verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13 | |
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mit seinem Freund Chr. Otto“ (das. 1829–33, 4 Bde.); „Briefwechsel zwischen Heinrich Voß und Jean Paul“ (hrsg. von Abr. Voß, Heidelb. 1833); „Briefe an eine Jugendfreundin“ (hrsg. von Täglichsbeck, Brandenb. 1858). Die „Briefe von Charlotte v. Kalb an Jean Paul und dessen Gattin“ gab Nerrlich heraus (Berl. 1882). Aus der zahlreichen Litteratur über R. heben wir hervor: Spazier, Jean Paul Friedrich R., ein biographischer Kommentar zu dessen Werken (Leipz. 1833, 5 Bde.); die Fortsetzung von „Wahrheit aus Jean Pauls Leben“ von Otto und Förster (Bresl. 1826–33, 8 Hefte); Förster, Denkwürdigkeiten aus dem Leben von Jean Paul (Münch. 1863, 4 Bde.); Henneberger, Jean Pauls Aufenthalt in Meiningen (Meining. 1863); G. Wirth, R. als Pädagog (Brandenb. 1863); Planck, Jean Pauls Dichtung im Licht unsrer nationalen Entwickelung (Berl. 1868); Vischer, Kritische Gänge (neue Folge, Bd. 6, Stuttg. 1875); Nerrlich, Jean Paul und seine Zeitgenossen (Berl. 1876).
3) Adrian Ludwig, Maler und Zeichner, geb. 28. Sept. 1803 zu Dresden, erhielt den ersten Unterricht in der Kunst von seinem Vater Karl August R., einem geschickten Kupferstecher, an dessen landschaftlichen Stichen R. mitarbeitete, und nahm sich dann vornehmlich Chodowieckis Radierungen zum Muster. Nachdem er 1820 den Fürsten Narischkin auf einer Reise durch Frankreich als Zeichner begleitet hatte, verweilte er von 1823 bis 1826 in Italien und erwarb sich bereits 1824 durch eine Gebirgslandschaft vom Watzmann allgemeine Anerkennung. Er schloß sich an die neudeutschen Meister, vornehmlich an J. Schnorr, an, welcher ihm als Vorbild für seine ideal aufgefaßten, meist stilisierten Landschaften diente. Nachdem er in die Heimat zurückgekehrt war, erhielt er 1828 eine Anstellung an der Zeichenschule zu Meißen, wo er zehn Jahre thätig war, und wo er sich zuerst an dem „Landprediger von Wakefield“ und an den 1835 erschienenen „Deutschen Volksbüchern“ in der Illustration versuchte, welche fortan den Schwerpunkt seiner künstlerischen Thätigkeit bildete und zugleich seine Volkstümlichkeit begründete. Er hat durch seine gemütvolle Schilderung des deutschen Lebens, seinen liebenswürdigen Humor und die Fülle seiner Phantasie als Illustrator wahrhaft epochemachend gewirkt. Wir nennen unter der Fülle seiner Zeichnungen, die zugleich den deutschen Holzschnitt wesentlich fördern halfen, die Sammlungen: Erbauliches und Beschauliches, das Vaterunser, der Sonntag, Gib uns unser täglich Brot, Fürs Haus, neuer Strauß fürs Haus, Goethe-Album, die Illustrationen zu Horns Schriften, zu Nieritz’ Volkskalender, Jeremias Gotthelfs Schriften, Musäus’ „Volksmärchen“, Groths „Quickborn“, Schillers „Glocke“ etc. Eine Auswahl von kleinern Holzschnitten aus den Bildern zu Hebels alemannischen Gedichten, zu Volks- und Studentenliedern, zum „Vicar of Wakefield“, Horns „Spinnstube“, verschiedenen Märchenbüchern etc. findet sich im „Richter-Album“. Er hat auch eine Anzahl Blätter, meist italienische Landschaften, radiert. Von seinen Landschaften in Öl, welche an einer etwas spröden Technik leiden, sind hervorzuheben: Gewittersturm am Monte Serone (1830, Frankfurt a. M., Städelsches Institut); Erntezug in der römischen Campagna (1833, Museum zu Leipzig); Schreckenstein bei Aussig (1835, ebendaselbst); die Überfahrt am Schreckenstein (Dresdener Galerie); Landschaft im Riesengebirge (1839, Berliner Nationalgalerie); der Brautzug im Frühling (1847, Dresdener Galerie). Er hat auch zahlreiche Aquarelle und Entwürfe für dekorative Malereien ausgeführt. 1836 ward er an die Dresdener Akademie berufen, wo er 1841–76 als Professor der Landschaftsmalerei wirkte. Er trat dann mit einem ihm vom deutschen Kaiser ausgesetzten jährlichen Ehrensold in den Ruhestand und starb 19. Juni 1884 in Dresden. Vgl. Richters Selbstbiographie: „Lebenserinnerungen eines deutschen Malers“ (5. Aufl., Frankf. 1887); Hoff, A. L. R., Maler und Radierer (Dresd. 1877); Wessely, A. L. R. zum achtzigsten Geburtstag (Wien 1883).
4) Ämilius Ludwig, ausgezeichneter Lehrer des Kirchenrechts, geb. 15. Febr. 1808 zu Stolpen bei Dresden, widmete sich in Leipzig dem Studium der Rechte, besonders des Kirchenrechts, praktizierte seit 1829 daselbst als Advokat, betrat gleichzeitig mit kirchenrechtlichen Vorlesungen die akademische Laufbahn und erwarb sich 1835 durch das „Corpus juris canonici“ (Leipz. 1833–39, 2 Bde.) und die „Beiträge zur Kenntnis der Quellen des kanonischen Rechts“ (das. 1834) eine außerordentliche Professur. 1838 ward er als ordentlicher Professor für Kirchenrecht und Zivilprozeß nach Marburg, im Mai 1846 nach Berlin berufen, hierher zugleich als Hilfsarbeiter im Ministerium der geistlichen Angelegenheiten. 1850 wurde er zum Mitglied des neuerrichteten evangelischen Oberkirchenrats, 1852 zum Oberkonsistorialrat, 1859 zum Geheimen Oberregierungsrat und vortragenden Rat ernannt. Er starb 8. Mai 1864 in Berlin. Sein Hauptwerk ist das epochemachende „Lehrbuch des katholischen und evangelischen Kirchenrechts“ (Leipz. 1842; 8. Aufl., hrsg. von Dove und Kahl, 1877–86). Unter seinen übrigen gelehrten Arbeiten sind außer den von ihm 1836 begründeten, später von Schneider bis 1848 fortgesetzten „Kritischen Jahrbüchern für deutsche Rechtswissenschaft“ hervorzuheben: „Die evangelischen Kirchenordnungen des 16. Jahrhunderts“ (Weim. 1846, 2 Bde.); „Geschichte der evangelischen Kirchenverfassung“ (Leipz. 1851) und eine Ausgabe der „Canones et decreta concilii Tridentini“ (das. 1853) mit einem aus den Beschlüssen der sogen. Congregatio concilii gezogenen Apparat, welcher die Disziplin der römischen Kirche zur Anschauung bringt. Richters „Beiträge zum preußischen Kirchenrecht“ (Leipz. 1865) gab Hinschius heraus. Vgl. Hinschius, Zur Erinnerung an Ä. L. R. (Weim. 1865).
5) Hermann Eberhard, Mediziner, geb. 14. Mai 1808 zu Leipzig, ließ sich 1831 in Dresden als Arzt nieder, wurde 1838 Professor an der dortigen chirurgisch-medizinischen Akademie, 1849 wegen angebliche Teilnahme an dem Maiaufstand zur Untersuchung gezogen, 1851 zwar freigesprochen, aber auf Wartegeld gesetzt. Er starb 24. Mai 1876. R. suchte für die Therapie eine naturwissenschaftliche Grundlage zu gewinnen, bemühte sich um eine zeitgemäße Medizinalreform und bekämpfte unermüdlich das Geheimmittelunwesen. Von seinen zahlreichen Schriften sind hervorzuheben: „Grundriß der innern Klinik“ (4. Aufl., Leipz. 1860, 2 Bde.); „Organon der physiologischen Therapie“ (das. 1850); „Die schwedische nationale und medizinische Gymnastik“ (Dresd. u. Leipz. 1845); „Blutarmut und Bleichsucht“ (2. Aufl., das. 1854); „Arzneitaschenbuch zur Pharmacopoea germanica“ (Dresd. 1868); „Das Geheimmittelunwesen“ (Leipz. 1872–75, 2 Bde.); „Über Milch- und Molkenkuren“ (das. 1872). Mit Winter redigierte er seit 1850 Schmidts „Medizinische Jahrbücher“.
6) Ernst Friedrich, Komponist und Musiktheoretiker, geb. 24. Okt. 1808 zu Großschönau bei Zittau, besuchte das Gymnasium der letztern Stadt, bezog
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 814. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b13_s0814.jpg&oldid=- (Version vom 20.3.2021)