weil er nit einigen Schuß zur Resistentz herauß thun lassen / zu Straubingen solle bekommen haben / wie in der Franckfurter Frühlings Relation selbigen Jahrs / am 73. Blat zu sehen; vnd auch / daß er mit dem Schwerdt gerichtet worden seye / in tomo 4. Theatri Europ. fol. 636. a. stehet: Daselbst auch gesagt wirdt / daß in dieser Statt vnd Schloß / die Schwedischen eine so grosse Quantität von geflehnetem Geträyde vnd Viehe / gefunden / daß einer geschrieben / man solte wol auff ein Jahr lang Vnderhalt davon haben mögen. Als der Feldmarschall Banner der Käyser. vnd Bäyerischen Anzug vernommen / hat er den 9. 19. Martij Cham wieder verlassen.
EIN Gut / in der Obern Pfaltz / so deß Friederich Wilhelms von Ebleben Erben / jhnen / bey den Nürnbergischen Friedens-ExecutionsTractaten / zu restituiren gesucht, davon in der Anno 1649. den 11. 21. Junij / vbergebnen Verzeichnuß / der noch nicht restituirten Orth, vnnd darauff deß Jahrs 50. außgegangner Designatione Restituendorum, zu lesen.
LIegt in NiederBäyern / einen guten Büchsenschuß von der Thonaw / zwischen Straubing vnnd Vilshoffen / von jedem Ort 4. Meylen / gegen der Obern Pfaltz / vnd auf Böheimb zu; vnd gehört in die Fürstl. Bäyerische Regierung / oder RentAmpt Straubingen. Ist ein kleiner Ort / so Anno 1633. im Novembri von Hertzogs Bernharden zu Sachsen / Weymar / Volck eingenommen / vnnd Anno 1641. allda von den Schwedischen Beuthen gemacht worden. Hat ein Maut / oder Zoll allda; vnnd kompt nicht weit davon die Isar in die Thonaw / daselbst auff der einen Seiten Isergmünd / vnd auff der andern das Schloß Naternberg / (so ein Bayerische Pfleg vnd in den Historien nicht vnbekandt ist / auch Aventinus davon Meldung thut) ligen.
Es ligt nicht weit von Deckendorff / vnnd der Thonaw / das MünchsCloster / vnd Abbtey Metten / Benedictiner Ordens / von welchem in tomo 2. Metrop. Salisburgensis Hundij fol. 501. zu lesen ist.
ISt eine Statt in NiederBäyern / zur Straubingischen Regierung / an der Altmühl / vnd Laber / oberhalb Kelheim / nahend Wildenstein / Altmühlmünster / vnnd Flügelsperg gelegen. Hat ein Landgericht. Sonsten haben wir nichts Denckwürdiges von jhr in Schrifften / so vns der Zeit vorkommen / gefunden.
Dingolvinga.
DIese Statt ligt in NiederBäyern / vnd gehört in die Fürstl. Landshutische Regierung. Die Isar laufft dar fürüber / vnd bringt daher diesem Orth nicht wenig Nutzen. Hertzog Otto der Vierdte in Bäyern / der Anno 1253. gestorben / hat dieser Statt / so durch Alter ring worden / in den letzten Jaren seiner Regierung / wieder auffgeholffen. Nach dem Todte Hertzog Utels in Bäyern / so in das 765. Jahr gesetzt wird / seyn folgender Zeit / die Bischöff / Aebbt / vnd LandsHerren in NiederBäyern / allhie zusammen kommen / vnd haben jhre alte Land-Statuten vnd Gesätz wieder herfür gesucht / verbessert / vnd jhrem angehenden Hertzog Tessel / oder Thassiloni, vorgehalten; darunder auch dieses solle gewest seyn / daß einer vom Adel so lang vor einen Ritterstandt soll gehalten seyn / so lang er deß Fürsten Lehen geneußt / vnd demselben getrewe Dienst leystet. So ein Fuhrmann am Sontag arbeitet / so soll das Viehe / damit er arbeitet / verfallen seyn. Zun Zeiten deß Käysers Rudolphi Primi stifftete Graf Wernhard von Landsperg an der Isar / gegen Dingelfing vber / das Teutsche Hauß Gäncköffen. Zun Zeiten deß Baßlerischen Concilij, belägerte Hertzog Heinrich von Landshut dise Statt / damals nacher Ingolstatt / vnd Hertzog Ludwigen gehörig / vnnd gewan sie endlich / wie hievon in der Bäyerischen
Matthäus Merian: Topographia Bavariae. Frankfurt am Mayn: Frankfurter Kunstverein, 1644, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Topographia_Bavariae_(Merian)_028.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)