Novembris / das Schloß / vnd den folgenden Tag / auch die Statt / vbergeben worden / vnd geschach den 28. diß / alten Calenders / der Chur-Sächsischen völliger Außzug.
Anno 1643. ward allhie / an der Newen Befestigung / für dem Grimmischen Thor / ernstlich gearbeitet; woselbsten man / vnder der Erden / einen Topff mit Geld / vnd in demselben / vber 3000. stück alt gemüntztes Silber gefunden / auff deren etlichen man noch die Jahrzahl erkennen / vnnd sehen können / was massen solche Müntz vber 800. Jahr alt gewesen.
Anno 1644. im Mertzen / ward Leipzig / von den Keyserischen / gleichsamb vmsingelt gehalten / vnd der schöne Kirchhoff allda gantz nidergerissen. Wer / von dieser Statt / auch andere Autores, zu lesen begert; der mag vnmaßgeblich / Dresserum, part. 5. Isagog. Histor. vom 355. biß auff das 392. Blat; Laurent. Peccenstein[WS 1] / im 3. Theyl Theatri Sax. vom 78. biß auffs 108. Blat. / D. Frölich lib. 3. part. 1. Viatorii, p. 415. (daselbst er saget / daß in dem obvermelten Awerbacher Hoff allhie folgende Verß stehen:
- Doctor Faustus zu dieser frist.
- Auß Awerbach Keller geritten ist.
- Auff einem Faß mit Wein geschwind.
- Welches gesehen viel Menschen Kind.
- Solchs durch sein subtil Kunst gethan.
- Vnnd deß Teuffels Lohn empfieng davon.)
Den 1. vnd 2. Theil deß Itinerarii Germaniae; P. Bertium lib. 3 Rerum German. p. 591. von der Leipzigischer Ersten Schlacht / Kemnitzium, im 1. Theyl deß Königlich-Schwedischen im Teutschland geführten Kriegs / fol. 211. seqq. auch von solcher / vnd andern Kriegshändeln / vnnd Geschichten / das Theatrum Europaeum Tom. 2. 3. 4. et 5. vnd von den Freyheiten der Hohen-Schul allhie / auch Ioan. Fridericum, in panegyrico seculari Acad. Lips. der Georg. Kirchberg. de Foro competente, th. 84 auffgeschlagen.
Eine Statt in Meissen / an der Freybergischen Mulda / zwischen Lumitsch / vnd Grim / so vor Zeiten eigene Burggraven gehabt / deren allbereit zun Zeiten Keyser Heinrichs deß Ersten gedacht wird. Keyser Heinrich der Vierte / hat hernach Statt / vnd Graffschafft / Graff Wiperten von Groitz geschenckt: vnnd hat folgends im Jahr 1192. Graff Heinrich von Leisnitz / das Closter Buch gestifftet / vnd die Leisnizische Pfarr zu vnser Frawen demselben geschencket. Als hernach Burggraff Heinrich von Leisnick / dieses Closter Buch / auff die fünff Jahr lang / in vielerley Weg beschwerte / vnnd deßwegen Klagen für die Marggraven / als Landsfürsten / kamen / so ward dieses Leisnicium von den Sächsischen Fürsten Friederichen / Wilhelmen / vnnd Balthasarn / Gebrüdern / so sich / als Schutzherren deß Closters annahmen / belagert / welche dann den Burggraven gedemütiget / vnd Ihn zum Verkauff der Statt getrungen haben: Vnd durch diesen Weg ist Leisnick an die Mißnische Fürsten kommen; wie hievon Dresserus p. 352. seq. zu lesen. Im Schmalkaldischen Krieg / als Churfürst Johann Fiederich von Sachsen / von Keyser Carolo V. in die Acht erklärt worden / hat Keys. Ferdinandus Leißnitz / Eylenburg / vnd Colditz / als Böhmische Lehen / zu sich genommen: Aber Churfürst Moritz hat sich her nach mit ihm / dem König / deßwegen verglichen / vnd demselben andere Ort darfür geben / damit also diese Stätt bey Meissen blieben seyn. Vnd wird die Graffschafft Leisnick / von Chur-Sachsen / gegen dem Reich / Monatlich mit 20.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ siehe Lorenz Peckenstein
Matthäus Merian: Topographia Superioris Saxoniae. Frankfurt am Mayn: Eigenverlag, 1650, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Superioris_Saxoniae_(Merian)_227.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)