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Seite:Meyers b2 s0888.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 2

(5. Ausg., Par. 1860–80, 6 Bde. und 3 Supplementbände) und Grässes „Trésor de livres rares et précieux“ (Dresd. 1859–69, 7 Tle.). Daneben wird die Kenntnis der wichtigern neuen Erscheinungen der deutschen und ausländischen Litteratur durch die monatlich von F. A. Brockhaus in Leipzig (seit 1856) ausgegebene „Allgemeine B.“ vermittelt. Auf eine bestimmte Zeitperiode beschränkt sich das „Allgemeine Repertorium der Litteratur“ von J. S. Ersch (Jena, dann Weimar 1793–1807, 9 Bde.), welches die gesamte Litteratur von 1785 bis 1800 in systematischer Ordnung und mit alphabetischen Registern zusammenstellt. Als bibliographische Zeitschrift ist Petzholdts „Anzeiger für B. und Bibliothekwissenschaft“ (Dresd., seit 1840; fortgesetzt von Kürschner, Berl. u. Stuttg. 1885) hervorzuheben.

Die nationale B. erstreckt sich auf die litterarischen Erzeugnisse eines bestimmten Landes oder Landesteils. Sie ist teils in lexikalischen Werken über größere Zeiträume, teils in periodisch erscheinenden Schriften niedergelegt. Solche Bücherlexika mit der Tendenz absoluter Vollständigkeit besitzen fast alle bedeutendern Kulturstaaten, mit alleiniger Ausnahme von Italien. Für Deutschland sind in erster Linie zu nennen W. Heinsius’ „Allgemeines Bücherlexikon“, von 1700 bis 1879 reichend (Leipz. 1812–82, 16 Bde.), und Ch. G. Kaysers „Vollständiges Bücherlexikon“, von 1750 bis 1882 (das. 1833–83, 22 Tle. und 1 Bd. Sachregister), neben denen A. Kirchhoffs, dann Hinrichs’ „Fünfjähriger Bücherkatalog“, von 1851 bis 1880 (das. 1856–81, 6 Bde.), bequeme Übersichten gewährt. Die Reihe der periodischen bibliographischen Schriften wird eröffnet durch die sogen. Meßkataloge (s. d.), welche von 1564 bis 1749 in Frankfurt a. M., außerdem seit 1594 in Leipzig herauskamen, bis sie 1860 eingingen. An ihre Stelle traten das Hinrichssche halbjährliche „Verzeichnis der Bücher, Landkarten etc.“ (seit Ostern 1798), ferner die wöchentliche „Allgemeine B. für Deutschland“, ebenfalls von Hinrichs (seit 1842), sowie dessen „Vierteljahrskatalog“ (seit 1846). Wichtig für bibliographische Zwecke ist auch das täglich erscheinende „Börsenblatt für den deutschen Buchhandel“ (seit 1834). Was insbesondere Österreich betrifft, so ist der in Aussicht gestellte „Katalog sämtlicher in der österreichischen Monarchie vom Jahr 1750 bis 1860 erschienenen Bücher“ nicht zu stande gekommen. Nur eine Jahresübersicht mit dem Titel: „Österreichischer Katalog“ (Wien 1861–1871, 11 Jahrg.) haben wir zu verzeichnen, welche seit 1871 unter verändertem Titel als Beilage an die „Österreichische Buchhändlerkorrespondenz“ angeschlossen ward. In der Schweiz erscheint seit 1871 eine „B. und litterarische Chronik der Schweiz“ (Zürich, dann Basel, deutsch und französisch).

Auch in den Niederlanden fand die nationale B. eifrige Pflege. Auf J. van Abkoudes „Naamregister van Nederduitsche Boeken“, von 1600 bis 1761 (Rotterd. 1763), bis 1787 vermehrt durch R. Arrenberg (das. 1788), folgten J. de Jongs, sodann C. L. Brinkmans „Alphabetische Naamlijst van Boeken“, von 1790 bis 1875 (Amsterd. 1835–78, 4 Bde.; nebst einem wissenschaftlichen Register über 1850–1875, das. 1878), und Brinkmans „Catalogus der Boeken-, Plaat- en Kaartwerken 1850–82“ (das. 1883–85). Dazu kommen Brinkmans Jahresübersichten: „Lijst van Boekwerken“ (seit 1837) und „Alphabetische Naamlijst“ (seit 1846) sowie die „Nederlandsche B.“ in monatlichen Nummern (Haag, später Utrecht, seit 1856). Für Belgien sind zu erwähnen die „Bibliotheca belgica. Catalogue général des principales publications belges, 1830–1860“ (Brüss. 1861) und die 1882 begonnene „B. nationale, 1830–80“. Die periodische B. wird durch zwei monatliche Organe vertreten, die „B. de la Belgique“ (Brüss. 1838–68, nach längerer Unterbrechung seit 1875) und die offizielle „B. de Belgique“ (seit 1875), welch letztere unbedingt den Vorzug verdient.

In den skandinavischen Ländern sind auszuzeichnen: für Dänemark F. Fabricius’ „Dansk Bogfortegnelse“ für 1841–58 (Kopenh. 1861), fortgesetzt von J. Vahl für 1859–80 (das. 1871–82, 2 Bde.), u. Bruuns „Bibliotheca danica“ (das. 1872 ff.; nebst der Monatsübersicht: „Dansk Bogfortegnelse“ von G. E. C. Gad, seit 1851); für Schweden „Svensk Bokhandels-Katalog“ (Stockh. 1845–52, die Litteratur von 1800 bis 1851 begreifend), H. Linnströms „Svensk Boklexikon“ für 1830–65 (das. 1869–84, 2 Tle.) und der anonyme „Svensk Bok-Katalog“ für 1866–75 (das. 1878), während die monatliche „Svensk Bibliographi“ (das. 1828–65) eingegangen ist; für Norwegen M. Nissens „Norsk Bog-Fortegnelse“ über 1814–47 (Christiania 1848), mit den Fortsetzungen von Botten-Hansen und Petersen, Böck und Feilberg über 1848–85 (das. 1870, 1877, 1885), sowie „Norsk Bogfortegnelse“, herausgegeben von der Universitäts-Bibliothek in Christiania (seit 1884). Die „Nordisk Boghandlertidende“ (Kopenh., seit 1867), in wöchentlichen Nummern, berücksichtigt außer der dänischen auch die sonstige skandinavische Litteratur. Die altnordische B. ist musterhaft dargestellt in Th. Möbius’ „Catalogus librorum islandicorum et norvegicorum“ (Leipz. 1856; mit Fortsetzung bis 1879 unter deutschem Titel, das. 1880); die finnische Litteratur weist nach „La littérature finnoise 1544–1879“ (Helsingf. 1879, Supplement 1880).

Die englische und amerikanische Litteratur behandelt zusammen S. A. Allibones „A critical dictionary of English literature“ (Philad. u. Lond. 1859–75, 3 Bde.). Für England allein sind bemerkenswert: W. Th. Lowndes’ „The bibliographer’s manual“ (Lond. 1857–65, 11 Tle.), S. Lows „The English catalogue of books“, von 1835–80 (das. 1864–82, 3 Bde.), und dessen Jahreskatalog unter gleichem Titel (seit 1862). Das halbmonatlich erscheinende „The Publishers’ Circular“ und die Monatsschrift „The Bookseller“ geben über die neuen Erscheinungen regelmäßig Auskunft. Für Amerika bietet die neueste und umfassendste Zusammenstellung F. Leypoldts und L. E. Jonas’ „The American Catalogue“ (New York 1878–81, 2 Bde.), bis 1876 reichend; dazu Supplement 1876–84 (das. 1884); die laufenden Erscheinungen verzeichnet Leypoldts „The Publishers’ Weekly“.

Was die romanischen Länder anlangt, so ist die französische B. vorzüglich bearbeitet in J. M. Quérards „La France littéraire“ (Par. 1827–39, 10 Tle.) und „La littérature française contemporaine“, bis 1849 (das. 1840–57, 6 Tle.), welchen Arbeiten sich O. Lorenz’ „Catalogue général de la librairie française“, von 1840–75 (das. 1867–80, 8 Tle., davon 2 Bde. „Table des matières“), anreiht. Das periodische Organ ist die wöchentliche „B. de la France“ (seit 1812). Für die französischen Journale liefert ein erwünschtes Hilfsmittel V. Gébés „Annuaire des journaux“ (6. Ausg., Par. 1884). In Italien fehlt es an einem nationalen Bücherlexikon ganz und gar. In Ermangelung eines solchen sind wir auf den „Catalogo collettivo della libreria italiana“ (2. Ausg., Mail. 1881; Suppl. 1884) angewiesen. Die periodische

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 2. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885, Seite 888. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b2_s0888.jpg&oldid=- (Version vom 13.4.2023)
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