zu werden / vnnd seye der erste Graf Witikindus gewesen / den Carolus M. zum Christlichen Glauben gebracht / vnnd ihme im Thüringischen Walde einen Strich von 20. Meylen in der Länge / vnd 10. in der Breyte / geschenckt habe. Es ist Arnstadt kein grosse Statt / aber wol gebawet. Im Frawen-Closter seyn etlicher dieser hochwolgebornen vnnd Edlen Graven von Schwartzenburg / deß H. Röm. Reichs vier Graven / daselbsten / vnd zum Honstein / Herren zu Arnstatt / Sunderhausen / vnnd Leutenburg / etc. Begräbnussen zu sehen. Hat sonsten noch ein schöne zierliche Kirchen. Vnd ist sonderlich das besagte Schloß schön / vnnd an einem gar lustigen Orth gelegen / vnnd stehet darvor eine Linden mit drey Gängen / darauff die Herrschafft bißweilen pfleget zu essen. Vmb das Schloß herumb ist ein Wassergraben / vnd daran ein sehr schöner Garten / darinn ein Rennbahn / Lusthauß / vnd ein Irrgarten; Item eine Grotta / herrliche Gallerien / von geflochtenen Bäwmen / darunder zu spielen / schöne Wasserkünste / dardurch man das Wasser biß in mediam aëris regionem solle treiben können / das es schneyet vnd regnet. Dann es allhie nicht allein ein frisches Forellenwasser / die Weige genant; sondern auch den Fluß Gera / vnnd bey solchem / gleich an der Statt eine Mühlen mit 16. Gängen hat / so sehr künstlich gebawet ist. Ob aber in diesem jetzigen Krieg nichts allhie verändert worden / das wissen wir noch zur Zeit nicht. Anno 1342. vnnd Anno 1345. ward Arnstadt zum andernmahl vom Marggraff Friderichen in Meissen belagert. Es geschach / sonderlich das erstemahl / grosser Schaden an Früchten / Weingärten / vnd anderm / darvor. Man zog aber / weilen man nicht einig war / wider ab. Johannes Bange / in der Thüringischen Chronick / sagt / daß im Bawrenkrieg Anno 1525. Arnstatt auch ihre Freyheit verlohren / vnd hetten hinfurt die Graven zu Schwartzenburg stettig ein Thor zu bestellen. An. 1580. ist ein Fewer auß deß Burgermeisters Hauß am Marck entsprossen / der auff einem Sontag / in heiser / vnd dürrer Zeit / seine Dachrinne mit heissem Bech begiessen wollen / darüber die Statt fast halb außgebronnen ist / wie einer berichtet: Johannes Bange aber referirt es zum 1581. Jahr / vnnd sagt fol. 189 also: Anno 1581. den 7. Augusti / ist zu Arnstatt / in Hans Bonen / deß Burgermeisters / Hause / ein groß Fewer außkommen / dadurch 378. Herdstette / die reichesten / vnd besten Häuser / sampt einer Kirche / Pfarr-Schule / vnnd Rahthause / jämmerlich / weggebrant / ein Mann / vnd Weib / auch viel Vieh verdorben. Der Burgermeister ist / mit seinem Weibe / entlaufen.
Ein Churfürstlich Sächsisch-Stättlein[1] / im Voigtländischen Craysse / nahend Ziegenruck / zwischen den Stättlein Triptitz / so auch Chur-Sächsisch / vnnd Schletz / so Reussisch / gelegen.
Eine Statt / Schloß / vnd Gräffliche Residentz an der Elb / zwischen den beeden Ertz-Bischoff-Magdeburgischen Stätten / Saltza / vnd Acken / nahend dem Churfürst. Sächsischen / vnd zum Burggraffthumb Magdeburg gehörigen Stättlein Gomeren / nicht weit / wo die Sal in die Elb fält / gelegen. Ist das Haupt der Graffschafft / so von diesem Orth den Namen hat. Siehe / was Angelus, in seiner Märckischen Chronick / lib. 2. fol. 155. von der Herren Graven von Barby / vnd Mülingen / (so zwischen Staßfurt / vnnd Barby / sein Lager hat)
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Sättlein
Matthäus Merian: Topographia Superioris Saxoniae. Frankfurt am Mayn: Eigenverlag, 1650, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Superioris_Saxoniae_(Merian)_052.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)