Caesar, als er das Elsaß eroberte besucht haben. Welches man dahin gestellet seyn läst. Anno 1444. ward dieses Städtlein den Armeniaken / durch der Straßburger Gegenwehr / vorenthalten: Welche Armeniaken auch Anno 1445. in der Vorstadt daselbst eingebüst / wie besagte Chronick meldet. Anno 1640. ward auß Straßburg geschrieben / daß die Mauren an diesem Städtlein / nahest eingefallen / und das besagte Kloster darinn verbrandt sey: dessen Fundationis Instrumentum Lazius lib. 8. Migr. Gent. und gedachter Hertzog in der Elsasser Chronick lib. 3. cap. 7. setzen: Welcher letzte auch lib. 2 cap. 58. und cap. 59. schreibet / daß in Anno 1444. sich dieser Ort / der Armeniaken / wie oben gemeldet / zweymal gewehret habe. Theils nennen diß Städtlein EbertsheimMünster / Theils auch Eberstein-Münster; wird für den rechten gehalten. Er / Hertzog / setzet auch fol. 15. und 16. die Grabschrifften allhie / und sagt / daß der Nahm EbersheimMünster / vom ersten Abbt des Closters allda / so Eberhardus geheissen / herkomme. Wimphelingus, in Catalogo der Straßburgischen Bischöffe / wil / es seye dieser Ort / vor Zeiten / Novientum genand worden / allda der Heilige Maternus einen berühmbten Götzen Tempel zerstört habe.
Ligt zwischen Geberswiller / Türckheim / und Herlischheim / in dem Obern-Elsß / so der gemeine Mann Exheim heisset. Es seyn darob drey Berg-Schlößlein an dem Gebürg / nahend Collmar. Hat vor Zeiten eigne Graffen gehabt. Munsterus sagt / es seye die Graffschafft endlich Edelleuten zu theil worden. Ein / auß dem Sundgäu / Anno 50. mir übersandter Bericht / wil / daß dieser Orth / nach Ableiben deß letzten Graffen von Egißheim / an das Stifft Straßburg kommen seye. Andere aber sagen / gehöre zur Obern LandGraffschafft Elsaß: wie dann vorhin solches Städtlein die Oesterreichische Regierung zu Ensisheim recognoscirt hat. Der Zeit ist / vermög deß General Reichs-Friedens / gemeldte Land-Graffschafft / sambt der Stadt Ensißheim / Königlich Frantzösisch; und hat mich / vor kurtzer Zeit / Einer / so sich lang zu Collmar auffgehalten / mündlich berichtet / daß dieses Städtlein Epheim jetzt / der letzt geweste Frantzösische Commendant in Collmar / Jacques Clausier, in seinem Gewalt habe.
Von Theils Nehenheim genand / ist zweyerley / das Ober-Ehenheim ist ein Reichsstadt am Fluß Ergers / drey Meilen von Straßburg gelegen; deren Monatlicher Reichs einfacher Anschlag ist zween zu Pferd / vierzehen zu Fuß. Oder an Gelde 80. fl. und zum Cammer-Gerichte Jährlich 79. fl. 10. Kr. 5. Heller den Thaler zu 69. Kr. gerechnet / wie Ich in einer geschriebenen Verzeichnuß gefunden. Vor diesen waren nur 47. fl. Gehört in die Land-Vogtey Hagenau. Ward Anno 1262. wie Hertzog in der Elsasser Chronick lib. 3. cap. 10. schreibet / noch nicht ümbmauret. Der Schwedische Oberst Huwald hat sie Anno 1632. den 27. Augusti / durch Accord eingenommen; welches ingleichem Anno 1636. im Junio / durch die Schwedische Besatzung zu Benfelden geschehen. Und hat dieser Ort sonsten auch in diesem Kriege viel außgestanden. Anno 1262. haben die von Straßburg diesen Ort beynahe gar abgebrand / als Er noch nicht ümbmauert war. Anno 1556. hat ein Bürger / und Weinhäcker allhie / den 10. Aprilis / wegen Armuth / als sein Eheweib nicht zugegen war / drey seiner Kinder / ein Mägdlein von 7. ein Knäblein von 4. und ein Kind in der Wiegen / nicht gar von einem halben Jahr / ümbgebracht: wie Sleidanus lib. 26. p. m. 798. bezeuget. Anno 1622. haben die Inwohner allhie / zu Abkauffung deß Plünderns / dem Mansfelder / Ein hundert tausend Reichsthaler erlegen / und sein Lager noch darzu etliche Tag speisen müssen. Was aber von aussen hinein geflehnet worden / haben seine Soldaten Preiß gemacht: wie Meteranus lib. 39. part. 3. fol. 218. schreibet. Im nächsten Teutschen Krieg / hat diese Stadt auch sonsten etlichmahl Anstöß gehabt. Und unter andern / Anno 1636. da der Schwedisch Oberster Quernheim / Commendant in Benfelden / den 9. Jun. die Vorstadt allhie erstiegen. Den 23. ließ Er eine Mine anzünden / dardurch ein Corps de Garde, von 30. Mann in die Lufft gesprengt worden / deren Einer / so denckwürdig / unverletzt in einen Weingarten geworffen worden / welchen man stracks zum Obersten geführt / und wuste Er nicht / wie Ihme geschehen. Endlich ward den 24. Jun. die Stadt mit gutem Accord erobert / und in solchen auch das Adeliche veste Hauß Nider-Ehenheim / und die Stadt Moltzheim / mit eingeschlossen / und übergeben. Es ward hernach dieses Ober-Ehenheim guthen Theils Wehrloß gemacht.
Es ligt bey dieser Stadt das Schloß Oberkirch / sampt Zugehör / den Edlen dieses Namens / auß der Under-Elsassischen Reichs-Ritterschafft / zuständig / die es von der Herrschafft Rapoltstein / wie ich gelesen zu Lehen tragen.
Nicht weit davon ligt Unter-Ehenheim / gegen Straßburg zu / so Hertzog / an besagtem Ort / auch zu einem Under-Elsassischen Städtlein machet / und sagt: Daß solches die von Landsperg / sampt dem Dorff daran gelegen / von dem Stifft Straßburg zu Lehen tragen. Und haben es einmahl die Armen-Gecken / oder Armeniacken / mit Gedinge eingenommen / gleich wie auch Stotzheim. Gehört dem Adelichen Reichs-Ritter Geschlecht von Landsperg zu / so der Zeit für einen wolverwahrten Flecken ins gemein gehalten wird: wiewol Kemnitzius, wie auch hieoben bey Ehenheim / auß Ihme stehet / daß es ein Adeliches vestes Hauß seye / sagt. Kan aber beydes nämlich ein Fleck / oder Dorff und ein Schloß / da seyn. Anno 1622. haben die obgedachte Ernst Mansfeldische diesen Ort auch außgeplündert.
Ein Ort dem Stifft zu S. Thoma in Straßburg gehörig. Anno 1366. hat sich Käyser Carolus IV.
Matthäus Merian: Topographia Alsatiae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1647, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Alsatiae_(Merian)_054.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)