einem Meister seyen regiert worden; In der Kirch / zu Vnser Frawen waren Anno 1629. zehen grosse / vnd kleine Altär; vnnd hatte die Spital Kirch zum Heil. Geist 3. Altär. Es wirdt auch der S. Leonhards Kirchen gedacht. Hat ein Landgericht / darein die Märckt / Kiebach / Altenmünster / Aindlig / Immenhoffen / Item 2. Clöster / 7. Schlösser. 8. Adeliche Sitz / 22. Hoffmarchen / etliche Dörffer / vnd andere Güter gehören.
Georg Engelsüß / in dem Weymarischen Feldzug / schreibet / daß deß Jahrs 1633. erstlich der General Altringer / hernach die Schwedischen / den 11. April / Aichen erobert / sehr vil Getraid allda gefunden / vnd die Weymarischen diesen Ort angesteckt / vnd zu Wykershofen (Weickershofen / zwischen Aicha / vnnd Dachau / an der Glon / alda ein guter Paß / gelegen) die Schwedischen / viel ermüdete Soldaten / vnd etlich hundert Plunder Wägen / angetroffen: vnd das im 34. Jahr / die Schwedischen Aicha wider angezündet hätten. Es berichtet Bogislaff Philipp von Kemnitz im 2. Buch deß 2. Theils Königlich-Schwedischen in Teutschlandt geführten Kriegs / daß Anno 1634. den 11. Junij / der Schwedisch Feld Marschall Gustaf Horn Aicha mit Accord bekommen: Weil aber / nach seinem Abzug / wider Völcker dahin kommen / so hab Er diesen Ort noch einmal angriffen / vnd weil er sich wehrte / denselben mit Gewalt erobert / die gantze Guarnison, nebenst vielen Bürgern / so man im Gewehr betretten / nidergemacht; Endlich das Stättlein / wider Horns willen / vnnd Verbott / allerdings eingeäschert; der Commendant aber (ein Lieutenant von Johan de Werts Tragonern / weil Er hiebevor bey der Schwedischen Parthey gedienet / vnd ohne Abscheid durchgegangen / hierumb es auch auf die extrema ankommen lassen / an das Statt Thor auffgehenckt worden sey. Biß hieher dieser. Der Autor deß Summarischen Verlauffs Schwed. Augspurg: denckwürdig. Sachen / Anno 53. zu Augspurg in 4. getruckt / schreibet am 74. Blat / also: Horn hat Aichach Anno 34. mit Gewalt eingenommen / den Commendanten vnder der Stattpforten auffhencken / die Statt an 4. Orthen mit Fewer angesteckt / gar viel Bürger / Mann- vnnd Weiblichen Geschlechts / auf das grawsamlichst nidergemacht; aber / wegen eines ankommenden Succurs von Ingolstatt / sich alsbald widerumb zuruck (nemblich auff Augspurg / von dannen er den 3. Julij Newen Calend. außgezogen war) begeben / vnd diese schöne Statt in jhrer eignen Aschen zerstrewt / vnnd vergraben / der Welt zu einem Spectacul hinderlassen / im Julio / vnd dessen Anfang. Vnd so viel berichtet dieser. Sonsten hab ich auch gefunden / daß das folgende 35. Jar / gegen Außgang deß Jenners / dieses Aichach von dem Schwedischen Gubernatorn in Augspurg / Hanß Georgen außm Winckel / überstossen worden seye.
DIe Haupt Statt in der Obern Pfaltz / an der Vils / so in die Nab kompt / vnd acht Meylen von Regenspurg gelegen; deren Erbawung Theils dem Käyser Henrico Primo, Theils einem Bischoff von Aichstatt / vmbs Jar 1297. der sie auß einem Dorff / zu einer Statt gemacht / zueignen; die folgends Anno 1326. ernewret / vnd mit Mawren vmbfangen worden seye. Die Alten habens auch Ambergthal / von einem Schloß / nahe bey Amberg gelegen / genant. Ist entweder durch Geschanck oder Kauff / von dem letzten Hertzogen in Schwaben / an die Pfaltz kommen; wie oben bey der Ober- vnnd der Newburger Pfaltz erinnert worden ist. Käyser Rupertus / Pfaltzgraf / hat diese seine Statt sehr gebessert vnnd gezieret. Das vornembste inn / vnnd vmb diese Statt / ist das Eysenbergwerck / in wunderbarlichen alten verborgenen Gängen vnd Löchern / so vnter der Erden gewölbt / darinn offtermal Gethön / vnnd Geschrey / gehört wirdt: Welches Bergwerck dann der Herrschafft / Statt vnd Land / viel einträgt / vnd hin vnd wieder / sonderlich auff der Nab / nach Regenspurg verführet wird. Als Churfürst Ludwig der Sanfftmütige Anno 1452. (Trithemius sagt An. vierzehen vnd fünfftzig) gestorben / hat sein Bruder / Pfaltzgraf Friderich der Sieghaffte / als deß jetzgedachten Chur Fürsten hinderlassenen Sohns / Philippi Unigeniti, nächster Agnat / Vormund / vnnd Verwalter
Matthäus Merian: Topographia Bavariae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1644, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Bavariae_(Merian)_018.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)