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Seite:Meyers b16 s0803.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 16

Yorick, 1) s. Sterne. – 2) Pseudonym des ital. Schriftstellers Ferrigni (s. d.).

York, 1) Hauptstadt der danach benannten engl. Grafschaft Yorkshire, liegt an der großen Landstraße, die seit den Zeiten der Römer den Norden Englands mit Schottland verbindet, und an der schiffbaren Ouse, die bis zur Stadtbrücke für Schiffe von 120 Ton. Gehalt fahrbar ist. Y. ist eine der interessantesten und altertümlichsten Städte Englands. Es ist von Mauern umgeben, deren Fundamente aus der Römerzeit, deren Hauptbauten aber aus der Regierung Eduards I. stammen. Diese Mauern werden von neun Thoren durchbrochen und sind seit 1861 in Spaziergänge verwandelt worden. An sie schließt sich das Schloß an, 1826–36 vollständig umgebaut, mit Räumlichkeiten für Gerichtshöfe, Gefängnis und Grafschaftshalle, so daß nur der von Wilhelm dem Eroberer auf römischem Fundament erbaute Cliffordturm an die alte Zeit erinnert. Die größte Merkwürdigkeit der Stadt ist indes die Domkirche (Minster), eins der prächtigsten Denkmäler gotischer Baukunst (s. Tafel „Baukunst X“, Fig. 1), in Kreuzform, 157,7 m lang, in den Kreuzflügeln 67,7 m breit, im Schiff 79,5 m lang, 30,5 m hoch, mit drei Türmen, von denen der über dem Kreuz 64,9 m, die beiden westlichen 59,7 m hoch sind. Die Kirche wurde 626 durch den sächsischen König Edwin von Northumberland gegründet, 1070 der Ausbau begonnen und 1246 das südliche Querschiff (der älteste Teil der Kirche) beendigt; die Vollendung des mittlern Turms fällt in das Jahr 1472. Die Glasfenster sind meist aus dem 14. und 15. Jahrh. Mit dem Dom durch einen Gang verbunden ist das Kapitelhaus, ein regelmäßiges Achteck von 18,3 m Durchmesser und 18,3 m Höhe, im Innern mit zierlichen Säulen, leicht geschwungenen Bogen, einer von einem einzigen Pfeiler gestützten Decke und herrlichen Glasmalereien. Von den 41 Kirchen, 17 Kapellen und 10 Klöstern, welche die Stadt unter Heinrich VIII. hatte, sind nur noch 23 Kirchen und 11 Kapellen übrig; doch wurden im Lauf der Zeit mehrere neue gebaut, wie namentlich eine 1866 vollendete kath. Kathedrale, dicht beim Minster. Von der 1056 gestifteten Benediktinerabtei St. Mary’s und dem St. Leonard’s Hospital (von 1137) sind nur noch Ruinen übrig. An der Ouse liegen hintereinander das in modernem Stil erbaute Stadthaus (Mansion House), welches dem Lord-Mayor als Amtswohnung dient, und das 1446 erbaute städtische Rathaus (Guildhall). Y. hatte 1881: 60,683 Einw., die lebhaften Handel treiben und auch Glaswaren, Seife, Leinwand, Kämme, Handschuhe, Tapeten und andre Industrieprodukte erzeugen. Wohlthätige Anstalten sind zahlreich, und unter ihnen verdienen Beachtung das Grafschaftshospital mit Arzneischule, ein Irrenhaus und eine Blindenschule (im ehemaligen Palast Heinrichs VIII.). An Bildungsanstalten sind zu nennen: die erzbischöfliche Bibliothek, das Museum der philosophischen Gesellschaft, das 1884 eröffnete Institut für Kunst und Wissenschaft, ein Lehrerseminar und das kath. St. Lawrence College, in der Vorstadt Ampleforth. – Das alte Eboracum war (79–427) die ansehnlichste römische Stadt in Britannia, Sitz der Regierung, zeitweilige Residenz der Kaiser Hadrian, Septimius Severus, Constantius Chlorus und Grabstätte der beiden letztern. Auch hatte die Legio VI. victrix hier ihr Standquartier. Dann wurde es unter dem Namen Eoforwic Hauptstadt des angelsächsischen Königreichs Northumberland. Mit dem Einfall der Dänen, welche Y. 867 eroberten und die Angelsachsen unter Osbert und Ella unter seinen Mauern schlugen, mußte es seinen Ruhm, Englands erste Stadt zu sein, an London abtreten. 622 (nach andern 652) predigte Paulinus hier zuerst das Christentum, einer seiner Nachfolger, Egbert, führte seit 735 den Titel eines Erzbischofs. Unter Eduard II. und III. war Y. wiederholt Sitz des englischen Parlaments. Das Obergericht zu Y. (Council established in the North) wurde von Heinrich VIII., die Gerichtsbank aber 1651 von Karl II. eingesetzt. 1644 wurde die Stadt von den Parlamentstruppen und Schotten belagert und, nachdem die königlichen Entsatztruppen unter dem Pfalzgrafen Ruprecht 2. Juli auf dem im W. der Stadt gelegenen Marstonmoor geschlagen worden, erobert. Bis zum Ende des 15. Jahrh. hatte der Erzbischof von Y. die Obergerichtsbarkeit über die schottischen Bischöfe. Derselbe führt auch jetzt noch den Titel Primas von England, während der von Canterbury den eines Primas von „ganz“ England und eines Metropoliten erhielt. Zur Erzdiözese Y. gehören die sechs Bistümer: Carlisle, Chester, Durham, Man (Sodor und Man), Manchester und Ripon. Östlich führt die Stamfordbridge über den Derwent, wo Harald von England 1066 seinen Namensvetter von Norwegen schlug. Vgl. Hargrove, History and description of the ancient city of Y. (York 1818, 2 Bde.); Wellbeloved, Eburacum, or Y. under the Romans (Lond. 1847).

2) Stadt im nordamerikan. Staat Pennsylvanien, am Codorus Creek, in fruchtbarer Gegend, hat Eisengießereien, Maschinenbauwerkstätten, Dampfmühlen etc. und (1880) 13,940 Einw. – Y., eine der ältesten Städte Pennsylvaniens, wurde schon 1741 angelegt. 1777 tagte hier der Kontinentalkongreß, während Philadelphia von den Engländern besetzt war.

York, engl. Herzogstitel, der früher gewöhnlich dem zweiten Sohn des regierenden Herrschers verliehen wurde. Eduard III. gab denselben seinem Sohn Edmund, welcher der Gründer des Hauses Y. mit dem Wappen der Weißen Rose wurde, während von dem ältern Bruder desselben, Johann, das Haus Lancaster mit dem Wappen der Roten Rose abstammte; über den Kampf beider um die englische Krone (1451 bis 1485) s. Großbritannien, S. 795 f. Heinrich VIII. und Karl I. führten den Titel je bis zum Tod ihres ältern Bruders, Jakob II. bis zu seiner Thronbesteigung. Auch Jakobs II. Sohn, der Prätendent Jakob III., verlieh im Exil seinem zweiten Sohn, Henry Benedict, den Herzogstitel von Y. Mit ihm, der in der Geschichte unter dem Namen des Kardinals von Y. bekannt ist, starben 1807 die königlichen Stuarts (s. d.) aus. Georg I. erhob 1716 seinen Bruder Ernst August, Fürstbischof von Osnabrück, zum Herzog von Y., nach dessen Tod 1728 Eduard August, Bruder Georgs III., 1760 diesen Titel erhielt. Georg III. verlieh ihn 1784 seinem zweiten Sohn, Frederick, der, geb. 16. Aug. 1763, 1764 zum Fürstbischof von Osnabrück ernannt wurde, welche Würde er bis zur Säkularisation des Bistums 1803 behielt. In Berlin unter Friedrichs d. Gr. Augen zum Soldaten herangebildet und 1791 mit der Prinzessin Friederike von Preußen vermählt, wurde er 1793 zum Befehlshaber der englisch-hannöverschen Armee in den Niederlanden ernannt. Nach der Einnahme von Valenciennes unternahm er die Belagerung von Dünkirchen, erlitt hier 6.–8. Sept. eine Niederlage und zog sich 1794 nach Niedersachsen zurück, wo sich die Trümmer des Heers nach England einschifften. Ungeachtet dieser Unfälle, durch welche seine militärische Unfähigkeit hinlänglich bewiesen

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 16. Bibliographisches Institut, Leipzig 1890, Seite 803. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b16_s0803.jpg&oldid=- (Version vom 9.5.2022)
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