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Seite:Meyers b13 s0502.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13

Q., von den Franzosen wegen seiner reizenden Lage Quel bec („welche Landspitze!“) genannt, wurde 1608 von Samuel de Champlain an der Stelle des indianischen Dorfs Stadacone gegründet und 1629 von den Engländern erobert, jedoch 1632 mit Kanada den Franzosen zurückgegeben. 1663 wurde es die Hauptstadt von Kanada. Die Engländer machten 1690 einen vergeblichen Versuch, sich der Stadt zu bemächtigen. Erst 1759 kam dieselbe infolge der Schlacht vom 18. Sept., in der Wolfe und Montcalm fielen, in ihren Besitz. 1760 ward Q. vergeblich von den Franzosen angegriffen und 1763 definitiv an England abgetreten. Noch einmal wurde Q. während des amerikanischen Unabhängigkeitskriegs zu Ende des Jahrs 1775 von dem amerikanischen General Montgomery und dem Obersten Arnold belagert, ein Sturm 31. Dez. aber abgeschlagen, die Belagerung in eine Blockade verwandelt und auch diese im Mai 1776 aufgehoben.

Quebracho, ein Gerbholz, welches gemahlen und als Extrakt in der Gerberei Verwendung findet, enthält 15–18, resp. 20–22 Proz., das Extrakt etwa 70 Proz. Gerbsäure. Q. bedeutet ein die Axt zerbrechendes, also hartes Holz, und mehrere Bäume, welche diesen Namen führen, spielen in der Wald- und Buschvegetation Argentiniens eine große Rolle. Der Q. flajo (Quirilin) ist Jodina rhombifolia aus der Familie der Rhamneen, ein weitverbreiteter, ästiger Strauch mit lederartigen, rautenförmigen, an drei Ecken stechenden Blättern, dessen Stämmchen man nur zu Zaunpfählen benutzt. Q. blanco ist Aspidosperma Q. Schlecht. aus der Familie der Apocyneen, ein mittelhoher Baum, der im Innern des Landes, in der Provinz Catamarca, ungeheure Waldungen bildet. Er besitzt einen geraden, starken Stamm, eine mäßige Krone, herabhängende Zweige und fast gegenständige, oval-lanzettförmige, ganzrandige, etwas lederartige Blätter, unscheinbare Blüten und eine fast 8 cm lange und 5 cm breite, schiefe, elliptische Frucht. Die bittere Rinde dieses Baums ist Volksheilmittel gegen das Wechselfieber und enthält ein Alkaloid, Quebrachin. Das außerordentlich dichte und feste Holz verdient als Surrogat des Buchsbaumholzes für den Holzschnitt Beachtung. Aspidosperma Vargasii besitzt Holz von außerordentlich feinfaseriger und gleichartiger Struktur, welches wegen seiner Farbe Dottergelbholz genannt und ebenfalls als Surrogat des Buchsbaumholzes gerühmt wird. Die dritte Quebrachoart, Q. colorado, Loxopterygium Lorentzi Griseb. aus der Familie der Anakardiaceen, ist ein stattlicher Baum mit gefiederten Blättern, welche stark riechen und bei längerer Berührung Blasen ziehen sollen. Das Holz ist sehr geschätzt, hart, aber leicht spaltbar und bereits ein wichtiger Gegenstand der Ausbeutung in der subtropischen Zone. Es enthält auf Klüften abgesondert viel Harz. Ein daraus bereitetes Extrakt gibt mit verschiedenen Beizen braune, graue, schwarze oder rotviolette Farben. Holz und Blätter dieses Baums gehören zu den gewöhnlichsten Gerbmaterialien Argentiniens. Diese Drogue wurde bei Dyspnöa, Asthma, Bronchitis, Lungenschwindsucht etc. benutzt. Die Rinde enthält ein Alkaloid, Loxopterygin C13H17NO.

Quecke, Pflanzengattung, s. Agropyrum. Kleine Q., s. Agrostis. Rote Q., s. Carex.

Quecksilber (Hydrargyrum, Mercurius, Argentum vivum) Hg, das einzige bei gewöhnlicher Temperatur flüssige Metall, findet sich gediegen (Jungfernquecksilber, Merkur) in kleinen Tröpfchen in ältern Gesteinen, seltener im Diluvium, bei Moschel und Wolfstein in Rheinbayern, in Kärnten, Krain, Tirol, Böhmen, Ungarn, Spanien, Kalifornien, Mexiko, Peru, China und Australien; außerdem mit Silber oder Gold legiert als Amalgam, mit Chlor verbunden als Quecksilberhornerz, in gewissen Fahlerzen, am häufigsten mit Schwefel verbunden, als Zinnober HgS mit 86,3 Proz. Q.

Die Gewinnung des Quecksilbers ist verhältnismäßig einfach, weil das Erz, der Zinnober, leicht zerlegt und das Metall durch Destillation ziemlich rein abgeschieden werden kann. Am einfachsten und billigsten wird das Erz bei Luftzutritt geröstet, doch mischen sich hierbei die Metalldämpfe mit großen Mengen glühender Gase und lassen sich schwer kondensieren. Zum Verdichten sind große gemauerte, trockne oder von außen durch Wasser gekühlte Kammern oder Kanäle, in welche Wasser einfließt, den röhrenförmig zusammengefügten birnförmigen Vorlagen aus Thon (Aludeln) vorzuziehen. Statt der Kammern wendet man auch gußeiserne oder hölzerne Röhren an, die von kaltem Wasser umströmt werden. Arbeitet man mit Schachtöfen mit unterbrochenem Betrieb, so erleidet man, von andern Übelständen abgesehen, große Verluste an Q. Bei kontinuierlichem Betrieb verwendet man für Erze in größern Bruchstücken Schachtöfen, für armes Erzklein und Schliege dagegen Flammöfen. Häufig befeuchtet man Schliege auch mit Vitriollauge und formt sie zu Ziegeln, welche bei der Verarbeitung in Schachtöfen mancherlei Vorteile gewähren. Eine vollständigere Kondensation des Quecksilbers erhält man durch Vermengen der zerkleinerten Erze mit Kalk, Eisenhammerschlag etc. und Zersetzung der Masse in thönernen oder gußeisernen festliegenden oder rotierenden Retorten, in liegenden oder stehenden Röhren bei Luftabschluß. Auch bei diesem Verfahren hat man sich bemüht, einen kontinuierlichen Betrieb einzuführen (Ures Ofen, Exelis Muffelofen). Patera zersetzt neuerdings in Idria das Zinnobererz in Muffeln bei Luftzutritt und erhält dabei ein Ausbringen von 88–90 Proz. Q. Die Kondensation der Dämpfe findet in einem weiten, von Wasser umströmten horizontalen Blechrohr mit Ausbauchung nach unten statt; aus dem Blechrohr führt ein Thonröhrenstrang in die Esse. In Kalifornien, wo man besondern Wert auf Massenproduktion legte, wurde der Schachtofen in der verschiedensten Weise (hinsichtlich der Gestalt, der Dimensionen, der Abführungsart der Dämpfe etc.) modifiziert; auch versuchte man, armen Quecksilbererzen ihren Metallgehalt auf nassem Weg zu entziehen. Das gewonnene Q. wird durch feuchte Leinwand oder feines Leder gepreßt oder nochmals destilliert. An den Wänden der Kondensationskammern oder der Retorten sammelt sich ein inniges Gemenge von fein zerteiltem Q., Schwefelquecksilber, Quecksilberoxyd, Chlorquecksilber, flüchtigem Öl, Idrialin, Ruß etc. Diese Masse (Quecksilberschwarz, Quecksilberruß, Stupp) wird durch Drücken mit einer Krücke von metallischem Q. befreit und dann zur Beschickung gegeben oder in einem eignen Ofen zu gute gemacht oder mit heißem Wasser und Holzasche oder einem Alkali tüchtig umgerührt, wobei sich reines Q. ausscheidet. Man verschickt das Q. entweder in doppelten Beuteln, die aus einem zusammengeschlagenen, sämisch gegerbten Hammelfell hergestellt und in Fäßchen verpackt werden, oder in schmiedeeisernen zugeschraubten Flaschen von 761/2 Pfd. engl. Inhalt. Von China aus ist das Q. in mit Harz verschlossenen Bambusstäben von 30 cm Länge, 5 cm Weite und 14,5 kg Inhalt in den Handel gekommen. Als Mittel gegen Quecksilberdämpfe, welche auf den

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 502. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b13_s0502.jpg&oldid=- (Version vom 12.2.2024)
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