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Seite:Meyers b13 s0508.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13

als Wittum. Auch Otto I. verweilte oft daselbst. Q. kam 1237 unter die Schirmherrschaft der Grafen von Reinstein, begab sich jedoch 1326 in den Schutz des Bischofs von Halberstadt, was 1338 anerkannt wurde. Die Stadt, welche damals der Hansa beitrat, mußte 1477 die Oberhoheit von Kursachsen anerkennen. 1085 fand hier eine Synode statt, auf welcher der Bann über Heinrich IV. erneuert wurde, 1207 eine Zusammenkunft der Könige Philipp und Otto IV., durch welche wenigstens ein Waffenstillstand herbeigeführt wurde, und 1583 ein Religionsgespräch zwischen den pfälzisch-sächsisch-brandenburgischen und den braunschweigischen Theologen über die Abendmahlslehre. Vgl. „Urkundenbuch der Stadt Q.“, herausgegeben von Janicke (Halle 1873–82, 2 Tle.); Ranke und Kugler, Beschreibung und Geschichte der Schloßkirche zu Q. (Berl. 1838); Hase und v. Quast, Die Gräber in der Schloßkirche zu Q. (Quedl. 1877).

Quedlinburg, ein ehemals reichsunmittelbares Frauenstift im obersächsischen Kreis, umfaßte ein Gebiet von 110 qkm mit der Stadt Q., dem Flecken Ditfurt, mehreren Vorwerken und 15,000 Einw. Als Reichsfürstin hatte die Äbtissin Sitz und Stimme auf dem Reichstag, auf der rheinischen Prälatenbank und auf dem obersächsischen Kreistag. Das Wappen bestand aus zwei goldenen, in rotem Feld gekreuzten Kredenzmessern. Die Einkünfte betrugen 40,000 Thlr. Das Stift ward 936 im Königshof Quitlinga im Harzgau von König Heinrichs I. zweiter Gemahlin, Mathilde, gegründet, indem sie die Nonnen von Wendhausen hierher übersiedelte, und dem päpstlichen Stuhl unmittelbar unterstellt, während dem Kaiser und seiner Familie das Schutzrecht zunächst vorbehalten blieb. Zweite Äbtissin war Ottos Tochter Mathilde (966–999). Die Schirmvogtei über das Stift erkauften um die Mitte des 13. Jahrh. die Markgrafen von Brandenburg, und nach dem Erlöschen des dortigen askanischen Hauses 1320 erhielt der Kurfürst Rudolf I. von Sachsen die Vogtei zu Lehen. Nachdem jedoch die Stadt Q. sich später dem Schutz der Bischöfe von Halberstadt anvertraut hatte, suchten letztere sich auch die Vogtei über das Stift anzumaßen. Doch 1477 zwangen die Herzöge von Sachsen den Bischof Gerhard, seine Ansprüche darauf aufzugeben. 1539 fand die Reformation in Q. Eingang. Kursachsen überließ 1698 die Erbvogtei für 340,000 Thlr. an Brandenburg. Infolge des Reichsdeputationsschlusses von 1803 Preußen einverleibt, fiel das Stift nebst Gebiet durch den Tilsiter Frieden 1807 an das Königreich Westfalen, 1814 aber an Preußen zurück. Die letzte Äbtissin war seit 1787 Sophie Albertine (gest. 1829), Schwester des Königs Karl XIII. von Schweden. Vgl. Voigt, Geschichte des Stifts Q. (Leipz. 1786–91, 3 Bde.); Fritsch, Geschichte des Reichsstifts u. der Stadt Q. (Quedlinb. 1828, 2 Bde.).

Queen (engl., spr. kwihn), Königin.

Queenborough (spr. kwíhnbö̆ro), altes Städtchen in der engl. Grafschaft Kent, bei Sheerneß, mit langer Landebrücke, an der die nach Vlissingen fahrenden Postdampfer anlegen, und (1881) 982 Einw.

Queen Charlotte Islands (spr. kwihn scháhrlott eilä̆nds), s. Königin Charlotte-Inseln.

Queens (engl., spr. kwihns), weiche Biskuits (s. d.).

Queen’s Bench (engl., spr. kwihns benntsch), seit der Thronbesteigung der Königin Viktoria Name des früher King’s Bench (s. d.) genannten Gerichtshofs.

Queen’s County (spr. kwihns kaunti, „Grafschaft der Königin“, so genannt zu Ehren der Gemahlin Philipps II. von Spanien), Grafschaft in der irischen Provinz Leinster, hat einen Flächenraum von 1719 qkm (31,2 QM.). Die Slieve Bloom-Berge im NW. erreichen eine Höhe von 528 m, die Dysarthügel im O. eine von 335 m, das zwischenliegende Land ist eben. Die bedeutendsten Flüsse sind der Barrow und sein Nebenfluß Nore, die beide in der Grafschaft entspringen. Die Grafschaft ist ziemlich fruchtbar an Getreide und enthält Steinkohlen, Schiefer und Marmor. Die Bevölkerung nimmt fortwährend ab; sie belief sich 1841 auf 145,845, 1881 nur auf 73,124 Einw. (88 Proz. Katholiken). Dieselben treiben Ackerbau und Viehzucht, Fabrikation von Wollwaren und Handel mit den Landesprodukten. Die Hauptstadt ist Maryborough.

Queensferry (spr. kwihns’ferri), alte Fähre über den Firth of Forth, der hier nur 1,6 km breit ist, mit Orten gleiches Namens (360 und 1966 Einw.). Eine großartige hängende Doppelbrücke ist hier seit 1882 im Bau (s. Forth).

Queensland (spr. kwihnsländ), britisch-austral. Kolonie im nordöstlichen Australien, im S. von Neusüdwales, im W. von Südaustralien, im übrigen vom Golf von Carpentaria und dem Stillen Ozean begrenzt, 1,730,721 qkm (31,431,7 QM.) groß. Nach Gesetz vom 1. Aug. 1879 gehören zum Gebiet von Q. auch alle Inseln innerhalb einer Linie vom Sandykap nördlich dem Barrierriff folgend bis 91/2° südl. Br. und von da zum 138.° östl. L. Die bedeutendsten Inseln sind: Stradbroke, Moreton, Bribie, Frazer oder Great Sandy-Insel, Curtis, Whitsunday, Palm, Hinchinbrook und Lizard an der Ostseite, Prince of Wales an der Nordküste und Mornington, Bentinck und Sweers im Golf von Carpentaria. Die Küste ist im O., wo ihr vom Wendekreis des Steinbocks das Barrierriff in der ganzen Länge vorliegt, meist steil mit guten Häfen, im Golf von Carpentaria flach und sumpfig. Die hauptsächlichsten, auch dem Verkehr dienenden Einschnitte sind: Moretonbai, Herveybai, Keppelbai, Port Curtis, Port Bowen, Port Denison, Rockinghambai; in dem großen Carpentariagolf ist die Investigator-Reede. Von den Vorgebirgen sind die bemerkenswertesten: Point Danger, die Kaps Moreton, Sandy, Capricorn, Townsend, Palmerston, Gloucester, Grafton, Flattery, Melville, York und im Carpentariagolf Duifhen Point[WS 1]. Die Gebirge sind eine Fortsetzung des Systems in Neusüdwales, von welchem Q. durch die in Point Danger endenden Macphersonberge getrennt wird. Von N. nach S., parallel mit der Küste und in einer Entfernung von 80 km von derselben, läuft das Küstengebirge, bestehend aus den Cook-, Kirchner-, Razorback-, Wyatt-, Pioneer-, Connor-, Glaßhouse- und Blackallbergen. Die höchsten Erhebungen finden sich in den Bellenden Ker-Bergen unter 12° 50′, nahe der Küste (1638 m). Weiter westlich zieht die Hauptkette, und einzelne Gebirgsrücken finden sich verstreut. Eigentlich gebirgig ist aber nur der Südosten. Von den Flüssen sind die nennenswertesten: Burnett, Fitzroy (entstanden aus Mackenzie und Dawson) und Burdekin, welche zum Stillen Meer, und Albert, Flinders, Norman, Gilbert, Mitchell, welche in den Golf von Carpentaria fließen. Seen von irgend welcher Bedeutung sind nicht vorhanden. Das Klima ist, obschon Q. zum bei weitem größten Teil nördlich vom Wendekreis liegt (sein nördlichster Punkt ist nur 10° vom Äquator entfernt), wegen der Trockenheit der Atmosphäre Europäern zuträglicher als in andern Ländern unter gleichen Breiten. In Brisbane steigt das Thermometer bis 56,2° C. und fällt nicht unter 3° C. An der Küste ist die Regenmenge bis 1630, im Binnenland nur 670 mm. Die Bevölkerung

Anmerkungen (Wikisource)

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 508. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b13_s0508.jpg&oldid=- (Version vom 13.2.2024)
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