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Seite:Meyers b5 s0545.jpg

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verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 5

Die Hauptgruppen der chemischen Elemente.
  I II III IV V VI VII VIII
Wasserstoff
1
Lithium
7,01
Beryllium
9,2
Bor
11
Kohlenstoff
11,97
Stickstoff
14,01
Sauerstoff
15,96
Fluor
19,1
Natrium
22,99
Magnesium
23,94
Aluminium
27,3
Silicium
28
Phosphor
30,96
Schwefel
31,98
Chlor
35,37
Kalium
39,04
Calcium
39,90
Titan
48
Vanadin
51,2
Chrom
52,4
Mangan
54,8
Eisen
55,9
Nickel
58,6
Kobalt
58,6
Kupfer
63,1
Zink
64,9
Gallium
69,8
Arsen
74,9
Selen
79
Brom
79,75
Rubidium
85,2
Strontium
87,2
Yttrium
89,6
Zirkonium
90
Niobium
94
Molybdän
95,6
Ruthenium
103,5
Rhodium
104,1
Palladium
106,2
Silber
107,66
Kadmium
111,6
Indium
113,4
Zinn
117,8
Antimon
122
Tellur
128 (?)
Jod
126,53
Cäsium
133
Baryum
136,8
Lanthan
139
Cer
141,2
Didym
147
Erbium
169
Tantal
182
Wolfram
184
Osmium
198,6 (?)
Iridium
192,7
Gold
196,2
Platin
196,7
Quecksilber
199,8
Thallium
203,6
Blei
206,4
Wismut
210
Thorium
231,5
Uran
240

verknüpft, die Kupfergruppe anschließt. Beide Reihen gleichen sich auch darin, daß sie basische Oxyde von der Formel M2O bilden. Die zweite Hauptgruppe besteht ebenfalls aus zwei Unterabteilungen, den Metallen der Calciumgruppe und der Magnesiumgruppe, welche wiederum durch den Isomorphismus verschiedener Verbindungen miteinander verwandt sind. In der dritten Hauptgruppe finden wir E., welche sämtlich Sesquioxyde bilden; die drei letzten sind Metalle, deren Schwefelsäuresalze sich mit den Sulfaten der Alkalimetalle zu Alaunen vereinigen. An diese schließen sich die Metalle der wahrscheinlich noch lückenhaften Cergruppe an, die ebenfalls Sesquioxyde bilden. Dann folgt eine Gruppe vierwertiger E., welche wahrscheinlich aus zwei Nebengruppen besteht. Die Stickstoffgruppe und deren Nebengruppe sind ebenfalls durch viele Beziehungen miteinander verknüpft. Die sechste Gruppe bildet zwei Unterabteilungen, welche miteinander verwandt sind durch den Isomorphismus vieler Schwefelsäure- und Selensäuresalze mit Chromsäure- und Molybdänsäuresalzen. In der siebenten Gruppe treffen wir die Chlorfamilie, an welche sich das Mangan und Ruthenium anreihen wegen des Isomorphismus der Überchlorsäure- mit den Übermangansäure- und Überrutheniumsäuresalzen. Ob Osmium auch in diese Reihe gehört, ist noch zweifelhaft, aber wahrscheinlich, da es, wie die zwei andern Metalle, leicht oxydierbar ist. Endlich finden wir in der achten Gruppe die mit dem Mangan nahe verwandte Eisenfamilie und die übrigen Platinmetalle, von denen verschiedene den Cyaniden des Eisens und Kobaltaminsalzen analoge Verbindungen bilden.

Noch viele andre Analogien läßt diese Anordnung erkennen. E., welche verschiedenen Reihen angehören, aber früher schon wegen ähnlicher chemischer und physikalischer Eigenschaften zusammengestellt wurden, finden sich auch in dem System in nächster Nähe, wie Lithium und Magnesium, welche beide schwer lösliche Karbonate und Phosphate bilden, oder Bor und Kiesel, deren flüchtige Fluoride sowohl als ihre Oxyde verschiedene Eigenschaften miteinander gemein haben. Blei steht nahe bei Thallium, Kadmium bei Indium und Zinn, und Vanadin in der Nähe des Phosphors. Vanadinsäuresalze haben große Ähnlichkeit mit manchen Chromsäuresalzen, weshalb ihre E. früher als zu einer Gruppe gehörig betrachtet wurden, wie man auch Tellur zu Antimon stellte.

Besonders auffallend zeigt sich in der Tabelle, daß ähnliche Eigenschaften wiederkehren, wenn das Atomgewicht eines Elements um dieselbe oder nahe dieselbe Zahl zugenommen hat. Vom Lithium ausgehend, finden wir seine wesentlichen Eigenschaften wieder beim Natrium, dessen Atomgewicht nahezu um 16 größer ist, und ein weiterer Zuwachs von etwa 16 führt zum Kalium. Addiert man etwa 46 zu dessen Atomgewicht, so erhält man das des Rubidiums, und beinahe derselbe Zuwachs gibt das Atomgewicht des Cäsiums. Ganz ähnliche Verhältnisse finden auch in den andern Reihen statt, und so ergibt sich, daß die chemischen Eigenschaften der E. eine periodische Funktion der Atomgewichte sind. In verschiedenen Gruppen zeigen sich Beziehungen zwischen der Größe des Atomgewichts und dem chemischen Charakter der E. So bilden in Gruppe III und IV die niedern Glieder hauptsächlich Säuren, die höhern mehr basische Oxyde, während die mittlern, wie Aluminium, Oxyde bilden, die sich wie schwache Säuren und Basen verhalten. Die E. der Gruppen VI und VII bilden vorzugsweise Säuren, und diese sind um so stärker, je kleiner das Atomgewicht ist, während in den basenbildenden

Empfohlene Zitierweise:
verschiedene: Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage, Band 5. Bibliographisches Institut, Leipzig 1886, Seite 545. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meyers_b5_s0545.jpg&oldid=- (Version vom 30.5.2021)
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