird dann in großer Menge gefangen, frisch verbraucht und auf Stockfisch, Laberdan und Thran verarbeitet.

Quarantana (arab. Karantel), Berg in Palästina, westlich oberhalb Jericho, schwer zu ersteigen, mit sehr alten, teilweise noch heute bewohnten Einsiedlerhöhlen. Dorthin verlegte die Legende in der Zeit der Kreuzfahrer die Versuchung Christi sowie sein 40tägiges Fasten (daher der Name).

Quarantäne (Kontumaz), zeitweise Beschränkung der persönlichen Freiheit und der Verfügung über das Eigentum, welche Personen oder Sachen auferlegt wird, von denen man die Einschleppung ansteckender Krankheiten befürchtet. Gelegentliche Absperrungen gegen den Aussatz kommen bereits in den ältesten Zeiten vor; als ständige Einrichtung erscheint die Q.

Anmerkungen (Wikisource)

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 495. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b13_s0495.jpg&oldid=- (Version vom 18.6.2023)
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