verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 14 | |
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Hüllen, Leitfaden für den Unterricht im Schiffbau (Kiel 1888); Brommy und Littrow, Die Marine (3. Aufl. von Kronenfels, Wien 1877); Schlick, Handbuch für den Eisenschiffbau (Leipz. 1889 ff.); Klepsch, Der Flußschiffbau (Weim. 1889). S. auch Schiffahrt.
Schiff, in der Baukunst ursprünglich der für die Laien bestimmte mittlere, größere Teil einer christlichen Kirche, welcher sich von den Turmbauten an der Westseite bis zu dem an der Ostseite gelegenen Altar erstreckt und meist die Kanzel nebst der Orgel enthält (Mittelschiff). Danach wurden die Nebenabteilungen Seitenschiffe genannt. Auch unterscheidet man Quer- und Langschiffe; s. Kirchenbaukunst. In der Buchdruckerei heißt S. ein Hilfswerkzeug des Setzers (s. Buchdruckerkunst, S. 558).
Schiffahrt, das Transportwesen zu Wasser und zwar: Binnenschiffahrt, die S. auf Flüssen (s. Flußschiffahrt), Kanälen (s. Kanäle) und Landseen, Küstenschiffahrt längs der Meeresküsten und Seeschiffahrt auf hoher See. Die Anfänge der S. in dem heute gebräuchlichen Sinn sind bei den Phönikern zu suchen. Die hohe Stufe, welche die S. in spätern Jahrhunderten zur Blütezeit des altrömischen Reichs und der griechischen Staatenbildungen erreicht hatte, ist aus den Überlieferungen der damaligen Schriftsteller bekannt. Auch bei den nordischen Völkern hatte die S. in den ersten Jahrhunderten nach Christo einen bemerkenswerten Aufschwung zu verzeichnen. Die Wikinger von den Küsten Englands, Norwegens und Dänemarks hatten zu jenen Zeiten wahrscheinlich schon die Gestade Nordamerikas entdeckt. Sie fanden auch den Weg zum Mittelmeer und waren an allen europäischen Küsten, von Island bis Konstantinopel, wohl bekannt. Ihre schnellen und kühnen Reisen durch große und stürmische Meere zeigen eine Geschicklichkeit in der Seefahrt, welche die
Reich und Küsten-, bez. Rheinuferstrecken | Am 1. Jan. der Jahre | Segelschiffe | Dampfschiffe | Zusammen | ||||||
Zahl | Reg.-Tons | Besatzg. | Zahl | Reg.-Tons | Besatzg. | Zahl | Reg.-Tons | Besatzg. | ||
Deutsches Reich |
1871/75 | 4316 | 81227 | 33764 | 218 | 133235 | 6925 | 4534 | 1014462 | 40689 |
1881/85 | 3894 | 919819 | 28328 | 528 | 313450 | 11137 | 4422 | 1233269 | 39465 | |
1887 | 3327 | 830789 | 23566 | 694 | 453914 | 15455 | 4021 | 1284703 | 39021 | |
Davon im: | ||||||||||
Ostseegebiet |
1871/75 | 2002 | 437524 | 17130 | 101 | 21419 | 1415 | 2103 | 458943 | 18545 |
1881/85 | 1520 | 347227 | 12335 | 260 | 85496 | 3152 | 1780 | 432723 | 15487 | |
1887 | 1200 | 275922 | 9395 | 331 | 120744 | 4055 | 1531 | 396666 | 13450 | |
Nordseegebiet |
1871/75 | 2314 | 443703 | 16634 | 117 | 111816 | 5510 | 2431 | 555519 | 22144 |
1881/85 | 2374 | 572592 | 15993 | 268 | 227954 | 7985 | 2642 | 800546 | 23978 | |
1887 | 2127 | 554867 | 14171 | 363 | 333170 | 11400 | 2490 | 888037 | 25571 |
Eigenschaften der Schiffe | Räderdampfschiffe | Schraubendampfschiffe | Vollschiffe (Fregattschiffe) | Barken | Schonerbarken und dreimastige Schoner | Briggs | Schonerbriggs u. Brigantinen | Schoner | Schonergaljoten, Galjassen und Galjoten | Gaffelschoner und Schmacken | Andre zweimastige Schiffe | Einmastige Schiffe |
Anzahl der Schiffe | 50 | 644 | 150 | 723 | 123 | 265 | 134 | 275 | 261 | 68 | 674 | 654 |
Netto-Raumgehalt in Register-Tons | 5862 | 448052 | 184966 | 411171 | 35755 | 65898 | 26782 | 28686 | 19609 | 4685 | 28279 | 24958 |
Regelmäßige Besatzung | 459 | 14996 | 3102 | 9785 | 1121 | 2450 | 1002 | 1417 | 1084 | 271 | 1833 | 1501 |
Eigenschaften der Schiffe | Segelschiffe | Dampfschiffe | Zusammen | ||||||
Zahl | Reg.-Tons | Besatzg. | Zahl | Reg.-Tons | Besatzg. | Zahl | Reg.-Tons | Besatzg. | |
Schiffe von Eisen | 205 | 149702 | 2843 | 683 | 453076 | 15366 | 888 | 602778 | 18209 |
„ „ Holz | 3115 | 674975 | 20619 | 10 | 667 | 73 | 3125 | 675642 | 20692 |
„ „ Holz und Eisen | 7 | 6112 | 104 | 1 | 171 | 16 | 8 | 6283 | 120 |
frühern Schiffer, die ihre Fahrten meist nur entlang den Küsten ausführten, bei weitem übertrafen. Im Mittelalter übernahmen Portugiesen und Spanier die Führerschaft unter den seefahrenden Nationen. Schon vom Beginn des 14. Jahrh. ab war der Handel zwischen dem Königreich Aragonien und den afrikanischen Küsten in steter Entwickelung begriffen, und trotz der religiösen Spaltung hatten die christlichen Nationen des Westens und die Mohammedaner schon von jeher volle Gegenseitigkeit in ihren Schiffahrts- und Handelsbeziehungen zugelassen. Den Ausgangspunkt zu den wichtigen Schiffahrtsunternehmungen, welche den Aufschwung der S. in den letzten Jahrhunderten herbeiführten, bildeten die Bestrebungen zur Auffindung eines direkten Seewegs nach Ostindien. Schon die Seereisen Marco Polos hatten im 13. Jahrh. den europäischen Völkern die weite Ausdehnung des asiatischen Festlandes gezeigt und klare Begriffe von seiner Gestaltung geliefert; die Handeltreibenden des Mittelmeers waren jedoch zu eifersüchtig auf die Erhaltung des in ihren Händen befindlichen Monopols des indischen Handels, als daß sie ihre Aufmerksamkeit mehr auf die bloße geographische Erforschung der unbekannten Meere gerichtet hätten. Erst dem portugiesischen Prinzen Heinrich, mit dem Beinamen „der Seefahrer“, war es vorbehalten, die Anregung zu den Entdeckungsexpeditionen zu geben, welche im 15. Jahrh. und besonders gegen Ende desselben einen völligen Umschwung in der bisherigen Richtung und Ausdehnung der S. hervorriefen. Unter dem Prinzen Heinrich wurde 1418 Madeira entdeckt, 1441 erreichten portugiesische Seefahrer das Cabo Blanco; 1446 und 1449 entdeckten portugiesische Expeditionen die Kapverdischen Inseln, und 1471 wurde der Äquator überschritten und der Grund zu Handelsniederlassungen an den Küsten von
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 14. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 460. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b14_s0460.jpg&oldid=- (Version vom 21.2.2023)