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Seite:Meyers b2 s1015.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 2

(costa media) bezeichnet wird zum Unterschied von den übrigen schwächern Nerven, welche Seitenrippen (nervi laterales) genannt werden, während die feinern Verzweigungen dieser, welche gewöhnlich keine bestimmte Richtung haben, sondern unter sich netzförmig

Fig. 17. Fig. 19.
Handförmig geteiltes Blatt. Fiederförmig geteiltes Blatt.
Fig. 18. Fig. 20.
Fiederförmig geteiltes Blatt. Fußförmig geteiltes Blatt.
Fig. 22. Fig. 21.
Winkelnerviges Blatt. Bogennerviges Blatt.

anastomosieren, Adern (venae) heißen. Man unterscheidet zwei Hauptarten der Nervatur: bogennervige Blätter (folia curvinervia) und winkelnervige Blätter (f. angulinervia). Bei den erstern entspringen die Seitenrippen entweder mit der Mittelrippe zugleich am Blattgrund, oder sie gehen in seichtem Bogen aus derselben hervor und verlaufen dann entweder parallel, oder konvergierend, oder divergierend gegen die Spitze oder den Rand (vgl. Fig. 21). Bei den andern gehen von der Mittelrippe die Seitennerven plötzlich in einem scharfen Winkel ab und verlaufen gegen den Rand (Fig. 22).

Den Gegensatz zum einfachen B. bildet das zusammengesetzte (folium compositum). Hier ist die Zerteilung der Blattfläche bis zu dem Grad fortgeschritten, daß die einzelnen Abschnitte als vollständig voneinander geschiedene Teile erscheinen. Diese werden als Blättchen oder Teilblättchen (foliola) bezeichnet; sie ahmen die Gestalten einfacher Blätter nach, sind häufig sogar mit einem Blattstielchen (petiolulus) versehen und zeigen in ihrer gegenseitigen Anordnung wieder die drei Typen, die obenan der Nervatur unterschieden wurden; man spricht hiernach von einem gefiederten B. (f. pinnatum, Fig. 23 u. 24), einem handförmigen (f. palmatum, Fig. 25) und einen fußförmigen (f. pedatum, Fig. 26).

Fig. 23.
Unpaarig gefiedertes Blatt.

Bei dem erstern heißt der gemeinschaftliche Stiel, an welchem die Blättchen meist in Paaren befestigt sind, die Blattspindel (rhachis). Wenn die letztere mit einem Endblättchen abschließt, wie in Fig. 23, so hat man ein unpaarig gefiedertes B. (f. imparipinnatum), dagegen ein abgebrochen oder paarig gefiedertes (f. abrupte s. paripinnatum), wenn ein solches Endblättchen fehlt (Fig. 24). Die handförmigen Blätter unterscheidet man nach der Anzahl der Blättchen als dreizählig (f. ternatum), fünfzählig (f. quinatum) etc. Es gibt auch Blätter, welche mehrfach zusammengesetzt sind; dies ist besonders häufig bei gefiederten Blättern der Fall, wie es Fig. 27 zeigt. Die Abschnitte werden hier Fiedern (pinnae) genannt und als solche erster, zweiter etc. Ordnung unterschieden. Bei manchen Pflanzen kommen beiderseits neben der Basis des Blattes blattartige Anhänge vor, die sogen. Nebenblätter (stipulae). Daß diese nur Teile des Blattes sind, geht daraus hervor, daß sie wie alle entgegengesetzt seitlichen Teile dieser zu einander symmetrisch und daß sie häufig mit dem B. mehr oder minder verwachsen sind. Ungewöhnlich groß und als grüne Gebilde erscheinen sie bei den Schmetterlingsblütlern, z. B. bei der Erbse (Fig. 28). Meistens sind sie weit kleiner und bei vielen Laubhölzern als häutige, nicht grüne Schuppen ausgebildet, welche schon während der Entfaltung der Blätter abfallen (Ausschlagsschuppen, ramenta). Nicht selten sind die Nebenblätter beiderseits an den Blattstiel angewachsen (stipulae adnatae), so z. B. bei der Rose (Fig. 29). Ja, es kommen noch höher am B. Bildungen vor,

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 2. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885, Seite 1015. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b2_s1015.jpg&oldid=- (Version vom 23.3.2022)
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