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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 3

er 5. Okt. Mexiko verließ und nach Europa ging. An seiner Stelle kam Santa Anna wieder zur Regierung. B. lebte seitdem abwechselnd in London, Rom und Paris, kehrte nach Santa Annas Sturz 1845 zwar nach Amerika zurück, spielte aber keine politische Rolle mehr und starb 6. März 1853 in Queretaro.

Büste (ital. Busto), plastisches Kunstwerk in vollrunder Arbeit, welches einen menschlichen Kopf mit einem Teil der Brust (daher Brustbild) darstellt, unmittelbar auf einer runden, vier- oder mehreckigen Basis ruht, wodurch es sich von der Herme unterscheidet, und aus Marmor, Gips, Metall, Holz, Thon oder Wachs verfertigt ist. Die Kunstform der B. tritt in römischer Zeit an Stelle der in der griechischen Kunst allein üblich gewesenen Herme (s. d.). Damals schon kam als seltenere Abart die B. mit ganzem, auf einen runden Fuß gesetztem Oberkörper auf, eine Form, welche die Florentiner Plastik im 15. Jahrh. mit Weglassung des Fußes wieder anwandte. Man kann Porträt- und Idealbüsten unterscheiden. Während die erstern das Brustbild einer bestimmten Person geben, sind die letztern vom plastischen Künstler erfundene individuelle Bildungen idealen Charakters. Auch bei ihnen pflegt der plastische Künstler wirklich existierende Personen als Modelle zu gebrauchen, denen er freilich einen seiner Idee entsprechenden Ausdruck gibt. Gewand, Kopfschmuck, Attribute etc. können allein niemals idealisieren. Bedeutendes haben in der Schöpfung von Büsten namentlich die Römer geleistet, welche verschiedene Arten derselben mit wechselnder Form des Fußes und seiner Verbindung mit dem Bruststück erfunden haben. Beliebt war besonders der Abschluß in Gestalt eines Blätterkelches (B. der sogen. Klytia). Die Ahnenbilder der Römer (imagines) hatten nicht Büstenform, sondern waren aus Wachs über dem Leben geformte Masken (cerae). Die Benennung der uns zahlreich überkommenen Büsten wie der Porträte überhaupt bildet als Ikonographie einen Teil der Altertumswissenschaft. Vgl. Gurlitt, Versuch über die Büstenkunde (Magdeb. 1800); Visconti, Iconographie grecque (2. Aufl., Par. 1811, 3 Bde.) und Iconographie romaine (2. Aufl., das. 1817–33, 4 Bde.); Bernoulli, Römische Ikonographie (Stuttg. 1882 ff.).

Büste Bolivars, Orden der, venezuelan. Orden, gestiftet 9.–11. März 1854 zu Caracas vom Präsidenten der Republik, Monagas, zu Ehren der Verdienste Bolivars um Befreiung von der spanischen Herrschaft. Die Dekoration besteht in einer Medaille mit 16 größern und 16 kleinern Strahlen, dem Bild Bolivars in der Mitte, umgeben von einem blauen Reif, in welchem Simon Bolivar steht, während auf der Rückseite sich das Wappen der Republik befindet.

Busti, Agostino, auch Bambaja genannt, ital. Bildhauer, geboren um 1480 im Mailändischen, gehörte zu den trefflichsten Bildhauern der Lombardei. Seine Auffassung ist schlicht, aber würdig, seine Behandlung von großer Sorgfalt. Sein Hauptwerk, das Grabdenkmal des Gaston de Foix, ist jetzt in verschiedenen Stücken hier und da zerstreut, der Hauptteil befindet sich in der Brera zu Mailand. Die Statue des Feldherrn ist von bezaubernder Schönheit. Daselbst ist noch ein anmutiges kleines Grabdenkmal des Lancino Curzio. Außerdem besitzt Mailand ein Relief der Darstellung Marias und das Grabmal der Familie Biraghi in San Francesco, das des 1538 gestorbenen Marino Carracciolo im Chorumgang des Doms, welches von guter Gesamtwirkung ist. Auch an den zahlreichen Bildwerken der Certosa bei Pavia arbeitete B. Charakteristisch für seine Werke der spätern Zeit, die in Manier ausarteten, ist die Behandlung der Gewänder in Parallelfalten. B. starb 1548.

Busto Arsizio, Stadt in der ital. Provinz Mailand, Kreis Gallarate, an der Eisenbahn von Mailand nach Arona, hat eine interessante Rundkirche, Santa Maria, mit schönem Altarblatt von Gaudenzio Ferrari, einen Gerichtshof, (1881) 9291 Einw., ausgebreitete Kattunfabrikation, eine technische Schule und eine ansehnliche Bibliothek.

Bustrophēdon (griech., „ochsenwendig“), Furchenschrift, alte Schreibweise der Griechen, bei welcher die Zeilen, gleich den Ochsen beim Pflügen, einmal von der Rechten zur Linken, dann von der Linken zur Rechten gehen. Diese Manier zu schreiben bildete die Mittelstufe zwischen der von den Phönikern überkommenen linksläufigen und der spätern rechtsläufigen Schrift. Außer zahlreichen Inschriften auf Münzen und Denkmälern waren namentlich die Gesetze Solons so geschrieben.

Bustuarii (lat.), s. Gladiatoren.

Busuluk, Kreisstadt im russ. Gouvernement Samara, am Zusammenfluß des Flusses B. und der Domaschnaja und an der Orenburger Eisenbahn, mit (1879) 10,500 Einw., meist Kosaken und Tataren, die Ackerbau, Bienenzucht, Viehzucht und einen sehr lebhaften Holzhandel unterhalten, da die Umgegend von B. fast die einzige Stelle in der weiten Wolgasteppe ist, wo sich Wald befindet.

Büsum, Flecken und Seebadeort in der preuß. Provinz Schleswig-Holstein, Kreis Norderdithmarschen, an der Nordsee, mit Heide durch Sekundärbahn verbunden, hat einen kleinen Hafen, Fischerei, treffliche Badeeinrichtungen und (1880) 935 Einw.

Butakow, Alexis Iwanowitsch, russ. Konteradmiral und Forschungsreisender, erwarb sich zunächst durch seine Aufnahme des Aralsees, die er mit Pospjelow 1848–49 ausführte, außerordentliches Verdienst, stellte dann Untersuchungen im Oxusdelta an, die er später (1858–59) noch vervollständigte, widmete sich aber von 1853 an hauptsächlich der Erforschung des Sir Darja, den er zuerst von der Mündung bis Fort Perowski befuhr und aufnahm. Seine Karte des Aralsees wurde 1850 vom russischen Marineministerium herausgegeben. Über seine Forschungen berichtete er in russischen und englischen Zeitschriften wie auch in der Berliner „Zeitschrift für allgemeine Erdkunde“ (1858 u. 1866). Er starb 11. Juli 1869 in Schwalbach.

Bute (spr. bjuht), Insel an der Westküste Schottlands, im Firth of Clyde, im N. und NW. durch eine enge Straße (Kyles von B.) vom Festland getrennt, ist 25 km lang, 122 qkm (2,2 QM.) groß und hat (1881) 10,998 Einw., von welchen 799 der gälischen Sprache noch mächtig sind. Sie ist ein malerisches Hügelland, durch eine sandige Ebene (Longal-chorid) in zwei Hälften geteilt, von denen die südliche mit dem 246 m hohen Garroch Head endet. Ackerbau (Gerste, Hafer, Rüben und Kartoffeln), Viehzucht und Fischfang sind die Hauptbeschäftigungen. Hauptstadt ist Rothesay. B. ist die Heimat der Stuarts.

Bute (spr. bjuht), John Stuart, Graf von, brit. Staatsmann, geb. 25. Mai 1713 aus einem Geschlecht, das von einem natürlichen Sohn Roberts II. von Schottland abstammte, ward 1737 ins Parlament gewählt und hielt sich zur heftigsten Opposition. Deshalb nicht wieder gewählt, zog er sich auf die ihm gehörige Insel B., eine der Hebriden, zurück. Bei der Landung des Prätendenten Karl Stuart 1745 ging er nach London, wurde Günstling des Prinzen Friedrich von Wales und nach dessen Tod Erzieher des

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 3. Bibliographisches Institut, Leipzig 1886, Seite 691. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b3_s0691.jpg&oldid=- (Version vom 19.6.2021)
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