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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 2

[Vor die Tafeln „Bildhauerkunst I–X“.]

Übersicht der Geschichte der Bildhauerkunst.

Die Anfänge der plastischen Kunst erscheinen als formlose Gedächtniszeichen; so die Monolithen Asiens, Afrikas und Amerikas, die keltischen Steinpfeiler der Bretagne. Charakteristische Versuche plastischer Darstellung auf mehreren Inseln des Großen Ozeans (Sandwichinseln). Eine höhere Stufe nimmt die Bildnerei der alten mittel- und südamerikanischen Völker ein (Mexiko).

I. Orientalische Bildnerei. Tafel I.
Ägypten.
Ca. 3000–600 v. Chr., Blütezeit unter Ramses II., 1388–22.

Die Bildhauerkunst meist in Verbindung mit der Baukunst. Reliefs aus der Geschichte und dem Privatleben (Tafel I, Fig. 1, 3, 4). Porträtstatuen, Götterstatuen, Tierkolosse (Tafel I, Fig. 2, 5).

Assyrien und Babylon.

Erste Blüte der assyrischen Bildhauerkunst um 900 v. Chr. Reliefs von Nimrud (Tafel I, Fig. 6–8). Portalfiguren.

Zweite Blüte um 700 v. Chr. Portalfiguren und Reliefs von Chorsabad und Kujundschik (Tafel I, Fig. 9).

Persien.
Blüte unter Darius Hystaspis und Xerxes, 532–465 v. Chr.

Verwandtschaft mit der assyrischen Bildhauerkunst. Denkmäler des alten Pasargadä und Persepolis (Tafel I, Fig. 10, 11).

Indien.
Älteste Denkmäler ca. 250 v. Chr.

Zusammenhang der Bildnerei mit der Architektur. Reliefs zu Ellora, Elefanta (Tafel I, Fig. 12, 13), Statuen (Fig. 14).

Im westlichen Asien Pflege der Bildhauerkunst bei den Phönikern, im östlichen bei den Chinesen.

Unter orientalischem Einfluß:

Kleinasien. Griechenland. Italien.
Denkmäler in Lykien. Reliefs in Nymphi, Üjük, bei Beirût, Reliefs zu Myra, Pterium, Ghiaur, Kalé-si. Später griechischer Einfluß. Dekorative Kunst bis zum Anfang des 6. Jahrh. v. Chr. Königspaläste. Löwenthor von Mykenä (Tafel I, Fig. 16). Besonders Bildnerei der Etrusker. Zuerst orientalischer Einfluß wie in Griechenland (Tafel I, Fig. 15). Danach Doppelströmung der einheimischen und der unter griechischem Einfluß stehenden Kunst.
II. Die klassische Bildhauerkunst.
Die griechische Plastik. Tafel II und III.
Erste Periode, bis ca. 550 v. Chr. Zeit der Erfindungen.

Schule von Chios: Marmorarbeiten; Glaukos, Erfinder der Eisenlötung. Schule von Samos: Rhökos und Theodoros, Erfinder des Erzgusses. Schule von Kreta und Ägina.

Statuen an der Heiligen Straße von Milet; Harpyienmonument zu Xanthos; Fries zu Assos; Apollon von Tenea; Metopen von Selinunt.

Zweite Periode, bis zu den Perserkriegen, ca. 550–475 v. Chr.

Schule von Sikyon: Kanachos (Apollon von Milet). Schule von Argos: Ageladas. Schule von Ägina: Kallon, Onatas. Schule von Athen: Hegias, Kritias, Nesiotes.

Derselben Zeit angehörend: Die Giebelgruppen des Tempels zu Ägina (München, Tafel II, Fig. 1). Übergang: Kalamis. Myron: Diskoswerfer (Tafel II, Fig. 2). Pythagoras.

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 2. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885, Seite 935k. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b2_s0935k.png&oldid=- (Version vom 25.5.2022)
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