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Seite:Meyers b13 s0884.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13

Rog, Rya, das slawische Regi deuten auf den Ursprung in den Ländern zwischen Alpen und Schwarzem Meer. Weder Inder noch Ägypter kannten den R.; die Griechen erhielten ihn aus Thrakien etc.; die Römer bauten ihn mit Weizen als Grünfutter an. Schließlich hat er sich wenig über die germanischen und slawischen Volksgebiete hinaus verbreitet und nimmt einen weniger breiten Gürtel ein als der Weizen.

Roggenbach, Franz, Freiherr von, bad. Staatsmann, geb. 23. März 1825 zu Mannheim, studierte in Heidelberg und Berlin die Rechte, ging nach 1848 auf Reisen und bereitete sich 1850–55 in Paris und London für die diplomatische Laufbahn vor. Nach der Rückkehr in sein Vaterland wirkte er 1859 gegen den badischen Vertrag mit Rom, führte nach dessen Abschluß im Frühjahr 1860 den Sturz des bisherigen Regierungssystems mit herbei und übernahm 2. Mai 1861 das Ministerium des Auswärtigen und des großherzoglichen Hauses. In dieser Stellung verfolgte R. eine freisinnige und nationale Politik. Doch gab er Ende September 1865 sein Portefeuille ab infolge der Stellung der badischen Regierung in der schleswig-holsteinischen Frage, welche er nicht billigte, und welche, wie er voraussah, einen Konflikt herbeiführen mußte. Seine Mission (Ende April 1866) nach Berlin zum Behuf einer friedlichen Beilegung der zwischen Preußen und Österreich eingetretenen Spannung scheiterte. Er verließ darauf Karlsruhe und siedelte nach Bonn über. Im Zollparlament 1869 und im deutschen Reichstag 1871–73 vertrat er einen badischen Wahlkreis und übernahm 1871 die Organisation der Reichsuniversität zu Straßburg. Er war vertrauter Ratgeber des Kronprinzen, spätern Kaisers Friedrich III.

Roggenbolle, s. v. w. Rockamboll, s. Lauch.

Roggenburg, Pfarrdorf im bayr. Regierungsbezirk Schwaben, Bezirksamt Neu-Ulm, 534 m ü. M., hat eine Erziehungs- und Besserungsanstalt, (1885) 184 Einw. und ist bemerkenswert durch seine ehemalige Prämonstratenserabtei (jetzt Schloß), die ein Gebiet von 80 qkm mit 5000 Einw. besaß, 1802 säkularisiert wurde und 1803 an Bayern kam.

Roggenhund und Roggenwolf, s. Ackerkulte.

Roggenkornbrand, s. Brandpilze I.

Roggenmuhme, s. Ackerkulte.

Roggentrespe, s. v. w. Korntrespe, s. Bromus.

Roggeveenarchipel, s. Manihikiinseln.

Roggeveld, Gebirgszug im südlichen Afrika, bildet den westlichen Teil der dritten und höchsten Terrasse des Kaplandes, zieht sich von SW. nach NO., gipfelt im Komsberg (1800 m) und geht östlich in die Nieuweveldberge über.

Rogier (spr. -schjeh), Charles, belg. Staatsmann, geb. 16. Aug. 1800 zu St.-Quentin in Frankreich, erhielt seine Schulbildung zu Lüttich, widmete sich nach vollendeten Rechtsstudien der oppositionellen Journalistik und veröffentlichte die „Lettres d’un bourgeois de Saint-Martin“. Beim Ausbruch der belgischen Revolution vom September 1830 eilte er an der Spitze von 300 bewaffneten Freiwilligen nach Brüssel und beteiligte sich hier am Straßenkampf. Er wurde deshalb zum Mitglied der provisorischen Regierung ernannt, in welcher Stellung er bis zum Februar 1831 verblieb, worauf er im Juni d. J. Gouverneur von Antwerpen und im Oktober 1832 Minister des Innern wurde. In allen diesen Stellungen bewies er Einsicht und Energie, insbesondere machte er sich um die Organisation der Verwaltung des neuen Staats verdient. Nachdem er wegen eines Duells mit dem Republikaner Gendebien vom Ministerium zurückgetreten, war er 1834–40 wieder Gouverneur von Antwerpen, 1840–41 Minister der öffentlichen Arbeiten. Er war darauf Mitglied der Zweiten Kammer, meist als Abgeordneter Antwerpens, und bewies sich hier als begabten Wortführer der liberalen Opposition. Als 12. Aug. 1847 eine liberale Verwaltung ans Ruder kam, übernahm er das Portefeuille des Innern und hatte in dieser Stellung bedeutenden Anteil daran, daß die Revolutionsstürme von 1848 von Belgien abgelenkt wurden. Im Herbst 1852 trat er zurück, weil er das Ansinnen Napoleons III., die Presse zu knebeln, nicht erfüllen wollte, und lebte seitdem in Brüssel, ausschließlich parlamentarisch thätig, bis er 9. Nov. 1857 abermals das Ministerium des Innern erhielt. Am 26. Okt. 1861 vertauschte er das Innere mit den auswärtigen Angelegenheiten und übernahm das Präsidium des Kabinetts, bis er 3. Jan. 1868 ganz in den Ruhestand zurücktrat. Er starb 27. Mai 1885. Vgl. Juste, Charles R. (Brüssel 1880).

Rogliano (spr. roljāno), Stadt in der ital. Provinz Cosenza, rechts am Savuto, mit Weinbau, Wurst- und Schinkenfabrikation und (1881) 2437 Einw.

Rogomme, s. Cahorsweine.

Rogowo, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Bromberg, Kreis Znin, an einem See, durch den die Welna fließt, hat eine katholische und eine neue evang. Kirche und (1885) 622 meist kath. Einwohner.

Rohan (spr. rŏ-āng), altes breton. fürstliches Geschlecht, stammt in männlicher Linie von den alten Königen und Herzögen von Bretagne ab und hat seinen Namen von dem Städtchen R. im Departement Morbihan. Es war eins der berühmtesten und stolzesten Geschlechter (bekannt ist seine Devise: „Roy ne puys, Duc ne daygne, Rohan suys“, „König kann, Herzog mag ich nicht sein, Rohan bin ich“), ist mit den meisten Regentenhäusern Europas verwandt und blüht gegenwärtig noch in der Linie R.-Guémenée-Rochefort, die in Österreich das Indigenat und die Anerkennung des alten fürstlichen Ranges erhalten hat. Die Linie R.-Soubise erlosch 1787 (s. Soubise), jene von R.-Gié 1638. Stammvater des Hauses ist Alain I., vierter Sohn des Vicomte Eudon von Porhoët, der sich 1128 Vicomte de R. nannte. Unter Karl IX. wurde 1570 die Domäne Guémenée für Louis R. VI. als Fürstentum errichtet, und dessen Sohn Louis von R.-Guémenée wurde 1588 von König Heinrich III. zum Herzog von Montbazon erhoben und führte, wie auch sein Sohn Hercule (gest. 1654), die Waffen gegen die katholische Liga. Des letztern Tochter war die durch Geist, Schönheit und politischen Einfluß berühmte Herzogin von Chevreuse (gest. 12. Aug. 1679). Louis, Prinz von R.-Guémenée, geb. 1635, verlor infolge seines ausschweifenden Lebens die Gunst Ludwigs XIV. und verband sich nun aus Rache mit andern zu dem Plan, den Holländern für Geld Quilleboeuf auszuliefern. Das Vorhaben ward jedoch entdeckt, und R. endete 1674 auf dem Schafott. Louis René Edouard, Prinz von R.-Guémenée, geb. 25. Sept. 1735, wurde 1771, wie drei Rohans vor ihm, Fürstbischof von Straßburg und 1772 Gesandter in Wien, zog sich aber hier durch seine üppige Prachtliebe sowie durch einen ohne seine Schuld veröffentlichten Brief das Mißfallen Maria Theresias und Maria Antoinettes zu und fiel daher nach Ludwigs XVI. Thronbesteigung am Hof in Ungnade. Doch ward er 1777 Großalmosenier von Frankreich und 1778 Kardinal. Er hielt in dem von ihm erbauten Schloß zu Zabern sowie in Straßburg einen glänzenden Hof. Um die verlorne Gunst des

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 13. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 884. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b13_s0884.jpg&oldid=- (Version vom 22.9.2021)
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