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Seite:Meyers b15 s0495.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 15

hat; er führt nämlich alle vorgeblichen Großthaten, Entdeckungen und Neuerungen der Revolution auf ältere Institutionen und Ideen zurück und bringt sie so in einen organischen Zusammenhang mit dem alten Königtum, wie ihn die Jünger Michelets und Louis Blancs nimmermehr zugeben wollen. Als Kunstschriftsteller ist T. in der Analyse der Kunstwerke unübertroffen.

Taiping, Name der Aufständischen in China 1849 bis 1866 (vgl. China, S. 19).

Taitsing, s. Tsing.

Taiwan, chines. Traktatshafen auf der Insel Formosa und Hauptstadt derselben, Sitz eines englischen Konsuls, welcher mit Vertretung der deutschen Interessen betraut ist, mit katholischer und evangelischer Mission, zählt einschließlich des nördlicher gelegenen Takao 235,000 Einw. Da Anping, der Hafen von T., nur eine offene, schlechte Reede ist, bewegt sich der Verkehr mit dem Ausland über Takao (s. d.).

Tajo (spr. tāchho), einer der Hauptflüsse der Pyrenäischen Halbinsel, entspringt an der Grenze der span. Provinzen Guadalajara und Teruel, am Westabhang der Muela de San Juan, fließt in westlicher Hauptrichtung an Aranjuez, Toledo und Alcantara vorüber und erhält beim Übertritt nach Portugal, wo er reißend wird und den Namen Tejo annimmt, den Charakter eines Stroms. Unterhalb Salvaterra teilt er sich in zwei Arme, den westlichen Tejo novo und den östlichen Mar de Pedro, welche eine Art Delta, die Lezirias do Tejo, bilden. Alle Arme münden in die herrliche Bai von Lissabon, welche im W. durch die breite Entrada do Tejo mit dem Meer in Verbindung steht. Die regelmäßige Schiffahrt beginnt bei Abrantes, Barken gehen noch 50 km weiter hinauf; bei Santarem beginnt die Dampfschiffahrt, und von hier ab befahren ihn auch Seeschiffe. Die Länge des T. beträgt 912 km, der Quellabstand 675 km, das Stromgebiet 82,525 qkm (1498,8 QM.). Zuflüsse von rechts sind: Gallo, Jarama (mit Lozoya, Henares, Tajuña und Manzanares), Guadarrama, Alberche, Tiétar, Alagon, Ponsul, Zezere; von links: Guadiela, Almonte, Salor, Zatas und Canha.

Taka, Längenmaß in Sansibar, à 2 Tobe à 2 Schucka àWar (s. d.).

Takao (Takeu), chines. Traktatshafen an der Südwestküste der Insel Formosa, südlich von Taiwan (s. d.), mit dem es nahezu ein zusammenhängendes Ganze bildet. In dem Hafen von T. verkehrten 1886: 190 Schiffe von 103,076 Ton., darunter 58 deutsche von 19,732 T. Die Einfuhr betrug 1887: 1,228,238, die Ausfuhr 585,789 Haikuan Tael.

Takazzé (Setit), rechter Nebenfluß des Atbara (s. d.) in Abessinien.

Takel, in der Seemannssprache s. v. w. Flaschenzug.

Takelung (Takelage, hierzu Tafel „Takelung“), die gesamte Vorrichtung zum Anbringen und Handhaben der Segel auf einem Schiff: die Masten, Raaen, Segel und das Tauwerk mit seinen zugehörigen Blöcken (Rollen, Kloben). Von den Masten heißt der vordere der Fock-, der mittlere der Groß- und der hintere der Besahnmast, und alle Rundhölzer, Spieren, Segel und Taue, die an einem Mast geführt werden, werden mit den entsprechenden Beiwörtern gekennzeichnet. Bei den Takelungen mit zwei Masten fehlt bei der Brigg der Besahnmast, beim Schoner der Fockmast. Der Mast besteht nur bei kleinen Fahrzeugen seiner Länge nach aus einem Stück, auf Schiffen gewöhnlich aus drei Stücken. Von diesen ist das wichtigste der Untermast (Fig. 1 I), welcher, mit seinem Fuß auf dem Kielschwein (s. Schiff, S. 455) stehend, durch alle Decke geht und mit 1/22/3 seiner Länge über das Oberdeck emporragt. Der hölzerne Untermast besteht aus dem innern Teil (Herz), welcher, wenn in der erforderlichen Länge vorhanden, aus Einem Stück gemacht wird, und den um dieses gruppierten Schalen, die zum Schutz und zur Verstärkung dienen und durch viele eiserne Ringe unter sich und mit dem Herzen zu einem Ganzen verbunden sind. Die Masten stehen nicht senkrecht zur Wasserlinie, sondern nach hinten geneigt, die vordern weniger, die hintern mehr. Durch Änderung der Neigung der Masten ist man im stande, die Lage des Segelschwerpunktes, d. h. des Druckmittelpunktes des Windes auf die Segel, zu modifizieren und dadurch die Segeleigenschaften des Schiffs zu verbessern. Unter dem obern Ende des Untermastes (Topp, II) ist derselbe durch zwei Kniee (III) verstärkt, auf denen die Längs- und Quersalingen (IV und V) ruhen. Auf letztern endlich ist der Mars (s. d., VI) verbolzt. Gestützt wird der Untermast nach vorn durch ein Stag (a) und nach hinten und den Seiten durch die Wanten (bb), starke Taue, welche mit einem Auge über den Topp des Mastes gestreift, mit dem andern Ende am Deck, resp. in den Rüsten an der Schiffseite befestigt werden. Die Wanten werden nebenbei benutzt, um aufzuentern, d. h. in die T. zu klettern; sie sind dazu mit Querleinen, den sogen. Webeleinen, ausgewebt. Wanten sind allerdings, heißen darum aber keineswegs „Strickleitern“. Die nächste und Hauptverlängerung des Mastes ist die Marsstenge (VII), welche mit ihrem Fuß mittels eines Schloßholzes (Riegels) auf den Längssalingen steht und weiter oben durch das Eselshaupt (VIII) an dem Untermast festgehalten wird; sie hat ebenfalls einen Topp (IX), Stagen (a′a′) und Wanten (b′b′), außerdem Stütztaue nach hinten (Pardunen, c′c′). An ihrem Topp ist in derselben Weise (nur ein Mars fehlt) die zweite Verlängerung, die Bramstenge (X), durch ein Eselshaupt (XI) befestigt und durch Stagen (a″a‴), Wanten (b″b″) und Pardunen (c″c″) gestützt. Ähnlich wie ein Mast, besteht auch das vorn am Bug befindliche, schräg liegende Bugspriet aus dem eigentlichen Bugspriet und seinen Verlängerungen, dem Klüver- und Außenklüverbaum, welche durch Bug-, Back- und Wasserstagen nach den Seiten und unten gestützt werden. Das bisher erwähnte Tauwerk heißt stehendes Gut zum Unterschied vom laufenden (s. d. und unten), welches seinen Namen daher hat, daß es über allerlei Rollen und durch Blöcke läuft, ehe es zur bequemen Handhabung auf dem Oberdeck bereit ist. Zum stehenden Gut benutzt man häufig Drahttauwerk, welches dauerhafter und widerstandsfähiger ist. An den Befestigungsstellen des stehenden Gutes auf dem Oberdeck und anderwärts sind stets Vorrichtungen vorhanden, um die Spannung in dem betreffenden Tau zu regulieren, resp. dasselbe nachzuspannen. Es sind dies meist sogen. Taljereeps, d. h. flaschenzugartige Apparate ohne Rollen, in neuerer Zeit auch Spannschrauben. Gegen Witterungseinflüsse wird das stehende Gut bekleidet und stark geteert, daher es schon äußerlich an seiner schwarzen Farbe zu erkennen ist. Das laufende Gut ist braun, wenn aus europäischem Hanf, oder fast weiß, wenn aus Manilahanf gefertigt. An dem Untermast, dicht unter dem Topp, hängt die Unterraa (1). Sie wird, wie jede andre Raa, nach oben durch Toppnanten (d) an ihren Nocken gestützt und mit Brassen (e) versehen, welch letztere sie in einer Horizontalebene drehen (anbrassen) können. An den Unterraaen sind die Untersegel (AA) befestigt, welche nach unten, also bis zum Oberdeck, gesetzt (ausgespannt)

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 15. Bibliographisches Institut, Leipzig 1889, Seite 495. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b15_s0495.jpg&oldid=- (Version vom 15.11.2022)
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